MARCEESE—Tour 2008 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Laute Musik allein macht nicht glücklich. Und man kann nicht den ganzen Tag als KISS-Gitarrist Ace Frehley geschminkt durchs Leben gehen. Besonders Letzteres hat sich der Berliner Marceese Trabus dankenswerterweise zu Herzen genommen und nach beziehungsweise zwischen seinen Trash-Core-, Spacerock- und eben auch KISS-Coverbands auf seinem Solodebüt viel ruhigere Töne angeschlagen.

Herausgekommen ist dabei ein wunderbar sanftes Album in bester Singer/Songwriter-Manier. Meist nur auf seine Akustikgitarre und den Gesang gestützt, präsentiert Marceese hier elf Lieder, irgendwo zwischen Neil Young, Eddie Vedders Gesang und Johnny Cashs „American Recordings“.

Die persönlichen Texte erzählen kleine autobiografische Geschichten zwischen Liebe, Religion und den Problemen des Alltags, mal nachdenklich, mal erregter. Ein wirklich gelungenes Debüt, mit dem Marceese jetzt schon zu den positivsten Entdeckungen 2010 zu rechnen ist.

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MARCEESE

Straßen Richtung Süden

Singer/Songwriter-Musik – ja. Aber keineswegs geht MARCEESE dieses Genre an, wie man es liebt und kennt. Folk spielt hier keine Rolle und auch nicht Indie-Attitüde. Wenn MARCEESE an andere deutsche Künstler erinnert, dann wohl am ehesten an ELEMENT OF CRIME auf deren Platte „Romantik“.

Allerdings fehlt „Straßen Richtung Süden“ dabei ein gewisser Charme und MARCEESE zudem auch das Talent, Texte zu schreiben, die nicht vor Pathos triefen. Leider tun sie das auf dieser Platte sehr gern.

Und das sogar wenn es gar nicht um die Liebe, sondern um politische Themen geht. „Wir werden kämpfen mit Herz und Verstand für Freiheit und Gleichheit“. Das hat bestimmt auch Peter Maffay mal gesungen.

In Kombination mit dem doch etwas nöligen Gesang von MARCEESE kann das Paket leider nicht wirklich überzeugen.

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MARCEESE

Young At Heart

Wieso nicht mal wieder Blues und so? Gute Frage. Für gewöhnlich wäre die Antwort: Weil das wirklich keine Sau mehr interessiert. Im Fall des jungen Herrn auf dessen Konto „Young At Heart“ geht, lässt sich das nicht ganz so leicht abwiegeln.

Tatsache ist: MARCEESE macht schöne Musik. Ein einfacher Satz, der die Sache am besten zu beschreiben vermag. „Young At Heart“ tut niemandem weh, es ist im Gegenteil sehr angenehm zu genießen.

Nur so wirklich herrlich aufregend ist diese Platte leider nicht. Einen Tick zu lang, zu dösig und eben nicht kompakt genug, als dass man sie jeden Tag mit sich herumtragen wollen würde. Gemeinheiten zu äußern ist hier trotz allem nicht angebracht.

„Young At Heart“ gefällt.