MATMOS—Tour 2008 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Trotz des langen Albumtitels ist "The Rose..." das zugänglichste Album der San Franciscoer Geräuschakrobaten Matmos. Drew Daniel und Martin C. Schmidt, die nicht nur Björks "Vespertine" Album produziert haben, sondern die Isländerin auch live unterstützen, haben wieder tief in die Trickkiste mit seltsamen Geräuschquellen gegriffen. Dabei entstanden Songs als akustische Denkmäler ihrer Idole, u.a. Patricia Highsmith oder König Ludwig II. Das Album ist ein wunderbar vielfältiges und fesselndes Kaleidoskop unterschiedlichster Tracks, die nur für sich genommen schon riesigen Spaß machen, aber auch neugierig machen auf die Geschichten hinter den "sound portraits". Zahlreiche Gäste unterstützten die Künstler im Studio: U.a. kann man Antony (von den Johnsons) und Björk auf dem Album hören. Das Album erscheint mit 10 Portraits, die die Songs optisch umsetzen - ein veritables Gesamtkunstwerk. Die CD kommt zudem im aufwändigen Schuber.

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MATMOS - ULTIMATE CARE II | LP

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MATMOS - ULTIMATE CARE II | CD

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Reviews

MATMOS

The West

Seit 1995 treibt das Duo aus San Francisco, bestehend aus M.C. Schmidt und Drew Daniel, bereits sein Unwesen in der experimentellen Musiklandschaft. Beide sind ebenfalls in THE SOFT PINK TRUTH aktiv und produzierten unter anderem Björks Album „Vespertine" und einige Songs ihres Folgealbums.

In diesem Jahr rereleaseten sie ihren dritten Release aus dem Jahre 1999. Die Aufnahmen entstanden im Zuge einer Hochzeit, bei der sich das Duo bereit erklärte, den Hochzeitsgästen Obdach in ihrer Wohnung in San Francisco zu gewähren, im Austausch von Klängen, die sie direkt in ihren eigenen vier Wänden aufnahmen.

In diesen Handel verstrickt waren Mitglieder von SLINT, TORTOISE, PALCE, ZWAN, NEUROSIS, SWANS, AMBER ASYLUM, RADAR BROS. und IAO CORE & LESSER. Die Klangfetzen wurden später mit Hilfe von anderen Musikern um Gitarren- und Soundsamples herum drapiert.

Dabei bemühten sie auch schon mal das Umblättern von Bibelseiten, Spielzeuggitarren, Heliumtanks, Totenschädel, auf eine Trommel fallende Aspirintabletten, bellende Hunde, vorlesende Menschen, unter den Füßen knirschendes Salz oder schweres medizinisches Gerät als Geräuschgeber.

Ein interessantes Werk, verpackt in ein schönes Digipak.

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MATMOS

Regards/Uklony Dla Boguslaw Schaeffer

Das ursprünglich aus San Francisco stammende Duo MATMOS – bestehend aus M. C. (Martin) Schmidt und Drew Daniel – ist schon seit Mitte der Neunziger Jahre im experimentellen Elektronik-Sektor aktiv und hat seitdem mit unterschiedlichsten Künstlern kollaboriert und auf wechselnden Labels Platten veröffentlicht. 2000 etwa zusammen mit der leider nicht mehr existenten hervorragenden Kammermusik-Post-Rock-Band RACHEL’S. Generell war in ihren verschlungenen Sample-Collagen immer ein Hang zu gewissen Neoklassik-Elementen vorhanden. Auf ihrem aktuellen Album haben sich MATMOS mit dem 2019 verstorbenen polnischen Komponisten und Musikwissenschaftler Boguslaw Schaeffer beschäftigt, der außerhalb seiner Heimat weniger bekannt sein dürfte, der aber jahrzehntelang die Grenzen zwischen klassischer Komposition, elektronischen Experimenten und radikalem Theater ausgelotet hatte. Dabei durften sie sich bei den zahlreichen von Schaeffer aufgenommenen Werken bedienen und collagierten daraus ihr eigenwilliges Porträt eines der wichtigsten Vertreter der polnischen Avantgarde seit den 1950er Jahren. MATMOS erweisen sich dabei als nur schwer einzuordnende Meister seltsamer Klänge, die zwar selten wirklich songorientiert arbeiten, aber bei denen innerhalb ihrer schrägen Kompositionen so unglaublich viel passiert, dass ihre Musik trotz des hohen Abstraktionsgrades erstaunlich eingängig bleibt. Am ehesten erinnern MATMOS dabei noch an die morbiden Dark-Ambient-Veröffentlichungen von COIL, die dagegen aber immer noch deutlich konventioneller klingen. Dabei entsteht eine zeitgenössische Form von Musique concrète, die mit erstaunlich viel Witz und kompositorischem Einfallsreichtum versehen ist.