Snfu—Tour 2008 - 2017, Tickets, Konzerte, Interviews

Hä? SNFU wieder auf AT? Sind die bei Epitaph rausgeflogen oder was? Wie auch immer, "The Ping Pong EP", die mit entsprechend nervigem Geklacker vor und zwischen den Songs nervt, weicht von der Tradition der Kanadier ab, Plattentitel aus sieben Worten zu bilden, aber andererseits ist das hier auch "nur" eine 5-Song-EP, die übrigens auch als 10" erschienen ist. Und was soll ich zu SNFU noch gross sagen? Im 20. Jahr ihres Bestehens klingen sie so wie immer, mit ihrem ureigenen, treibenden Punkrock, der auch diesmal wieder von David Ogilvie produziert wurde und der von Chi Pigs charakteristischem Gesang geprägt wird. Neuzugang übrigens an den Drums: hier wirkt seit neuestem Corporal Ninny, einst bei LAMS aus Edmonton. Neues Album später dieses Jahr.

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Ox Fanzine #38 als PDF

SNFU

Lets Get It Right The First Time CD

Oh, SNFU gibts auch noch? Das heißt, da auf der CD nirgendwo eine Angabe zu finden ist, wann und wo die 18 Songs mitgeschnitten wurde (Ja, das hier ist ein Live-Album), will ich diese Frage nicht mit einem entschiedenen "Ja!" beantworten. Was soll's, die Kanadier waren eine der großartigsten Tourbands der späten Achtziger und frühen Neunziger, und wenn die Aufnahmen noch halbwegs frisch sind, können sie's immer noch. Lieber als dieses soundmäßig exzellente und die Energie der Band erfassende Livealbum auf dem britischen Label Three Days Dead wäre mir freilich ein neues Studio-Werk - mal www.snfu.com checken, was da so geht. Okay, aber letztlich doch eher was für massive Fans. (51:44) (6/10)

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Ox Fanzine #50 als PDF

SNFU

In The Meantime And In Between Time CD

Seit 22 Jahren sind die Kanadier SOCIETY'S NO FUCKING USE, kurz SNFU, nun schon unterwegs, von der Originalbesetzung sind heute noch Frontmann Chi Pig und Gitarrist Marc Belke übrig, und genau dann, wenn man die Band schon längst nicht mehr auf dem Radarschirm hatte, taucht sie plötzlich mit einem neuen Album auf. Keine Ahnung, was die "in the meantime and in between time" getrieben haben, das letzte Lebenszeichen war ja vor zwei Jahren eine eher lausiges Live-Album, davor, 2000, gab's eine EP via Alternative Tentacles, doch hier kann man durchaus davon sprechen, dass sie in alter Frische auferstanden sind. Bei Rake Records handelt es sich um das bandeigene Label, Album Nr. 8 kehrt zur Tradition des sieben Worte umfassenden Titels zurück, Chi Pigs Gesang ist unverkennbar und prägnant, und ja, wie eh und je nervt Mr. Belke ein wenig mit seinem Hang zum metallischen Gitarrengegniedel, aber egal, dafür lieben wir sie doch. Das Dutzend Songs begeistert wie schon immer durch bissigen Punkrock/Hardcore einerseits und mitgröltaugliche Refrains andererseits, und zusammen mit D.O.A. und NOMEANSNO sind sie auf jeden Fall Gralshüter des guten Geschmacks und immer noch eine der wichtigsten und einflussreichsten kanadischen Punkbands. Dass die Band in Kanada seit dem Albumrelease im September fleißig auf Tour war, weckt zudem die Hoffnung, dass da vielleicht auch ein Abstecher nach Europa drin sein könnte. Ach ja, wie immer sehr gute Texte übrigens "If I die, will you die?" etwa, das macht Gänsehaut vor Betroffenheit. Ein verdammt gutes Spätwerk, das alte Fans nach mehrmaligem(!) Hören auf keinen Fall enttäuschen wird. (38:53) (08/10)

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Ox Fanzine #57 als PDF

SNFU

Never Trouble Trouble Until Trouble Troubles You

Aus sieben Worten besteht der Titel des neuen SNFU-Albums, dem ersten seit „In The Meantime And In Between Time“ (2004), und damit wird eine alte Tradition fortgesetzt, welcher die Band um Ken „Chi Pig“ Chenn seit ihrem Debüt „...And No One Else Wanted to Play“ (1985) folgt.

Mit „If You Swear, You’ll Catch No Fish“ (1986) und „Better Than A Stick In The Eye“ (1988) ging es weiter, die Band aus dem kanadischen Edmonton (später Vancouver), die sich 1981 gegründet hatte, spielte sich mit diesen Scheiben ins Herz der jungen, europäischen Hardcore-Szene, ihre Konzerte waren Erlebnisse – kein Wunder, dass wir in der allerersten Ox-Ausgabe 1989 über die Band schrieben, die sich allerdings schon in diesem Jahr zum ersten Mal erschöpft auflöste, kurz nach ihrer ersten Europatour.

Nach vielen Irrungen und Wirrungen, die so typisch sind für diese Band und im umfassenden Wikipedia-Beitrag sowie der Filmdoku „Open Your Mouth And Say ... Mr. Chi Pig“ (2010) dokumentiert sind, entschied sich die Band 1993 für einen Neuanfang und unterschrieb bei Epitaph Records, das damals die erste Wahl war in Sachen Punkrock.

Die Alben „Something Green And Leafy This Way Comes“ (1993), „The One Voted Most Likely To Succeed“ (1995) und „FYULABA“ (1996) erschienen kurz nacheinander, die Band erlebte ihren zweiten Sommer, auch wenn sich der Sound gegenüber der Achtziger-Phase verändert hatte und nicht jeder alte Fan den rockorientierteren neuen Nummern so viel abgewinnen konnte.

