Brutal Truth—Tour 2007 - 2014, Tickets, Konzerte, Interviews

Nach deren Auflösung stellt "For Drug Crazed Grindfreaks Only!" eine Art Vermächtnis der Grindfreaks BRUTAL TRUTH da. Anstatt eine Best Of-Scheibe ihrer Bandhistorie zusammenzustellen und zu remastern, haben sie einfach acht, im September 1998 für eine Radioshow live eingespielte Songs auf diese CD gepackt, ausserdem noch mit "Untitled" ein bisher unveröffentlichtes Stück von 1994. Die Soundqualität ist zwar nicht gerade vom Allerfeinsten, aber für Grindgranaten wie "Dead Smart", "Let´s Go To War" oder das unschlagbare "Choice Of A New Generation" kann man auch mal auf Nobelsound verzichten. "Untitled" hingegen ist wieder mal einer der typischen BRUTAL TRUTH-Songs, der im zugekifften Kopf entstanden sein muss und ausschliesslich aus elektronischen Spielereien besteht. Braucht niemand wirklich, wer das Debütalbum der Band noch nicht sein Eigen nennt, sollte lieber dort bedenkenlos zugreifen.

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Ox Fanzine #41 als PDF

BRUTAL TRUTH

Sounds Of The Animal Kingdom/Kill Trend Suicide CD

BRUTAL TRUTH waren immer eine irgendwie zwiespältige Sache. Mal begeisterten die von 1990 bis 2000 aktiven New Yorker um Bassist Dan Lilker (Ex-ANTHRAX, Ex-NUCLEAR ASSUALT, S.O.D.) mit absolut grandiosem, manchmal richtig punkigem, Grindcore, mal strapazierten sie die Nerven mit im Dopewahn entstandenen Experimenten, teilweise gleichzeitig in nur einem Song. Nach zwei Alben für Earache respektive Combat wechselten sie 1996 zu Relapse, wo dann "Kill Trend Suicide" und 1997 "Sounds Of The Animal Kingdom" erschienen, die jetzt für diesen Rerelease zusammengefasst wurden (allerdings fehlen laut Abgleich der Trackliste mit der Diskografie auf der Bandwebsite zwei Songs). "Sounds ..." war dann auch BRUTAL TRUTHs letztes richtiges Album, es folgten nur noch ein paar Compilations, Live-Sachen und Split-Geschichten. Und hier waren sie wohl auch auf ihrem Höhepunkt angekommen, hatten das erreicht, was ihnen vorschwebte, hatten die Kombination aus derbem Grindcore und allerlei Soundexperimenten - mal elektronisch, mal bloß purer Krach - perfektioniert. Eine oft nachgesagte Nähe zu John Zorns NAKED CITY oder PAIN KILLER kann ich hier aber nicht wirklich erkennen, auch wenn Sänger Kevin Sharp mal mit John Zorn arbeitete. So weit wie Zorn gingen BRUTAL TRUTH dann doch nicht, auch wenn sie oftmals eine ziemlich anstrengende Angelegenheit waren, wovon man sich anhand dieser CD hier einen guten Eindruck verschaffen kann. Trotzdem eine überdurchschnittliche und für die Geschichte extremer Musik nicht unwichtige Platte. (8)

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Ox Fanzine #68 als PDF

BRUTAL TRUTH

For Drug Crazed Grindfreaks Only!

Bereits 1998 in Neuseeland für eine dann aber nie gesendete Radioshow aufgenommen, war „For Drug Crazed Grindfreaks Only!“ 2000 die Abschiedsveröffentlichung von BRUTAL TRUTH. Neue Songs gab es abgesehen von dem komischen Trance-Stück „Untitled“ darauf nicht, dafür sehr räudige Versionen ihrer „Greatest Hits“, wenn man denn bei einer Grindcore-Band von so etwas sprechen kann.

Ebenso räudig ist der Sound der Aufnahme, insofern ist man mit einem der regulären Alben der ja seit einiger Zeit wieder aktiven New Yorker besser beraten, als mit dieser 21 Minuten langen EP.

