Ein Bandname, den nicht jeder hat, BENZIN, ein Coverbild gezeichnet von Ingo Donot, haben auch nicht alle, eine zeitgemäße Verpackung, Digipak in Kartonoptik: Reicht das schon? Die Antwort kann lauten: vielleicht, kommt drauf an, was man will. Unschwer ist zu erkennen, dass BENZIN, die jungen, ambitionierten Deutschrocker aus Ulm, sich nicht mit dem kleinen Finger zufrieden geben werden. Professionelle Produktion, professionelle Songstrukturen, professionelle Texte. Je tiefer der Blick ins eigene Ich, desto mehr bleibt die Seele auf der Strecke. Hauptsache: Jump! Jump! Yeah! Yeah! In diesem Festivalsommer werden die Spaghettiträgertopmädchen unter 15 in der ersten Reihe stehen und singen: "Auf Los geht's los!" Ein kleines bisschen wie bei REVOLVERHELD, und die haben auch einen Namen, den nicht jeder hat. Und bei denen hat's gereicht. (5)

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Ox Fanzine #78 als PDF

BENZIN

Streichholzschachtelmasterplan

„Da hat aber jemand fleißig seinen Arnim Teutoburg-Weiß gelernt“, lautet der Gedanke, der mir schon nach wenigen Takten von „Streicholzsschachtelmasterplan“, dem dritten Album der vier Jungs mit dem klimaschädlichen Bandnamen, durch den Kopf geht.

Viele Takte und einige Gedankengänge weiter ist er immer noch da, der Vergleich zu den BEATSTEAKS, dieser unleugbare Einfluss, den die Berliner hier ausüben. Allerdings schaltet sich jetzt auch das Differenzierungsvermögen dazu.

Denn, Einfluss? Klar doch. Abklatsch? Nicht doch. Stattdessen vermengen BENZIN aus Ulm hier jede Menge frischer Melodien, eigener Ideen, krachender Gitarren und viel Energie mit einer Portion Pop-Punk, wie man ihn etwa von WOHLSTANDSKINDER auf ihren letzten beiden Alben oder heute auch MONTREAL kennt, zu einem kraftvollen Album, das Laune macht und unbedingt laut gehört werden sollte.

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Ox Fanzine #88 als PDF

BENZIN

Chor der Kaputten

Ob das hier nun wirklich gute Musik ist, lässt sich wirklich nur sehr schwer sagen. Aber wie man einen schwungvollen Powerpop-Song macht – das haben die Typen auf jeden Fall verstanden. Und wie man die Massen zum Grooven bekommt scheinbar auch, denn glaubt man der Labelinfo, so haben wir es hier mit einer waschechten Live-Band zu tun.

Das glaubt man gern und hört es auch sofort, denn sonst hätte wohl so etwas wie ein in bester Fußball-Manier vorgetragenes „Ra da da da“ nichts in einem Song zu suchen. Nicht einmal wenn man ihn „Chor der Kaputten“ nennt.

Hier tut sich ein generelles Problem der Band BENZIN auf: Sie sind keine großen Texter. Die Platte geht ab, sie macht Spaß, sie ist in ihrem Genre mit Bands wie MONTREAL sicher auch nicht die schlechteste.

Nur sehr tief greift „Chor der Kaputten“ eben nicht. Was soll’s. Bier aufmachen, abtanzen.

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Ox Fanzine #100 als PDF

BENZIN

Unsere Jugend ist vorbei

Wenn man den Song „Hermann“ von der B-Seite zuerst anhört, könnte man BENZIN eher in einem Umfeld verorten, das sich bevorzugt in mit schummrigen Licht erleuchteten Cafés und Kneipen verortet. Das ist ein Irrtum.

BENZIN kommen musikalisch eher aus der Ecke VIERKANTTRETLAGER und haben bei näherer Betrachtung der Texte mehr Aufmüpfigkeit und auch Tiefgang, als man ihnen zunächst zutraut. Der Bandname klingt eben komisch, „Unsere Jugend ist vorbei“ ausgelutscht.

Tatsächlich ist diese in zauberhaftem Blau gehaltene Single aber ein nettes Schmankerl, das zu überzeugen weiß.