Enon—Tour 2007 - 2008, Tickets, Konzerte, Interviews

Durch den Sound von ENON zieht sich eine Wasserscheide: Auf der einen Seite die sich an der zarten Stimme von Bassistin (und Sängerin) Toko Yasuda aufhängenden Popsongs, auf der anderen die harscheren Indie/Noiserock-Nummern, bei denen Bandgründer und einzig verbliebenes Originalmitglied John Schmersal nicht nur Gitarre spielt, sondern auch singt. Mir gefällt dieses Arbeitsteilung, diese Verbindung von süß und bitter, von lächelnd und grimmig, von Pop und Noise, doch ENON in der kontemporären Musiklandschaft zu verorten fällt dabei zunehmend schwer: Was immer an Trends und Stilen derzeit präferiert wird, es geht an den Klangwelten von Herrn Schmersal vorbei, der seinen Mad Scientiest-Phantasien auch auf dem neuen Album "Grass Geysers ... Carbon Clouds" wieder freien Lauf gelassen hat. Vor dem Konzert im notorisch verqualmten Kölner Tsunami-Club (Yeah, bald Rauchverbot!!!) sprach ich mit John.John, dein Nachname Schmersal klingt ziemlich deutsch. Hast du auf Tour schon Ahnenforschung

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Ox Fanzine #76 als PDF

Reviews

ENON

High Society CD

Man braucht wohl nicht lange darüber zu lamentieren, dass sich der Output des Touch & Go-Labels in den letzten Jahren extrem gewandelt hat, insofern repräsentieren auch ENON eine Generation von Bands, die man im besten Sinne als postmodern bezeichnen muss. Gegründet wurden ENON von Toko Yasuda (ex-BLONDE REDHEAD) und John Schmersal (ex-BRAINIAC) und so klingen sie auch, wie man banalerweise sagen muss. Denn die schrullige Experimentierfreude von BLONDE REDHEAD trifft hier auf den äußerst konventionellen Rock von BRAINIAC, was unter dem Strich Pop ist, mal nach BELLE & SEBASTIAN oder STEREOLAB klingt (bei einem Songs sogar wie VELVET UNDERGROUND) oder nach relativ ordinärem Gitarrenpop. Viel Elektronik gibt's hier, aber ebenso viele Old School-Gitarrenanteile. Produziert haben Leute wie Dave Sardy und Eli Janney, was die rhythmische Ader von ENON angenehm unterstützt. Interessante Band, die einen aber nur tendenziell in ihren Bann zieht, dazu hätte die Platte einfach insgesamt homogener und weniger artifiziell sein müssen. Letztendlich sind einem ENON natürlich lieber als das Gros irgendwelcher uninspirierter 08/15-Kombos, denen überhaupt nichts mehr einfällt.

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Ox Fanzine #47 als PDF

ENON

Hocus Pocus CD

Wie schon auf dem Vorgängeralbum "High Society" von 2002 der Band um den Ex-BRAINIAC John Schmersal gibt es hier eine Mischung aus schrägen Elektronik-Sounds, wo dann meistens die Japanerin Toko Yasuda (Ex-THE LAPSE) singt, und PAVEMENT-artigem Indierock. Ohne dass sich diesmal aber beides konkret verbinden würde und man quasi gleichzeitig zwei verschiedene Platten hört. Trotz netter Ansätze und guter Ideen ein sehr widersprüchliches Werk, mit dem man eher mal schwer warm wird, nicht weil das Material so komplex wäre, sondern weil keiner der Songs eine wirkliche Initialzündung darstellt und alles irgendwie schlaff dahindümpelt. Boring! (4/10)

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Ox Fanzine #52 als PDF

ENON

On Hold LP + 7"

Vinyl ist schöner als CD, von seelen- und körperlosen mp3-Dateien ganz zu schweigen. Und so gibt's mit etwas Verspätung - die CD erschien bereits 2001 - noch die Vinylversion dieses Albums, im mit neuem Artwork versehenen Klappcover, auf klarem Vinyl und mit Bonus-7" inklusive zweier neuer Songs. Und für die Bastler unter den Fans liegen die Etiketten als wasserlösliche Sticker noch zum Selbstapplizieren bei - ein wirklich liebevolles Package, das Slowboy trotz erst weniger Releases schon zum Geheimtip gemacht hat. Was nun ENON konkret anbelangt: Wie immer schwierig, wie immer eine, nun, interessante, komplexe Mischung aus Instrumentalparts und Klangsamples, eigenwilliger Minimal-Sound, mal elektronisch, mal akustisch, jenseits von klassischen Rock-Strukturen - love it or leave it, kann man da nur sagen.

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Ox Fanzine #56 als PDF

ENON

Lost Marbles And Exploded Evidence CD+DVD

Wer ENON kennt, ahnt was von dieser Kollektion limitierter Single-Auskopplungen und rarer Songs zu erwarten ist: Elektro-Punk von fluffig-niedlich bis experimentell angenoiset. Musik also, die selten wehtut und, hervorragend visuell komplimentiert von einem kongenial in Pinktönen gehaltenem Cover, alle Anhänger eher derb bolzender Klänge in die Flucht treibt, auf dem Dancefloor aber so gut funktioniert, wie sie einfach nur nett anzuhören ist. Zum Endprodukt gehört noch eine DVD mit Live-Aufnahmen, Tourfootage und Videos, welche im Info zwar als essenziell gepriesen wird, der Promo-Copy jedoch nicht beilag. Doof, aber was willste machen. Müssen ja alle sparen in so schlechten Zeiten wie diesen ... Musikalisch als Bonbon für Fans der Band jedenfalls so interessant, wie geeignet als Einstieg für Neuankömmlinge im ENON-Kosmos. (41:25) (08/10)

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Ox Fanzine #59 als PDF

ENON

Grass Geysers ... Carbon Clouds CD

Ein Albumtitel mit Aussagekraft - nicht inhaltlich, sondern was die Zweiteilung anbelangt. Denn durch die zwölf Tracks von ENONs fünftem Longplayer zieht sich wie von den Vorgängern bereits bekannt eine Wasserscheide: Auf der einen Seite die sich an der zarten Stimme von Bassistin (und Sängerin) Toko Yasuda aufhängenden Popsongs wie "Colette" mit nicht zu leugnendem PIZZICATO FIVE-Touch, auf der anderen die harscheren Indie/Noiserock-Nummern, bei denen Bandgründer und einzig verbliebenes Originalmitglied John Schmersal nicht nur Gitarre spielt, sondern auch singt. Mir gefällt dieses Arbeitsteilung, diese Verbindung von süß und bitter, von lächelnd und grimmig, von Pop und Noise - und dabei ist "Grass Geysers ... Carbon Clouds" auf keinen Fall ein schizophrenes Werk, denn oft teilen sich Yasuda und Schmersal den Gesangspart, und in Kombination funktioniert Zuckerbrot und Peitsche gleich nochmal so gut. ENON in der kontemporären Musiklandschaft zu verorten fällt dabei zunehmend schwer: Was immer an Trends und Stilen derzeit präferiert wird, es geht an den Klangwelten von Herrn Schmersal vorbei, der seinen Mad Scientiest-Phantasien auch hier wieder freien Lauf gelassen hat. Hier feiert der spinnerte Indierock, wie er in den USA bis Mitte der Neunziger die College-Jugend euphorisierte, immer wieder ein fröhliches Revival, ganz gleich, wie viele oder wenig Besucher sich einfinden. (35:52) (8) (Diese Band war auf der Ox-CD #74 zu hören)