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Ox Fanzine #81 als PDF

BRUTAL TRUTH

Evolution Through Revolution

Mit „Evolution Through Revolution" meldet sich nach zehn Jahren das US-Grindhouse BRUTAL TRUTH zurück, das maßgeblich an der Entwicklung von Grindcore und Noise in den Neunzigern beteiligt war und für unzählige Bands als Referenz dient.

Die meisten Reunions sind ja ernüchternd, nicht aber in diesem Fall, da trotz neuem Gitarristen wirklich alles beim Alten geblieben ist. Das Bandgerüst um Ausnahme-Bassist Danny Lilker ist personell unverändert, spielerisch nahezu perfekt und genauso wenig bereit, Kompromisse einzugehen wie 1999.

Die Bandbreite der Songs variiert zwischen purem Grind an der Grenze zur Umsetzbarkeit in punkto Geschwindigkeit und langsamen schleifenden Nackenbrechern, in denen das sehr eigene Bassspiel von Lilker voll zum Tragen kommt und BRUTAL TRUTH den unverwechselbaren Sound verleiht.

„Evolution Through Revolution" ist glücklicherweise weder Entwicklung noch Revolution, die dank BRUTAL TRUTH ja schon 1992 mit „Need To Control" stattfand, und zeigt 99 Prozent aller Nachahmer, dass der Herr im Hause wieder da ist.

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Ox Fanzine #84 als PDF

BRUTAL TRUTH

For The Ugly And Unwanted - This Is Grindcore

BRUTAL TRUTH, auferstandene Grindcore-Legende und Wegbereiter für unzählige Nachahmer mit ihrer ersten DVD, live gefilmt auf dem Obscene Extreme Festival 2007 in Tschechien, da stimmen natürlich die Rahmenbedingungen für diese Ausnahmeband.

Und so hacken sich die Mannen um Dany Lilker erwartungsgemäß souverän durch ihr Set, die Bühne lebt, ständige Bewegung, Stagediver ohne Ende und ein fanatisches Publikum, guter Sound und professionelle Kameraführung tun ein Übriges.

Im Special-Teil noch vier Konzerte von 1997/98 in den USA und Australien, handgedreht und mit derbem Sound, eher was für die Fan-Abteilung, aber jemand anders wird sich so eine extreme Band sowieso nicht zulegen.

Ich vermisse hier leider Interviews, Backstage-Aufnahmen und Ähnliches, das eigentlich eine DVD erst sehenswert macht. Nicht schlecht, aber da wäre mehr gegangen.

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Ox Fanzine #85 als PDF

BRUTAL TRUTH

Extreme Conditions Demand Extreme Responses

Nachdem sich BRUTAL TRUTH 2006 in leicht verändertem Line-Up wieder zusammen fanden und Relapse beinahe zeitgleich die Alben „Kill Trend Suicide“ von 1996 und „Sounds Of The Animal Kingdom“ von 1997 auf einer CD neu auflegte, hat man sich wohl auch bei Earache daran erinnert, dass da noch was im Archiv liegt.

„Extreme Conditions Demand Extreme Responses“ war 1992 nach zwei den beiden EPs „Perpetual Conversion“ und „Ill Neglect“ das Debütalbum der vom ehemaligen NUCLEAR ASSAULT-, ANTHRAX- und S.O.D-Bassisten Dan Lilker gegründeten Band aus New York (Staat, nicht Stadt).

Nun hatte der Grindcore Anfang der Neunziger seine innovative Zeit längst hinter sich und BRUTAL TRUTH waren mit ihrer stark an NAPALM DEATH und deren „Mentally Murdered“-EP angelehnten Musik nicht unbedingt originell (und mit diversen Death-Metal-Elementen „verwässert“), dennoch war „Extreme Conditions Demand Extreme Responses“ ein herausragendes Genre-Werk, und rückblickend darf man das Album wohl doch einen Grind-Klassiker nennen.

