Damien Jurado—Tour 2005 - 2022, Tickets, Konzerte, Interviews

Im schlimmsten Fall beschert einem ein Label wie Secretly Canadian Künstler, die gepflegte Langweile verbreiten, im besten spannende Songwriter wie Damien Jurado aus Seattle, der sich auf dieser Platte mit Mark Eitzel oder Will Oldham messen kann, aber genauso auch an Nick Drake, Neil Young, Bob Dylan, Lou Reed oder Randy Newman erinnert. Allerdings ist es erst die zweite Platte von Jurado für Secretly Canadian, vorher war der Mann auf Sub Pop. Während viele Musiker dieser Art eher zu dröger Lagerfeuerbeschallung greifen, kann Jurado auch noch mit schön arrangierten, verspielten Songs aufwarten, die zwar eher mal selten richtig rocken - aber das kann er auch, wie man hier an "I am the mountain" und seinem Neil Young-Gitarrensound sehen kann -, aber dafür auf andere Weise amerikanischer Folkmusik durch minimalistische Elektronik und Samples einen Innovativschub verpassen, ja, das ist fast so eine Art Ambient-Folk-Pop. Durch und durch melancholisch, aber immer lebendig und mit der emotionalen Überzeugungskraft eines David Bazan von PEDRO THE LION ausgestattet, wenn auch weniger pathetisch. "On My Way To Absence" ist eine wirklich sehr schöne und facettenreiche Platte, die vor allem auch elegant bestimmte diesem Genre anhaftende Klischees umschifft. (8)

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Ox Fanzine #60 als PDF

DAMIEN JURADO

And Now That I'm In Your Shadow CD

In zehn Jahren seiner Karriere hat Damien Jurado eine riesige Anzahl an Veröffentlichungen vorzuweisen, darunter in seiner Anfangszeit auch auf Sub Pop. Im Gegensatz zu den meisten anderen Veröffentlichungen dieses Labels, schimmert hier aber nicht der Wahnsinn durch die Anmut, Jurado und seine Mitstreiter beschränken sich auf das Eingängige. Extrem leise Musik mit Akustikgitarre gibt es zu hören, manchmal für meinen Geschmack etwas arg zu spartanisch gehalten, und leider viel zu häufig allzu träge. Die perfekte Musik für das letzte besoffene Häuflein ums erlöschende Lagerfeuer, und manchmal bläst einer trostlos in die Mundharmonika dazu. Ganz nett, aber auf Dauer bin ich für soviel Trübsal nicht in Stimmung. (48:19) (5)

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Ox Fanzine #68 als PDF

DAMIEN JURADO

Saint Bartlett

Hier liegt Schwermut so schwer auf der Seele wie Hitze in einer viel zu warmen Sommernacht. Die zwölf folkigen und bisweilen bluesigen Songs auf „Saint Bartlett“ sind bis auf eine Ausnahme („Pear“) so intensiv, dass einem schnell die Tränen kommen wollen.

Melancholische sowie tieftraurige Texte, verbunden mit einer Aufnahme, bei der man das Knarzen des Schlagzeughockers zu vernehmen glaubt. Das kann ja nur gut gehen. Mit „Saint Bartlett“ ist Damien Jurado ein Album gelungen, das es schafft, den Hörer zu fesseln und dabei Gefühle zu vermitteln, die man nicht unbedingt mit auf eine Party nimmt.

Elliot Smith hätte bestimmt seine helle Freude an dieser Platte ... Es ist wieder so ein Album, dass über Kopfhörer gehört werden muss, und das die volle Aufmerksamkeit nicht nur fordert, sondern auch verdient hat.

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Ox Fanzine #91 als PDF

DAMIEN JURADO

Maraqopa

In Zeiten, in denen BON IVER mit Grammies überhäuft werden, sollte Damien Jurado für seine Leistung nicht leer ausgehen. Und wenn es nur dieses Review ist, so hat dieser Mann nicht nur Anerkennung verdient.

Sein Ein-Mann-Projekt hat das Potenzial, sowohl die MARS VOLTA-Köpfe, BON IVER- und sogar Sergio Leone-Fans glücklich zu machen. Sicher, für ein Pop-Album ist es zu verkopft und zu verspielt.

Aber dafür ist das hier auch Kunst. Wenn er singt, klingt es stark nach MARITIME („Life away from the garden“) und auch der Titeltrack ist etwas ganz Besonderes. Hier klingt alles irgendwie intim, manchmal vertrackt und am Ende gewinnt der Bossa Nova.

Kann man nur empfehlen.

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Ox Fanzine #101 als PDF

DAMIEN JURADO

Brothers And Sisters Of The Eternal Son

John Niven hat mit „Gott bewahre“ einen Roman über einen Jesus geschrieben, der in einer Zeit von Casting-Shows zu einer Ikone wird und dem die Probleme auf der Erde doch irgendwie egal sind, da sie im Grunde lächerlich wirken.

Er hat damit ein Amerika portraitiert, dass im Grunde ja eine Karikatur seiner selbst ist. Damien Jurado hat nun versucht für ein Album eine eigene Religion zu schaffen – so sagt es zumindest der Pressetext.

