Abraham—Tour 2011 - 2013, Tickets, Konzerte, Interviews
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Shows
17 Shows in 15 Städten / 4 Ländern
Zeitraum
22.10.2011 - 15.12.2013
Letzte Show
15.12.2013 - CH-Winterthur, Gaswerk
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nicht bekannt
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Wer es düster mag, der sehe her: 19 Tracks, die einen den Winter nicht mehr vermissen lassen, hat das neue Doppelalbum von ABRAHAM für euch. Zwar startet die Platte etwas abrupt, entfaltet aber schnell ihre Wirkung mit dreckigem, erdigem Post-Metal, der auf voller Länge eine gar hypnotisierende Wirkung erzielt. Es ist also kein Wunder, dass manche Songs weit über die radioüblichen dreieinhalb Minuten hinausgehen. Des Weiteren ist dieses Album nichts für zwischendurch, so sollte man ABRAHAM die volle Aufmerksamkeit und Zeit schenken, ihr Opus gänzlich zu entfalten: 112 Minuten. So viel Spielzeit benötigt „Look, Here Comes The Dark!“ und erreicht damit Blockbuster-Länge. Dieses Stück Musik ist auch mindestens so dunkel wie ein undurchsichtiger Krimi, so spannend wie ein Thriller und endet so zerstörerisch, wie Roland Emmerich es sich in seinen Träumen nicht ausmalen kann. Das alles driftet zwischen Post-(Black-)Metal, Rock und Blackgaze in einen Sumpf, der so finster ist, wie es bereits der Name impliziert. „Look, Here Comes The Dark!“ ist eine Reise, auf die man sich wagen muss, um sie zu erfahren. Leicht wird es nicht, so schwermütig affektiert ist die Musik, die im perfekten Gewand daherkommt. Eine wahre Dystopie, die man nicht nur betrachten, sondern hören sollte.
Es wird schnell klar, dass „Débris De Mondes Perdus“ sich vom fast zweistündigen „Look, Here Comes The Dark!“ unterscheidet. Beide Alben haben jedoch gemeinsam, dass es eine Herausforderung ist, die Musik von ABRAHAM zu hören. Kaum beginnt „Verminsible“, ist es schwierig einzuordnen, welchen Weg das Album als Nächstes einschlagen wird. Es sind Elemente aus Post-Metal, die zusammen mit Sludge, Doom und Black Metal den Sound dominieren, ihn jedoch nur schwer vergleichbar werden lassen. Wenn ABRAHAM in ihrer Musik ein Gefühl besonders hervorkitzeln, dann ist es ein Unwohlsein, denn „Débris De Mondes Perdus“ ist mit seinen negativen Vibes und den bedrückenden Harmonien nur schwer zu verdauen. Wem es gelingt, das dissonant anmutende „Maudissements“ durchweg zu genießen, den wird das Abstrakte in der Musik von ABRAHAM verschlingen. Dabei wird aber auch klar, wie anspruchsvoll die Musik ist, die sich definitiv als Out-of-the-box-Phänomen verstehen lässt. „Dèbris De Mondes Perdus“ ist nichts für schwache Nerven, aber ein Werk, das sich mit seiner Vielschichtigkeit, seiner unangenehmen Wirkung und der Dunkelheit, die ABRAHAM obliegt, in den Fokus spielt und Fans dieser Parameter bezaubern kann.
Vor nur wenigen Monaten besprach ich mit „Baruch“ das Debüt einer Schweizer Band namens LE BARON VAMPIRE. Fand ich gut, das Teil, auch wenn man noch einen Hauch Eigenständigkeit vermissen ließ und im Grunde nur wenig bis gar nichts Neues für den großen Zirkus des Post-Metal Marke ISIS und CULT OF LUNA zu bieten hatte.
Was hat das jetzt mit dieser Platte zu tun? Ganz einfach, es ist dieselbe Band und vor allem: Dieselbe Platte! Offenbar fand man den alten Namen scheiße und zog es vor, sich umzubenennen.
Im Grunde kein Problem, aber muss man deswegen gleich nochmal die alte Platte auf den Markt werfen? Sowas riecht dann doch schon sehr stark nach Rohstoffverschwendung! An der Qualität der Musik ändert das natürlich nichts und die ist, wie ich auch schon bei meiner Besprechung für „Baruch“ schrieb, nicht sonderlich originell, aber immerhin handwerklich solide umgesetzt und soundmäßig ordentlich scheppern tut das Ganze auch.
