Used—Tour 2003 - 2018, Tickets, Konzerte, Interviews
Nächster Termin:
Genre
Punkrock/Hardcore
Shows
36 Shows in 13 Städten / 2 Ländern
Zeitraum
07.03.2003 - 21.08.2018
Letzte Show
21.08.2018 - DE-Bochum, Zeche
Nächste Show
nicht bekannt
Genre
Punkrock/Hardcore
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36 Shows in 13 Städten / 2 Ländern
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07.03.2003 - 21.08.2018
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THE USED werden vermutlich in allen Interviews auf ihre Vergangenheit angesprochen, schließlich stammen sie aus der Mormonen-Hochburg Utah (sicherlich kein gutes Pflaster für eine Rockband) und sind in schlimmen, ärmlichen Verhältnissen groß geworden. Der angestaute Frust äußert sich in intensiven Liveshows, hat es aber leider nicht so ganz bis auf's Album hinübergeschafft. Scheinbar sind die Gemüter arg durch einige Dollars der Musik-Mächtigen besänftigt worden, die THE USED zum nächsten großen Ding stilisieren wollen. Das hört man an der glatten Produktion und an der Musik, die ins Schema aller LINKIN PARKs und Konsorten passt und insgesamt allenfalls nett ist. Dieses Album auf einem kleinen Label hätte mir sicherlich besser gefallen. (5/10) (47:14)
THE USED waren wohl eine der wichtigsten Alternative-Rock- und Emocore-Bands der Nuller Jahre und für unzählige Künstler stilprägend. Dennoch drängt sich die Frage auf, ob die Band nach 16 Jahren und sieben Alben nicht ihren Zenit überschritten hat. Doch THE USED haben es, verglichen mit vielen Genrekollegen, geschafft, nichts an Relevanz einbüßen. Mit „The Canyon“, dem achten Eintrag in ihrer Diskografie, lösen sich THE USED größtenteils von dem kommerziellen Sound der letzten Alben und erschaffen ein komplexeres, aber auch interessantes Werk. Eröffnet wird das komplett auf Tape und ohne Computer aufgenommene Album dabei nicht mit einem Knall, wie man es erwarten würde, sondern mit einem Dialog aus dem Studio, bevor Sänger Bert McCracken mit „For you“ wohl einen der emotionalsten Songs seiner Karriere singt. Danach wird das Tempo schlagartig angezogen und THE USED besinnen sich auf das, was sie am besten können: energiegeladen Songs mit schnellen Gitarren und allem, was die Stimmbänder von McCracken hergeben. Dabei kommen die doch recht langen Songs sehr eigenständig daher, werden um Streicher und Chöre erweitert und erzählen alle ihre ganz eigene Geschichte. „The Canyon“ ist ein schwer zu verdauendes Album, welches sich nach mehrmaligem Hören aber hervorragend entwickelt.
Wow, ein so starkes Werk war von THE USED nicht unbedingt zu erwarten. Zwar waren die Alben der jüngeren Vergangenheit nicht durch die Bank Totalausfälle, aber der große Wurf, der noch einmal imstande gewesen wäre, Erinnerungen an die Erfolge der ersten drei Alben hervorzurufen, war eben auch nicht dabei. Nun hat die Band um Frontcharismatiker Bert McCracken sich frei von Plänen und Konzepten gemacht, einfach drauflos komponiert und darin ihr Heil gefunden. Was THE USED auf ihrem achten Album versammeln, umfasst wohl tatsächlich die größte Bandbreite, die man von ihnen bisher gehört hat. Was aber noch viel wichtiger ist: Es sind wirkliche Highlights dabei. Sei es der knackige Rock-Song „Paradise Lost, a poem by John Milton“, die Screamo-Attacke „Blow me“ zusammen mit Jason Aalon Butler von THE FEVER 333 oder die unverblümte Pop-Nummer „The lighthouse“, in der auch Mark Hoppus von BLINK-182 zu hören ist. Zwischendurch gibt es mit dem Titeltrack und am Ende mit „To feel something“ auch noch das große Gefühlskino. Elektronik, Spoken Word – hier ist alles erlaubt! Eine solche Mischung bekommen die meisten wohl nicht mal auf einem karriereumspannenden Best-Of zusammen. Aber sollten THE USED demnächst mal eines veröffentlichen wollen, werden sich bestimmt auch einige Stücke von „Heartwork“ darauf befinden.
