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Glasmenagerie von Tennessee Williams.

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Artists:
Eintritt: k. A.
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Bewertung:
Date

18.05.2003

FFT Kammerspiele
40215 Düsseldorf
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Genre:
Kategorie: Konzert
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Infos zur Veranstaltung

Glasmenagerie
von Tennessee Williams

mit: Angelika Bartsch, Martin Bross, Hendrik Pape, Renate Regel

Regie/Raum: Ingo Toben
Dramaturgie: Stefan Schroer
Video: Christina Karababa, Nils Kemmerling
Sound: Markus van Well
Produktion: Glasmenagerie GbR und FFT

"Alles gesellschaftliche Leben ist wesentlich praktisch. Alle Mysterien, welche die Theorie zum Mystizismus veranlassen, finden ihre rationelle Lösung in der menschlichen Praxis und im Begreifen dieser Praxis."

Alltag einer Arbeiterfamilie am Stadtrand von St. Louis: Mutter, Tochter und Sohn leben von dem geringen Lohn, den der Sohn als Lagerarbeiter in einer Schuhfabrik verdient. Alle drei sind von ihrem Leben frustriert und suchen Zuflucht in Phantasien und Erinnerungen: Tom will Schriftsteller werden, Amanda klammert sich an die Erinnerung ihrer glanzvollen Jugend in den Südstaaten, und Laura sammelt kleine Glasfiguren.

Rettung erhofft die Familie sich von einem 'Herrenbesuch', den Tom in Amandas Auftrag für Laura organisiert. Tom nennt Jim, den er schließlich zum Abendessen mitbringt, einen "Botschafter der Realität", von der er, seine Mutter und seine Schwester abgetrennt seien. Nur ist diese Realität nicht das Andere zur materiellen und psychischen Wirklichkeit der Familie. Der Botschafter ist kein Erlöser.

Angesichts einer gesellschaftlichen Realität, in der die Struktur ihrer Makroökonomie noch ihre kleinsten Teile determiniert, in der damit kein integriertes Segment als Basis verändernder Praxis fungieren kann und Mittun jeder Art zum Verbrechen wird, birgt das minimalste Engagement bei dennoch bewahrter realer Teilhabe vielleicht das letzte Potential eines zu dieser Realität Verschiedenen.

In 'Die Glasmenagerie' ist diese Realität und in der Figur Lauras jene Haltung und jene Perspektive beschrieben. Und das Theater, als gesellschaftlicher und zugleich autonomer Ort, müßte sich, jenseits allen gut/schlecht-Funktionierens innerhalb der gegebenen (ästhetischen) Skala, zuvörderst dieser Realität und zugleich dieser Haltung erinnern, um dem Anderen, das zu denken und v.a. zu tun wäre, wieder Raum zu geben.

"Erkenntnis hat kein Licht, als das von der Erlösung her auf die Welt scheint: alles andere erschöpft sich in der Nachkonstruktion und bleibt ein Stück Technik. Perspektiven müßten hergestellt werden, in denen die Welt ähnlich sich versetzt, verfremdet, ihre Risse und Schründe offenbart, wie sie einmal als bedürftig und entstellt im Messianischen Licht daliegen wird."
von: @redaktion

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