Zeni Geva—Tour 2009 - 2015, Tickets, Konzerte, Interviews

Gewohnt apokalyptisch präsentieren sich ZENI GEVA auf ihrem zweiten Album für A.T. Im Vergleich zu den frühen Alben, die nun doch einigermaßen unhörbar sind, präsentieren sich KK Null und Konsorten hier einigermaßen zugänglich, sind sogar die Texte auf Englisch abgedruckt. Die sind erwartungsgemäß genauso düster wie die Musik, stecken voller Tod, Zerstörung und bodenloser Depression. Musikalisch sind ZENI GEVA der einzig denkbare Soundtrack für die Apokalypse, sollte sie denn eines Tages über uns hereinbrechen: Für ZENI GEVA-Verhältnisse beinahe sphärische Klänge werden gefolgt von stark rhythmischen Passagen mit bohrend-fräsenden Gitarren, auf die wiederum martialische Knüppelparts und eher beschaulicher Doomrock folgt. Dazu schleudert Null seine Texte heraus - ein wildes Geschrei, das einem wirklich angst machen kann.

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ZENI GEVA

Nai Ha

Damit ZENI GEVA-Fans nicht mehr verzweifelt irgendwelchen unauftreibbaren Japan-Releases hinterherrennen müssen haben Skin Graft (EFA) mit „Nai Ha“ eine bereits ´92 auf K.K. Nulls Nux Organization-Label erschienene CD wiederveröffentlicht.

Damals waren ZENI GEVA seltsamerweise - normalerweise verläuft die Entwicklung ja andersherum - noch gar nicht so gnadenlose Knüppler (auch wenn dieses Element natürlich auftaucht), sondern eher noisige, feedbackverliebte Zeremonienmeister mit einer Vorliebe für bombastisch-halligen Sound.

Ziemlich cooles Teil, das!

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ZENI GEVA

Alive And Rising

Aus dem Deutschen stammende Fremd- oder Lehnwörter in anderen Sprachen finde ich immer höchst interessant, vor allem wenn man darüber spekuliert, warum es in der jeweiligen Sprache kein eigenes Wort dafür gibt – man nehme nur „angst“ im Englischen.

Genauso interessant ist „Geva“ im Japanischen, das auf das deutsche Wort „Gewalt“ zurückgeht. „Zeni“ übrigens bedeutet „Geld“. ZENI GEVA wiederum gibt es schon seit 1987, als Bandmastermind KK Null die Formation in Tokyo ins Leben rief.

Seitdem veröffentlichen sie regelmäßig Alben, und im Gegensatz zu vielen Landsleuten tun sie das auch im Ausland, können auf Releases auf Alternative Tentacles und Skin Graft verweisen. Speziell waren die Musik und die Konzerte von ZENI GEVA schon immer (im Frühjahr 2010 steht mal wieder eine Deutschland-Tour an): Ein massiver Angriff auf die Sinne, eine anstrengende Mixtur aus Hardcore-Blasts, metallischen Riffs, komplexem Schlagzeugspiel und und jazziger Verspieltheit.

Eigentlich seltsam, dass diese Musik sich eher bei Experimental-Fans und Moers-Festival-Besuchern einer gewissen Beliebtheit erfreut als bei jenen, die DILLINGER ESCAPE PLAN und ähnliche Mathcore-Chaoten abfeiern, obwohl die Parallelen doch unverkennbar sind.

Anderseits wissen Liebhaber der mit ZENI GEVA auch personell hier und da verbundenen BOREDOMS und RUINS die Soundeskapaden von KK Null zu schätzen, denen man im Falle dieses Livealbums anhand von Mitschnitten aus Kobe und Kyoto im September 2009 folgen kann.

Anstrengend, aber wie sagt man so schön? No pain, no gain.