Seit sie 1984 im englischen Wolverhampton gegründet wurde, erlebte die Anarchopunk-Band CONTEMPT etliche Line-up-Wechsel: Mitglieder kamen und gingen, kamen wieder oder wurden religiös. Aktuell sind sie zu fünft, mit neuer Gitarristin und Basis in Birmingham. Trotzdem waren CONTEMPT fast ständig auf Tour, veröffentlichten unzählige Platten und "just refuse to go away", so das Info. Ungebrochen ist vor allem der politische Anspruch und so gibt es auf der neuen CD Songs gegen den Krieg für Öl, multinationale Konzerne und die WTO, Tierversuche, CS-Gas-Einsatz bei Demos, Atomkraft und die Monarchie. Auch musikalisch ist man sich und seinem Stil treu geblieben. Schon mal Anarchopunk gehört? Dann weißt du ja Bescheid, ob du es magst oder nicht - mir gefällt es eigentlich recht gut. Was mir weniger gefällt, ist die Attitüde, die hier rüberkommt, denn die erinnert mich zu oft an diese "politisch Korrekten", die Anfang der 90er in der Hausbesetzerszene, in Antifa- und Konzertgruppen gerne das große Wort führten: Sie hatten ja vielleicht oft Recht, aber keinen Funken Humor. Und das ist, sorry, einfach tödlich.

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Ox Fanzine #77 als PDF

CONTEMPT

Murcia Skinhead

Spanische Glatzköpfe walzen derzeit den europäischen Restkontinent nieder, kaum ein Monat vergeht ohne neue Kurz- respektive Langspielscheibe oder Tape aus dem Land, welches in den Achtzigern im Bereich der Oi!-Krawallos lediglich durch DECIBELIOS als prominenteste Vertreter von sich reden machte. Gut, ein Demotape mit zwei Songs hätte man auch direkt auf Single pressen können, doch wir wollen nicht kleinlich sein. CONTEMPT stechen weniger durch melodiösen Katalanen Sound hervor wie ihn zum Beispiel LA INQUISICIÓN oder CRIM vertreten, sondern bieten eher die grobe Nagelbeißer-Schule anno 1984 mit einem Sänger, der dich nach einer Runde Bankdrücken mit 200 kg als Aufwärmroutine zum Frühstück verdrückt.