Es ist beachtlich, dass Bert McCracken und seine Mitstreiter offenbar wenig mit ihrem In-die-Jahre-Kommen konfrontiert zu sein scheinen, obwohl die Band bereits das 24. Jahr ihrer Karriere bestreitet. Zum einen hat das damit zu tun, dass die Jungs sich optisch ganz gut gehalten haben beziehungsweise schon immer etwas ranzig aussahen, aber auch musikalisch haben THE USED ein Rezept gefunden, dass man als Hörer nie den Eindruck bekommt, hier würde jemand nur seinen Status verwalten. Dafür geht die Band immer mit der nötigen Experimentierfreude ans Werk, was zum Beispiel zu einem modern ausgerichteten Track wie „I hate everybody“ führt. Noch viel wichtiger jedoch: THE USED geben sich nur selten mit halbgaren Ideen zufrieden. Ihre Melodien und die Spannungsbögen ihrer Songs haben stets Hand und Fuß. So langweilen Trademark-Tracks wie der Opener „Worst I’ve ever been“ auch nach knapp zweieinhalb Jahrzehnten nicht. Allein bei den recht monothematischen Texten, die McCracken immer noch aus der Perspektive eines Anfang Zwanzigjährigen zu verfassen scheint, fragt man sich zunehmend, ob es sich hier um Zielgruppenbedienung handelt oder ob der Autor tatsächlich noch in dieser Gefühlswelt festhängt. Ob THE USED 2023 noch massenhaft neue Fans gewinnen, sei dahingestellt, alte Anhänger werden aber definitiv mehr als nur bei der Stange gehalten.
Ich mochte THE USED ja noch nie. Weder damals, als alle diese eine Platte abgefeiert haben – auch wenn ich zugeben muss, dass wenigstens „The taste of ink“ ein relativ guter Song war –, noch heute, da die Band ihr mittlerweile siebtes Album auf den Markt bringt und wahrscheinlich hofft, dass es da draußen noch irgendwo irgendwen interessiert.
Für mich waren selbst auf dem gefeierten Debüt viel zu wenig überzeugende Songs, das Nachfolgealbum habe ich schon gar nicht mehr ganz gehört und auch die vereinzelt hier und da gelaufenen Lieder aus der Zeit danach fand ich ebenso langweilig und uninspiriert wie alles vorher.
THE USED, das ist Rockmusik. Kein Punk, kein Core, kein Indie. Und Rockmusik war doch eigentlich schon immer doof. THE USED sind auch doof. 2012 genauso wie früher. Tschüss.
Ich muss zugeben: THE USED waren mir nie besonders sympathisch. Weder war ich Fan der überhymnischen Screamo-Songs der Band, noch fand ich Sänger Bert McCrackens Auftritte als Kellys „Blumenkohl-Schwanz-Freund“ in der Osbourne-Show besonders erbaulich.
Aber umso länger THE USED am Start sind, sich auch nicht auflösen, nachdem die Hallen immer kleiner und kleiner werden, umso mehr wächst auch mein Respekt vor der Band, denn wer so was durchzieht, muss Musik wirklich lieben.
Zumal das neue Album auf dem bandeigenen Non-Profit-Label GAS Union erscheint. Schon irgendwie gar nicht so schlimm, das Ganze.
Eine bemerkenswert traurige Geschichte erwartet uns auf dem Doppelalbum der ehemaligen Emo-Rocker. Sänger Bert McCracken öffnet direkt in den ersten Sekunden des Openers „For you“ seine Seele und beschreibt, dass „The Canyon“ seinem ehemaligen Schulfreund Tregen Lewis gewidmet ist, der sich 2016 das Leben genommen hat.
Zusätzlich arbeitet der Sänger den Drogentod seiner Freundin vor 13 Jahren auf, die mit seiner Tochter schwanger war. Kein Wunder also, dass die 17 Songs zum Großteil todtraurig, wütend, aber auch authentisch klingen.
Daran haben sicherlich auch der neue Gitarrist Justin Shekovski (ehemals SAOSIN) und Ross Robinson (auch Produzent von AT THE DRIVE-IN) einen großen Anteil. Schließlich wurden die neuen Songs recht traditionell auf Band statt auf Festplatte aufgenommen.
An den Erfolg ihres selbstbetitelten Debüts kommen THE USED wohl nicht mehr heran. Dafür haben sie mit „The Canyon“ jedoch ein wichtiges Album veröffentlicht. Und wenn es auch nur für sie selbst war.
THE USED melden sich mit „Heartwork“ bei denen zurück, die auch knapp 18 Jahre nach „The Taste Of Ink“ immer noch nicht genug von ihnen bekommen können. Es sind wieder 16 Songs geworden. Nur dieses Mal machen die Männer um Sänger Bert McCracken endlich wieder eine Menge verdammt richtig.
Man kann tatsächlich hören, dass John Feldmann, der „Entdecker“ der Band, wieder als Produzent seine Finger im Spiel hatte. Mit ihm zusammen haben THE USED ein Album erarbeitet, das mit seinen Emo-, Pop-, aber auch Alternative-Momenten wohl so sehr den amerikanischen Musikzeitgeist trifft wie kein anderes.
Als Unterstützung hat man sich dann auch noch zwei Drittel von BLINK-182 als Gastmusiker an Bord gehol, „The lighthouse“ entstand zusammen mit Hark Hoppus und „Obvious blasé“ mit Travis Barker.
Überhaupt klingt „Heartwork“ wieder so viel mehr nach den THE USED, die ein ganzes Genre beeinflusst haben, als nach den verkopften Künstlern der letzten Platte. Die höre ich jetzt den ganzen Sommer.