Wer oben genannte Bands mag, macht hier nichts falsch und somit bleibe ich bei meinem Urteil vom letzten Mal.
„Das kann unmöglich dieselbe Band sein“, war mein erster Gedanke, als der Albumopener „Start with a heartbeat“ losprescht, schließlich hatte ich die einst als LE BARON VAMPIRE gestarteten Schweizer eher in der Tradition von ISIS und CULT OF LUNA in Erinnerung.
Bevor die Verwirrung jedoch komplett ist, wird plötzlich die Bremse gezogen und der bekannte Sound zelebriert, dabei jedoch offenbar viel Wert gelegt auf eine brachiale, unnachgiebige Härte, die die Band mehr denn je von den genannten Vorbildern abhebt.
Das kann dann auch schon mal in purer Black Metal-Raserei gipfeln, wie bei den ersten Sekunden von „The great disemberment“ und auch CONVERGE glaube ich hin und wieder zu erkennen. Eine Rechnung die aufgeht, denn „The Serpent, The Prophet & The Whore“ ist gewaltig!
Mit ihrem dritten Album wollen es die Schweizer ABRAHAM ganz offensichtlich wissen. Bewegte man sich zuletzt noch relativ entspannt in der „Wohlfühlzone“ zwischen ISIS, NEUROSIS und CULT OF LUNA, stellt „Look, Here Comes The Dark!“ eine große Herausforderung an bisherige Hörgewohnheiten dar.
Verteilt auf zwei CDs wurde das Album in die vier „apokalytischen“ Kapitel „Anthropocene“, „Phytocene“; „Myocene“ und „Orkytocene“ unterteilt (ein Schelm, wer jetzt nicht an THE OCEAN denkt), die den Untergang der Erde und damit auch der Menschheit vertonen.
Während man den Hörer mit dem Opener „I ride the last sunrise“ und dessen flächigen Melodien und cleanem Gesang gemächlich ins Geschehen einführt, entwickelt sich das Album mit zunehmender Spielzeit zu einem absoluten Koloss, der der düsteren Thematik auf allen Ebenen gerecht wird.
Abgrundtief finstere Soundcollagen, schwere, schleppende Gitarren und heiserer Gesang zehren am Nervenkostüm. Ich habe die Platte während einer simplen Tätigkeit wie die Zubereitung des Essens für meine Familie hören wollen, was sich als nicht machbar herausstellte.
Meine Nerven lagen irgendwann blank und ich war gezwungen, etwas anderes aufzulegen. „Look, Here Comes The Dark!“ erwartet, dass man sich eingehend damit beschäftigt, und tut man dies, wird man mit der bis dato großartigsten, weil forderndsten Platte der Schweizer belohnt.
Großartige Vorstellung!
Der Zorn und die Wucht sind zweifellos präsenter denn je im musikalischen Schaffen von ABRAHAM Bereits die ersten Takte des Openers „Verminvisible“ lassen erahnen, was die Hörerschaft in den kommenden 45 Minuten der neuen Platte „Débris De Mondes Perdus“ erwartet. Die Band aus dem schweizerischen Lausanne hatte nach dem Release des letzten Albums „Look Here Comes The Dark“ den Weggang ihres Sängers sowie von einem der beiden Gitarristen zu verkraften. Der Gesang wurde nun von Drummer Dave Haldimann übernommen und ein Ersatz für die weggefallene Gitarre konnte in einem Freund der Band ebenfalls schnell gefunden werden. Möglicherweise liegt hier auch die Begründung für den kantigen und dreckigen Sound der neuen Stücke. Die Sludge-Schraube wurde wieder deutlich angezogen, die Gitarren trotz aller „Muffigkeit“ im Klang mit mehr Punch versehen und insgesamt wieder mehr „Bollern“ in die Musik eingearbeitet. Jenes kommt besonders deutlich im Song „Maudissements“ zum Tragen, wenn die Drums in Black-Metal-Schlagzahlen vordringen, Gitarren und Vocals hypnotisch wabern, um dann alles zermalmend in das folgende „Ravenous is the night“ überzuleiten. Leicht verdaulich ist „Débris De Mondes Perdus“ zweifellos nicht, was die Platte letztlich aber umso interessanter macht.