Bad Nenndorf Boys—Tour 2006 - 2020, Tickets, Konzerte, Interviews

Die BAD NENNDORF BOYS, eine 7-köpfige Skapunk-Band aus dem gleichnamigen Kurort, legen los mit einer Mischung aus EL BOSSO & DIE PING PONGS, Farin Urlaub und DRITTE WAHL. Die Gewinner des "Made in Schaumburg"-Contests laden zur Ska-Party mit allem was dazugehört: mitsingtaugliche Songs, "Nun geht's los", eingängige Melodien ("Wach auf" erinnert stark an "Do you wanna dance") und schmissige Refrains, "Hey oh" ("Ich wünsche mir eine Party mit Musik und viel Sonnenschein / Alle sind auch mit dabei nur echt und wild soll es sein ..."). Abgerundet wird dieses überzeugende Debütalbum mit einem ruhigen Akustikgitarrenstück, "Tränen aus Pernod". (47:41) (07/10)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #65 als PDF

BAD NENNDORF BOYS

Le Ska C'est Moi CD

Ich bin mir ehrlich gesagt etwas unschlüssig, wie genau mein Fazit zur dieser ersten Platte der BAD NENNDORF BOYS ausfallen könnte. Vielleicht veröffentliche ich einfach mal völlig unzensiert meine sehr ausgeglichene Pro/Contra-Liste: Kein Ska-Wortspiel im Bandnamen - Pluspunkt. Ska-Wortspiel im Plattentitel - Minuspunkt. Unbekümmerte Texte wie beispielsweise bei ?Wach auf" - Pluspunkt. Überambitioniertes, Möchtegern-rantanplaneskes Gelyrike, wie bei ?Brückenschläfer" - Minuspunkt. Der fluffige Orgelsound hier und da - eindeutig Pro. Dafür brechen die Bläser nur sehr selten aus den immer gleichen Skapunk-Schemata aus - Contra. Und die Stimme des Sängers passt eigentlich ganz gut zu den fröhlichen Momenten der Platte (+), aber bitte, bitte nicht auf Gefühlig machen (-). Was die Homepage verrät: Mindestens optisch macht die Band live Einiges her. Was die Homepage besser für sich behalten hätte: Dieses Video eines Vollplaybackauftritts bei Viva. So und jetzt könnt ihr diese Informationen mit euren persönlichen Vorlieben abgleichen, dann noch den Song auf dem Ox-Sampler anhören und schließlich selbst urteilen. Ihr sagt, ?Wie feige, sich so aus der Verantwortung zu stehlen"? Ich sage: Was für ein vorbildlicher Service am Leser, eine so schicke, interaktive Review anzubieten. (47:35) Auf der Ox-CD zu hören.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #67 als PDF

BAD NENNDORF BOYS

Wir lügen nicht CD

Beim Lesen des Titels und Bandnamens sowie Betrachten der (zugegeben sehr schön gemachten) Digipak-Verpackung dieser CD hatte ich zunächst mit irgendeinem merkwürdigen Onkelz-Verschnitt gerechnet. Aber glücklicherweise hat der Schein getrogen: die BAD NENNDORF BOYS aus selbigem Ort kommen mit einer äußerst angenehmen Mischung aus melodischem Punkrock, Offbeat-Rhythmen und Bläsern daher. Dazu gibt es nett gesungene, recht gute und witzige deutsche Texte, die zusammen mit der Musik an die etwas älteren RANTANPLAN-Platten (vor allem "Samba") oder eine unpeinliche Version der SONDASCHULE erinnern. Hat also für jeden etwas, ob man nun Singalong-Refrains, was zum Schmunzeln oder einfach nur zum Tanzen sucht. Anspieltipps meinerseits sind "Wir lügen nicht" wegen der geschmeidigen Orgel-Melodie und "Helden meiner Jugend", da Bud Spencer und Terence Hill (natürlich) auch die meinen sind. (46:56) (7)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #73 als PDF

BAD NENNDORF BOYS

Ich will alles

Rund eineinhalb Jahre ist es her, dass ich „Wir lügen nicht", dem Vorgängeralbum, sieben Punkte gegeben habe. Mittlerweile hat sich die CD aber durch das Hintertürchen der Zufallswiedergabe im iPod auf langen Zugfahrten kontinuierlich immer weiter meine Gunst erworben - und ist mittlerweile eine der wenigen von mir regelmäßig und gerne gehörten deutschsprachigen Skapunk-Platten.