Diese Religion ist wohl auch ein Spiegelbild einer christlichen Weltanschauung und wirkt in diesem Zusammenhang dann doch harmlos. Untermalt hat Jurado seine Geschichten über die einzelnen Protagonisten seines Konzeptalbums mit dem von ihm bekannten Indie-Folk, einer düsteren Variante von WOLF PARADE oder ARCADE FIRE.

Die zehn Songs von „Brothers And Sisters Of The Eternal Son“ haben im Gegensatz zu Songs der gerade genannten Bands jedoch das Problem, das sie keine wirklichen Hits sind. Sind die vorbei, wird die Erinnerung durch etwas Neues ersetzt.

Das Album eignet sich jedoch perfekt für den entspannten Roadtrip entlang der Küste.

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Ox Fanzine #112 als PDF

DAMIEN JURADO

The Horizon Has Just Laughed

Damien Jurado, dieser Teufelskerl, veröffentlicht gewöhnlich Alben im Zweijahrestakt. Das letzte „echte“ Album „Visions Of Us On The Land“ erschien 2016 – Zeit also für neue Musik des Kanadiers. „The Horizon Has Just Laughed“ und die darauf enthaltenen elf Songs klingt wie eine Symbiose aus William Fitzsimmons, Bon Iver sowie BRIGHT EYES und damit wie der perfekte Soundtrack zu einem ausgedehnten Roadtrip (oder für einen Erasmus-Trip nach Spanien).

Mit Songs wie „The last great Washington state“ entführt uns Jurado in eine einsame Hütte, irgendwo in den Bergen. Er rät dazu, sich Zeit zu nehmen, vielleicht mal etwas ausgedehnter über die eigene Situation nachzudenken, bevor wieder weiter nach vorne geprescht wird.

Er klingt überzeugend. Er weiß auch, dass sein neues Album Zeit braucht. Zeit, die wir eigentlich alle übrig haben.

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Ox Fanzine #139 als PDF

DAMIEN JURADO

In The Shape Of A Storm

Damien Jurado meldet sich mit seinem 14. Album zurück und schafft es dabei wieder, den Folk in den Mittelpunkt zu stellen. Dass Jurado atmosphärische und zerbrechliche Songs schreibt, muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden.

Anders als zuvor ist jedoch, dass „In The Shape Of The Storm“ durch seine Unaufdringlichkeit so präsent ist. Jurado soll ein großer Filmfan sein und hat es seit Jahren schon verstanden, das Instrumentale seinen Texten unterzuordnen.

Eddie Vedder hat so etwas Ähnliches schon mal für den Soundtrack von „Into The Wild“ geschafft, der wie die neuen Songs von Jurado sicherlich am besten über Kopfhörer in der Natur oder während einer Autofahrt funktioniert.

Fans des Sängers werden hier sowieso glücklich. Wer Lust hat, mal einen Gang runterzuschalten, hätte mit „In The Shape Of The Storm“ auf jeden Fall den passenden Soundtrack dazu.

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Ox Fanzine #143 als PDF

DAMIEN JURADO

What’s New, Tomboy?

Bei einer weiteren seiner schier unzähligen Veröffentlichungen wandelt Damien Jurado auf Elliott Smiths Spuren und zaubert so zerbrechliche Songs aus dem Hut, dass man sich fragen möchte, was dieser Mann eigentlich nicht kann. Vor allem „Orchoa“ ist stellenweise so traurig und gleichzeitig schön, dass man sich über drei Minuten Gänsehaut nicht wundern darf. Die zehn Songs klingen nach DEATH CAB FOR CUTIE und versetzen dich in eine (Sound-)Landschaft, die schier unendlich scheint. Selten zuvor haben ein Lagerfeuer und eine Berglandschaft besser zu einem Album gepasst. Hier klingt stellenweise so viel Schwermut mit, dass es wehtut. Aber das muss ja auch mal sein! Über allem stehen die Geschichten, die Jurado auch hier erzählt. Ihnen ordnet er alles andere unter. Das führt leider ab der Mitte der Platte dazu, dass sich etwas Eintönigkeit einstellt. Bis dahin verzaubert er aber sein Hörer und macht Laune auf das, was da in Zukunft noch kommen wird.

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Ox Fanzine #150 als PDF

DAMIEN JURADO

The Monster Who Hated Pennsylvania

Damien Jurado, was für ein umtriebiger Kerl. Der US-Amerikaner bringt es auf weit mehr als dreißig Veröffentlichungen. Kein Wunder, erscheint doch nahezu jährlich ein neues Album – manchmal sogar zwei in einem Jahr. Die große Frage ist doch: Tut das der Musik auf „The Monster Who Hated Pennsylvania“ gut? Schwer zu sagen, denn die neueste Veröffentlichung des 38-Jährigen beginnt enorm schwungvoll und mitreißend, wird mittendrin aber etwas mühselig, ja fast schwer verdaulich, nur um sich zum Ende hin wieder deutlich zu erholen und noch mal auf die Kacke zu hauen. Die Texte sind oftmals trüb, düster, melancholisch, gut. Man wird aber den Gedanken nicht los, dass es vielleicht die eine oder andere Veröffentlichung weniger sein könnte, dafür aber dann mal mit ausschließlich Top-Songs. Andererseits kann man sich bei der Fülle an Erscheinungen auch einfach selbst seine Lieblingslieder von ihm zusammensuchen. Auch auf „The Monster Who Hated Pennsylvania“ sind zweifelsfrei einige dabei.