Bei Golden Kanine handelt es sich um eine Alternative-Folk-Band aus Schweden. Gegründet von Linus Lindvall und Andreas Olrog erweitert die Gruppe ein klassisches Rock-Setting um Instrumente wie Mandoline, Banjo und Klavier, um fuzzige Bässe, Harmonium und Posaune. Was herauskommt, ist eine schier unwiderstehliche Mischung aus intimem Lo-Fi-Indie-Rock und tanzbarem, zeitgemäßem Folk. Die Rechnung geht auf: Golden Kanines Debütalbum "Scissors & Happiness" stieß 2009 auch außerhalb Schwedens auf großes Interesse, es folgten ausgedehnte Touren durch ganz Europa. Auf "Oh Woe!", ihrem zweiten Album, gehen Golden Kanine ihren eigenen Weg zwischen skandinavischem Kammerfolk und einem sympathischen Indierock-Geschrammel, das manchmal wie eine Akustikversion von J-Mascis-Songs klingt. Und damit das Ganze nicht allzu unbeschwert klingt, tauchen Golden Kanine ihre Songs in eine an Woven Hand gemahnende Düsternis.

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GOLDEN KANINE - WE WERE WRONG, RIGHT? | CD

Scheppernder Indie-Rock delikater und intimer Lo-Fi-Anmutung und tanzbarer Folk-Rock. Das dritte Album des schwedischen Sextetts ist all das und doch viel mehr. Die Songs und Melodien von Golden Kanine nehmen einem den Atem, spenden gleichzeitig Freude und verströmen melancholische Grandezza. Man mag dazu weinen. Oder tanzen. Oder kämpfen. Die Gruppe aus Malmö, der bereits die Ehre eines Rockpalast-Auftritts zuteil wurde, startete einst als eine laute Indie-Rock-Band. Ihre Musik hat sich seit dem Debütalbum aus dem Jahr 2009 organisch verändert, experimentiert mit weit reichendem Instrumentarium und besinnt sich doch immer auf den Kern. Melancholie und Lebensfreude prallen hier aufeinander. Auf "We Were Wrong, Right?" rühren sie songorientierten, opulenten Indiepop an, der stets nach vorne drängt, immer nervös aus der Spur zu springen bereit ist. Mit Bläsern und Banjo, mit Mandoline, Tasten und Perkussion verfeinert, geht ihr ehemals purer Indie-Folk-Rock eine eigene Richtung. Das Resultat ist eine einzige, mitreißende Versuchung.

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Reviews

GOLDEN KANINE

O Woe

Die beiden schwedischen Singer/Songwriter Linus Lindvall und Andreas Olrog lernten sich an der Filmakademie in Helsingborg kennen und gründeten die von Bands wie WILCO und den JAYHAWKS inspirierte Alternative-Country-Formation ASTHRAY HEARTS, die bisher an mir vorübergegangen sind.

In veränderter Besetzung legt man nun als GOLDEN KANINE ein vielseitiges LoFi-Folk-Album vor. „O Woe“ ist geprägt von melancholischen – leider zeitweise auch ein wenig weinerlichem – Gesang und einer breiten Instrumentierung zwischen Banjos, Mandolinen und Fuzzgitarren.

Ein bisschen Conor Oberst hier, ein wenig Jeff Tweedy da. Alles in allem eine durchaus gelungene Mischung. Mein Anspieltip ist das ein wenig an Ryan Adams erinnernde „Law of probable outcome“.

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Ox Fanzine #95 als PDF

GOLDEN KANINE

We Were Wrong, Right?

Die Kategorie „folkiger Post-Rock“ klingt vielsprechend und genauso wird das schwedische Sextett GOLDEN KANINE vom Label angepriesen. Richtig Spaß macht „We Were Wrong, Right?“ allerdings erst ab Lied Nummer drei mit dem verträumten „Cruelty“.

Von da an an versprühen GOLDEN KANINE angenehm wehmütige und leider auch ein wenig belanglose LoFi-Indierock- und Folkpop-Melancholie. Schnörkellos und unspektakulär schleppen sich Songs wie „Madeleine“ und „No fun“ dahin, ohne irgendwelche spürbaren Spuren beim Hörer zu hinterlassen.

Als Hintergrundberieselung funktioniert „We Were Wrong, Right?“ ganz gut. Beim genaueren Hinhören entpuppen sich die meisten der elf Songs aber als eher durchschnittlich. Seltsam, von Glitterhouse-Veröffentlichungen ist man normalerweise ein höheres Niveau gewohnt.