Riot Before—Tour 2009 - 2011, Tickets, Konzerte, Interviews

AGAINST ME! hat es vorgemacht. Und spätestens nach dem Erfolg von THE GASLIGHT ANTHEM bekennen sich immer mehr jüngere Bands zu einer Musikgattung, die Journalisten gerne etwas missverständlich als Folk-Punk bezeichnen.

Aber gab es nicht stets Punkbands, die sich auch von ursprünglichem Folk und Americana beeinflusst sahen? Egal, mittlerweile kommt das eben bei der Zielgruppe auch besser an. THE RIOT BEFORE schlagen genau in diese von ihnen etwas überstrapazierte Kerbe (ich sag nur Kratzgesang, Singalongs und Klatschkanonaden) und hören sich daher eben wie eine Mischung aus genannten Bands und Genres an.

Das weiß an einigen Stellen durchaus zu gefallen, wie zum Beispiel bei dem Titelsong. Ist aber dann schnell auch etwas langweilig, da neue Ideen auf Dauer einfach fehlen. Mit einigen schönen Gitarren-Arrangements kann dieses Debüt aber durchaus aufwarten.

Und verstecken muss sich die Band aus Richmond, VA hinter ihren Vorbildern keinesfalls. Zu deren energetischem und ausgeklügeltem Songwriting können THE RIOT BEFORE aber noch nicht aufschließen.

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RIOT BEFORE

Rebellion

LESS THAN JAKE-Kopf Vinnie Fiorello hat mit Paper and Plastick Records ein feines Label gegründet. Dort erscheinen nur ausgewählte Releases und die auch nur auf Vinyl. „Rebellion“, das zweite Album von THE RIOT BEFORE aus Richmond, ist eines von diesen, das Vinnie in Europa allerdings an Gunner Records lizenzierte, wo es auch auf CD beziehungsweise als Download erscheint.

THE RIOT BEFORE gelten zu Recht als einer „der“ Geheimtips. Sie spielen eine schöne, nachdenklich-melancholische Mischung aus Springsteen und AVAIL und erinnern manchmal an die großartigen ANN BERETTA.

Sprich: „Rebellion“ klingt an einzelnen Stellen sehr ruhig, fast fragil. Zum Beispiel wenn Sänger und Gitarrist Brett in „Backstage room“ vom Leben auf Tour erzählt, das er auf Kosten eines normalen Lebens zu Hause lebt.

An anderer Stelle wird die Band härter und unruhiger („What I’ve missed“). Aber selbst dann büßen THE RIOT BEFORE nichts von ihrem Melodiegefühl ein und schreiben, wie auch bei den ruhigen Songs, ziemlich berührende Stücke.

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RIOT BEFORE

s/t

Es passiert wirklich nicht oft, dass eine Band mich nach den ersten Takten schon fest am Haken hat, aber hier war’s so. Keine Ahnung, ob es das Cello oder der grandiose Text von „Fists buried in pockets“ war.

Wer Frank Turner oder Ricky Warwick mag und keine Berührungsängste mit Songwritern hat, die tief drinnen mehr Punk sind als sonst wer, der sollte sich diese Band nicht entgehen lassen. Entspannte unelektrifizierte Musik mit Tiefgang, wunderbarer Instrumentierung (Akkordeon, Holzgitarre, Posaunen, Ukulele, Trompete, Bass, Trommeln) und einem Sänger, der wirklich singen kann.

Okay, das könnte auch Frank Turner himselbst unter Pseudonym sein, nur seinen erfrischenden Humor sucht man hier vergeblich. Sieht auch noch gut aus, wie aus dem Lehrbuch für Typografie. Für den ersten Song werde ich mich bei Gelegenheit ganz persönlich mit einem Händedruck bedanken, hoffentlich kommen sie auf Tour.

Sehr lässig und sehr, sehr geil!