An Punkten würde sie folgerichtig jetzt wohl auch mindestens einen zugelegt haben. Und „Ich will alles" knüpft gekonnt am Vorgänger an, sowohl mit dem schön gestalteten Digipak wie natürlich auch mit der Musik.

Unverkrampfter, unpeinlicher Party-Skapunk, bei dem Reggae und klassischer Ska auf schnellen Punkrock und Mitsingtexte treffen - geeignet für alle, denen RANTANPLAN zu verkopft ist und/oder die SONDASCHULE zu prollig.

Oder umgekehrt. Wer auf skaige Tanzmusik steht und mit deutschen Texten ohne erhobenen Zeigefinger leben kann, sollte unbedingt das Lied auf der CD zu diesem Heft antesten! (Diese Band war auf der Ox-CD #84 zu hören)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #84 als PDF

BAD NENNDORF BOYS

Noch ne Runde

Die BAD NENNDORF BOYS haben zwei gute Argumente auf ihrer Seite: Sie gaben sich einst einen charmanten Namen, der mehr nach euphoriegetränkter Feier- und Musiklaune klingt als nach Aggression. Und sie spielen Ska-Punk.

Und Argument Nummer zwei ist das, was zählt: Denn wer Ska-Punk spielt, der weiß genau, dass er – selbst wenn der große Erfolg ausbleiben sollte – immer ein paar Leute findet, die zuhören.

Ska-Punk ist unkaputtbar. Und er ist aus der Feder dieser Band kurzweilig, solide gemacht und kommt mit der nötigen Miniportion MIGHTY MIGHTY BOSSTONES-Dreck zwischendurch, der dazu führt, dass man hängenbleibt – auch wenn die Texte doch noch ausbaufähig sind, weil mitunter genretypisch recht albern.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #120 als PDF

BAD NENNDORF BOYS

Du sollst frei sein

Gar nicht so leicht, eine in der Szene erfolgreiche Skapunk-Band wachsen zu lassen und sich damit für ein breiteres Publikum fein zu machen. Denn diese Musik sollte immer eine gewisse Eckigkeit, Rotzigkeit aufweisen und stets mit der Energie des Dagegenseins ausgestattet sein.

Und der Opener „Freisein“ bietet genau dies, vor allem textlich: „Du sollst [...] politisch korrekt sein. Ich kann euch sagen, da mache ich nicht mit. Du sollst träumen, du sollst kaufen, und jeden Mist auch noch glauben.“ Im weiteren Verlauf der Scheibe (erstmals in der Bandgeschichte gibt es sogar Vinyl) treffen wir dann auf neue und alte Bausteine dieser Musikrichtung.

Eine mexikanische Trompete hier, ein wenig Polka da, eine Prise Rock, eine Geige, dazu der ewig gleiche uns selig machende Offbeat-Takt und die wärmende Posaune natürlich noch obendrein. Wir stehen dabei bildlich mit dem letzten, inzwischen schalen Bier vor der Bühne und betrachten diese Band mit großem Spaß.

Wer über das allzu sauber produzierte, Glatte der Produktion hinweghören kann, was man hier bis auf das missglückte „Rückenwind“ ja sonst nicht tun muss, hat man an „Du sollst frei sein“ seine rege Freude.

Vor allem durch Lieder wie „Licht“, die uns den treibenden Beat in die Tanzbeine spülen werden. Das Licht hat sich die Band damit selbst geflutet, um ihren zu Recht erfolgreichen Weg weiterzuskanken.