Ihre Shows jedenfalls waren legendär, aus irgendeinem Grund sind bei mir Erinnerungsfetzen an einen heißen Sommer und SNFU irgendwo in einem Café in Recklinghausen(?) hängen geblieben. Bis 2005 blieb die Band zusammen, mit reduzierter „Drehzahl“ und sporadischen Releases („The Ping Pong EP“ auf Alternative Tentacles 2000), dann stiegen die beiden Bandmitgründer Marc und Brent Belke endgültig aus, und Chi Pig „spiraled into depression, poverty and addiction, which ultimately resulted in his homelessness“, respektive litt unter „severe health and drug-related problems“ (Wikipedia).

Kurz gesagt: Chi Pig war im Arsch, und wer den Kerl, Jahrgang 1962, in den letzten paar Jahren, seitdem die neuen SNFU (seit 2007) auf Tour sind, mal gesehen hat, der weiß, dass er mindestens zehn Jahre älter aussieht, als er ist.

Immerhin, Chi hat sein Leben mittlerweile wohl wieder im Griff, und zusammen mit dem einzigen verbliebenen alten SNFU-Wegbegleiter Jon Card (Drums, auch SUBHUMANS und D.O.A.) und Ken Fleming (Gitarre), Sean Colig (Gitarre) und Kerry Cyr (Bass) konnten SNFU zwar in letzter Zeit nicht unbedingt immer live überzeugen, haben nun aber mit „Never Trouble Trouble Until Trouble Troubles You“ ein neues Album aufgenommen, dem man selbst als misstrauischer, auch mal enttäuschter alter Fan unbedingt eine Chance geben sollte.

Ich erwartete nicht viel von der Platte, doch mit jedem weiteren Durchlauf fesseln mich SNFU mehr, und man muss anerkennen, dass sogar Chi Pigs markanter Gesang hier keinen Grund zur Klage bietet – auf beeindruckende Weise hat er sich selbst aus dem Dreck gezogen und führt eine Band an, die ihre neue Chance nutzt.

(Diese Band war auf der Ox-CD #112 zu hören.)

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Ox Fanzine #112 als PDF

SNFU

Chris Walter

Ein neues SNFU-Album? Ständig veröffentlichen irgendwelche alten Bands nach Jahren nochmal eine neue Platte, und man muss ein extrem devoter Fan sein, um in so einem Fall elektrisiert zu sein. Zugegeben, „Never Trouble Trouble Until Trouble Troubles You“, erschienen Ende 2013, ist ein ziemlich gelungenes Comeback-Album, doch die wirkliche Leistung, die Sensation, die das Erscheinen der Platte darstellt, erschließt sich erst nach Lesen dieses Buchs.

Die erste Auflage des Buchs erschien 2012, damals hatten SNFU gerade eine seit 2009 andauernde Bandpause beendet und es zeichnete sich ab, dass es ein neues Album geben könnte. Chris Walter, eine alter Fan der Band, Freund von Frontmann Chi Pig und mit Anfang/Mitte fünfzig ein Altergenosse von diesem, mit einer ähnlichen Punkrock- und Drogenvergangenheit, hat nun passend zum Album-Release ein bis in die ersten Wochen des Jahres 2014 reichendes Update seiner Bandbiographie veröffentlicht.

Auf 272 sehr eng bedruckten Seiten zeichnet er mit viel Insiderwissen und basierend auf Interviews mit allen relevanten Wegbegleitern sowie den über zwanzig Musikern, die irgendwann mal bei SNFU spielten, die Geschichte der neben D.O.A., SUBHUMANS und DAYGLO ABORTIONS wichtigsten kanadischen Punkband nach, eine Geschichte, die bis in die späten Siebziger zurück reicht.

Wer über solide Englischkenntnisse verfügt, ist bald gefangen in einer Achterbahnfahrt, einer irren Geschicht über Punkrock, Erfolg, Selbstausbeutung und Selbstzerstörung (etwa seitens Chi Pig und Jon Card).

Wenn man an diesem Buch etwas kritisieren kann, dann nur das etwas schlichte Layout und dass es zwar einige Fotoseiten gibt, man sich aber mehr Poster, Flyer und ähnliche Abbildungen gewünscht hätte.

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Ox Fanzine #113 als PDF

SNFU

... And Yet, Another Pair Of Lost Suspenders

Kann man machen, aber ist schon fragwürdig, wenn man sonst als Label behauptet, besonders liebevolle Vinyl-, Shirt- und CD-Bundles zu machen. Das Cover ist angeblich von Chi selbst designt worden, auf dem Backcover gibt es nur die Titel, und im „Booklet“ steht ...

nichts. Auf der Bandcamp-Seite findet man dann etwas versteckt den Hinweis auf den Hintergrund dieses Live-Aufnahmen der einstigen kanadischen „hardcore punk legends“, die zuletzt ja eher armselig wirkten.

Die Aufnahmen entstanden 1992 im legendären Montrealer Rockclub Les Foufounes Électriques und wurden später im Archiv von Produzent Kevin Komoda entdeckt und nun, so heißt es, „lovingly restored and mastered“.

Nun, wenn etwas mehr Liebe auch in die Gestaltung und entsprechende Linernotes (wer spielte damals in der Band?) geflossen wäre, hätte man diesen Release alten SNFU-Fans durchaus empfehlen können, so gibt es eigentlich keinen Grund, es nicht beim Anhören via Bandcamp zu belassen.

Mit solchen Veröffentlichungen schaufeln Labels physischen Releases, speziell der CD, weiter das Grab.