Castanets—Tour 2006 - 2009, Tickets, Konzerte, Interviews

Zum größten Teil in einem Motelzimmer in Nevada aufgenommen ist "City Of Refuge" ein ruheloser, asymmetrischer Webteppich aus gesungenen Liedern, Chorälen, elektronischen Noise Soli und Gitarrenzwischenspielen, die sich im Spaghetti Western ganz daheim fühlen würden. Die CASTANETS suggerieren auf "City Of Refuge" das Hören eines Filmsoundtracks und versammeln Songs, die einleiten, Songs, die die Atmosphäre bestimmen, sowie Songs, die die Handlung voranbringen, die Spannung halten, die Charaktere vorstellen und sich mit Entschlossenheit und Versöhnung befassen. Die Erzählung wird angetrieben von Sehnsucht, Leidenschaft, Ortswechseln, Zweideutigkeit, Reue, falscher Erlösung, der echten Erlösung, kryptischem Symbolismus und anderen Mitteln, die in keinem Art Film fehlen dürfen. Doch nur diesmal darf man still und ungestört auf seinem Platz sitzen bleiben, während der Abspann läuft und sich das Kino langsam leert. ,City Of Refuge" ist glaubhaft und ist dadurch nicht mehr nur Musik, sondern emotionale Katharsis. Sind wir nicht alle auf der Suche nach unserer individuellen ,City Of Refuge"?

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CASTANETS - DECIMATION BLUES | CD

Die Welt ist laut. Der Wind ist rau. Wir brauchen Songs, unter denen wir uns unterstellen können und Raymond Raposa kann aus fast allem einen Unterstand bauen: aus den sonnengebleichten Knochen eines Drumtracks und ein paar herumliegenden Orgelakkorden; mit einem Teppich aus kriechenden Synth Arpeggios; einem Gerüst aus multiplen Harmonien und ein paar Stützbalken aus Altsaxophon, um die ganze Struktur zusammenzuhalten. ,Decimation Blues", Raposas sechstes Album als CASTANETS, markiert ein Jahrzehnt der improvisierten Architektur. Hier befreit sich Raposa von der Rolle des Einsiedlers, in der er sich zehn Jahre lang selbst präsentierte. In den düsteren Ecken sämtlicher CASTANETS Alben blitzten in der Vergangenheit schon immer wunderschöne Popsplitter auf. Auf ,Decimation Blues" treffen wir auf das glitzernde Gesamtwerk. Das Album versammelt die Musik eines Mannes, der es gelernt hat, im Sturm des Lebens zu (über-)leben: zwölf scheinbar mühelose, sorgfältig komprimierte Tracks, in denen wir uns zusammenrollen können. ,Still always food to be alone in someone else's home", singt Raposa. Er leiht uns sein Zuhause oder bringt uns bei, uns unser eigenes zusammenzuzimmern. Tritt ein aus

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CASTANETS - DECIMATION BLUES | LPD

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CASTANETS - IN THE VINES | CD

Geschichten, die das Leben spielt: Ray Raposa von den CASTANETS war beinahe mit den Aufnahmen zum Nachfolger von "First Light's Freeze" von 2005 fertig, als drei Männer in verrückten Masken ihn an seiner Haustür mit gezogenen Pistolen empfingen und das Geld für seine Miete, seinen iPod und seine innere Sicherheit kassierten. Danach folgte ein Jahr der Depression und nächtlicher Wanderschaft. Nicht lange nach dem traumatischen Erlebnis wurde "In The Vines" fertiggestellt. Passenderweise dreht sich das Album, an dem er so verzweifelt arbeitete, um eine Hindufabel, die vom unausweichlichen Schicksal, Tod und den Grenzen des Lebens, die um uns herum immer enger werden, handelt. In der Fabel "Die Quelle des Lebens" verfängt sich ein Brahmane im Netz einer Riesin, läuft so lange im Kreis, bis er vor Erschöpfung in ein Loch fällt, aber sich auf halber Höhe in Kletterpflanzen verfängt. Er entdeckt einen Bienenkorb, stellt aber gleichzeitig fest, dass am Boden des Lochs eine Schlange und am oberen Ende ein fleischfressender Elefant auf ihn lauert. Während die Bienen um ihn surren und Ratten an den Pflanzen nagen, die ihn festhalten, bleibt ihm nicht anderes übrig, als den Honig zu genießen.

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CASTANETS - TEXAS ROSE, THE THAW AND THE BEASTS | CD

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Reviews

CASTANETS

In The Vines

Sehr ruhiger und beschaulicher Singer/Songwriter-Stil. Der Sänger könnte ein Bruder von Billy Corgan sein, mit ähnlich nerviger Stimme. Da hier aber die ganz ruhige Kugel geschoben wird, fällt es weit weniger auf als bei der Kürbisheulboje. Langsam muss nicht immer schlecht sein, aber der Platte fehlt allgemein der Spannungsbogen, den andere Songwriter durchaus besser drauf haben. Eventuell hätte man die zarten Feedbackattacken, die sich zum Ende des ersten Stückes melden, etwas mehr ausbauen können, so bleibt von dieser CD wenig in Erinnerung, wenn sie den Player einmal verlassen hat.(6)

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Ox Fanzine #76 als PDF

CASTANETS

Texas Rose, The Thaw & The Beats

Programmierte Rhythmen und gegen Ende noch krautige Synthesizer-Klänge lassen dann doch noch einmal aufhorchen. Da darf man Ray Raposa nicht nachsagen, er würde sich nichts trauen. Ein Song wie das abschließende „Dance, dance“, wenn er trotz seiner Billy Corgan/Frank Black/Klaus Cornfield-Stimme an Leonhard Cohen erinnert, demonstrieren seine Stärken: Eine Geschichte wird erzählt, eine Gitarre gibt den musikalischen Rahmen dazu.

Oft jedoch kann er mit seiner Stimme nicht die Spannung erzeugen, nach der die teilweise ambienthaft eingesetzte Instrumentierung verlangt, und die Songs rauschen folgenlos am Ohr vorbei.

Schade, dass er gerade viele dieser Songs auf diesem Album versammelt.