Für diese mit allen Texten und einem Interview mit Sänger Kevin Sharp von 2009 versehene Neuauflage haben Earache (oder sogar BRUTAL TRUTH selbst) vier bisher unveröffentlichte S.O.B.-Coverversionen ausgegraben und ein paar Songs der erwähnten 1992er EPs (leider aber nicht alle) sowie die Videoclips zu „Ill Neglect“ und „Collateral Damage“ (mit 2,18 Sekunden der offiziell kürzeste Musikclip überhaupt) gibt’s ebenfalls als Bonus.

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Ox Fanzine #90 als PDF

BRUTAL TRUTH

Need To Control

Zwar haben sich Earache Records in den letzten Jahren mit einigen guten Veröffentlichungen wieder berappelt, die Schätze aber liegen in den Archiven, die das englische Label zwecks hochwertiger Rereleases immer wieder gerne öffnet.

Überschaubar ist dabei das Material, das BRUTAL TRUTH ihrem Label hinterließen, bevor sie Mitte der Neunziger zum Konkurrenten Relapse wechselten, der irgendwann den Status des wichtigsten Labels für extremen Metal einnehmen sollte, den in den Achtzigern noch Earache hatten.

Nach dem kürzlich wiederveröffentlichten Debütalbum „Extreme Conditions Demand Extreme Responses“ folgt mit „Need To Control“ nun das ursprünglich 1994 erschienene zweite BRUTAL TRUTH-Album, schick aufgemacht, mit allen Texten, einem Interview mit Sänger Kevin Sharp und fünf Bonustracks, von denen drei einst den Japanern und den Vinylkäufern vorbehalten waren („Need To Control“ kam damals als Box mit je einer 5“, 6“, 7“, 8“ und 9“), darunter auch das herrlich demontierte PINK FLOYD-Stück „Wish you were here“. Cooler war da nur noch die Grindcore-Version des GERMS-Songs „Media blitz“, die sich wunderbar in das relativ experimentelle, dennoch homogene Album einfügte.

Den Hang, mit drogenvernebelten ungrindcorigen Klängen zum Teil ordentlich zu nerven, entwickelten BRUTAL TRUTH zwar erst später, die Anfänge dazu aber finden sich bereits auf „Need To Control“, das trotz Didgeridoo und diversen Industrial- und Ambient-Spielereien ein Klassiker des moderneren Grindcore ist, gerade wegen der Mischung aus Blastbeats und Groove.

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Ox Fanzine #92 als PDF

BRUTAL TRUTH

End Time

Vor einiger Zeit versuchte ich an dieser Stelle zu rechtfertigen, warum ich mir oder sonst irgendwer eine weitere NAPALM DEATH-Platte in den Schrank stellen sollte, wären die Unterschiede zwischen denen doch seit Jahren minimal und eine Einordnung in gut oder weniger gut nur noch innerhalb der Diskografie und nicht mehr im allgemeinen Musikgeschehen möglich.

Auch BRUTAL TRUTH, die jetzt mit „End Time“ ihr zweites Album nach der Wiederauferstehung 2006 und ihr sechstes insgesamt veröffentlichen, müssen sich diesen Vorwurf gefallen lassen, der eigentlich keiner ist.

Es ist vielmehr ein Kompliment, wenn eine Band eine gewisse Kontinuität bewahrt, sich außerhalb von Trends und Hypes bewegt und an nichts mehr gemessen werden kann als an sich selbst. Eine Diskussion, BRUTAL TRUTH seien besser oder schlechter als NAPALM DEATH, existiert beispielsweise überhaupt nicht – und falls doch, wäre ich auf die Argumentation gespannt –, beide Bands können ausschließlich nur innerhalb ihres eigenen Schaffens beurteilt werden.

Insofern erlaube ich mir, „End Time“ ordentlich weit oben im BRUTAL TRUTH-Katalog zu einzuordnen, die Platte knallt von vorne bis hinten, auch wenn sich ein Wiedererkennungswert erst nach mehrmaligem Hören einstellt – das ging früher schon mal schneller.

Aber auch noch langsamer. In Sachen noisiger Grindcore mit grundlegender Punk-Attitüde macht den New Yorkern aber ja eh niemand was vor. Ha! Da war er jetzt doch, der Vergleich mit Musik außerhalb von BRUTAL TRUTH, Sachen gibt’s.