Ähnlich lang wie der Titel dieser Platte ziehen sich auch manche der Kompositionen des ARAB STRAP-Gitarristen Malcolm Middleton, der hier überwiegend sehr spartanische Pop-Miniaturen eingespielt hat, die teilweise an BECK erinnern. Nach dem schönen Opener (BELLE & SEBASTIAN in Zeitlupe) und dem Lo-Fi-Country von „Wake Up" direkt danach wird es zusehends langweiliger, erst der „Elektro-Pop" von Song Nr. 10 bringt wieder etwas Leben in die Eintönigkeit von Middletons Sparkompositionen. Nicht die erste Chemical Underground-Veröffentlichung, bei der mir sehr schnell die Füße eingeschlafen sind, trotz einer sympathischen Grundhaltung. 4/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

MALCOLM MIDDLETON

Into The Woods CD/LP

Into The Woods ist Malcolm Middletons, die eine Hälfte der Kreativabteilung von den Glasgowern ARAB STRAP, zweites Soloalbum. Nicht nur wegen der bekannten Gastmusiker von Bands wie MOGWAI, den kürzlich aufgelösten DELGADOS oder ARAB STRAP, wissen die Stücke auf "Into The Woods" zu überzeugen. Nein, vielmehr wegen der bittersüßen Texte und dem Facettenreichtum der Songs. Oberflächlich betrachtet hat es zwar den Anschein, als wäre "Into The Woods" eine himmlisch schöne Platte, was sie zweifelsohne geworden ist. Schenkt man aber den Texten aller zwölf Stücke größere Aufmerksamkeit, so bleibt die Frage offen: ist Malcolm Middleton unter Umständen suizidgefährdet? Beispielsweise wiederholt er in "A happy medium" immer wieder mit seinem charmanten schottischen Dialekt die Zeile "Woke up again today, realized I hate myself, my face is a disease" so, als wäre es die normalste Sache der Welt. Folk, Pop, Rock und Singer/Songwriter-Elemente ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Epos und attestieren Malcolm Middleton, dass er das fehlende Bindeglied zwischen Brendan Benson, BRIGHT EYES und ARAB STRAB ist. Apropos, Ende des Jahres erscheint die neue ARAB STRAP-Platte und nach Middletons genialem Solo-Schlag scheint die Zukunft für seinen eigentlichen Arbeitgeber vielversprechend bestellt zu sein. Zutiefst beeindruckt höre ich mir bis dahin "Into The Woods" an. (46:33) (9)

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Ox Fanzine #60 als PDF

MALCOLM MIDDLETON

Into The Woods CD/LP

Gleich der Opener "Break my heart" besticht wieder durch zurückgelehnt-lakonisches Rocken, das man von Bands wie BELLE AND SEBASTIAN und ARAB STRAP kennt und mag. Bei letzteren spielt Malcolm Middleton auch, wenn er nicht gerade selbst Alben mit unterschiedlich verzierten Popsongs aufnimmt. "Into The Woods" ist nun wirklich ein sehr bunter Strauß verschiedener Möglichkeiten, die zu Grunde liegenden Akustiktracks auszuarbeiten. Das zweite Stück "Devastation" hätte ähnlich auch auf eine Nick Cave-Platte passen können, "Loneliness shines" darauf erinnert mit seinen Gitarrenwänden an die seligen BOO RADLEYS und ähnlich geht es weiter. Die Arbeit mit Freunden von MOGWAI, DELGADOS, REINDEER SECTION und Bandkollegen Aidan Moffat von ARAB STRAP hat ihre Spuren hinterlassen. Das führt allerdings nicht dazu, dass die CD ausfranst, Malcolm Middletons ruhiges Songwriting hält alles zusammen und so unterschiedlich die Stücke ausformuliert werden, bleibt seine Handschrift immer erkennbar. So kann man sich immer auf das jeweils nächste Stück freuen und von 303-Einlagen, zerhackten Riffs, Streichern oder mal einem programmierten Beat überraschen lassen. Das macht die Platte für viele sicher zur Herausforderung, diejenigen, die sich darauf einlassen, werden jedoch immer aufs Neue belohnt. (46:33) (08/10)

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Ox Fanzine #61 als PDF

MALCOLM MIDDLETON

A Brighter Beat CD

ARAB STRAP haben sich bekanntlich aufgelöst, dafür erscheint dieser Tage Malcolm Middletons drittes Soloalbum, das im Vergleich zu den Platten seiner alten Band fast schon überproduziert klingt. Sehr direkte, voluminöse Popsongs alter Schule mit SMITHS- und PAVEMENT-Touch, die Middletons schottische Herkunft nicht verbergen können, aber ohne die Exzentrik des ARAB STRAP-Songwritings auskommen, die man höchstens noch bei den Texten bemerkt. Wem ARAB STRAP immer zu folkig, seltsam und vor allem skizzenhaft waren, bekommt bei Middleton zwar nichts diametral anderes geliefert, aber in jedem Fall echte ausformulierte Songs mit Anfang und Ende, die erstaunlich ruppig nach vorne preschen und nicht den Anschein einer schüchternen, introvertierten LoFi-Wohnzimmer-Produktion machen. Eingespielt wurde das Ganze im MOGWAI-eigenen Studio in Glasgow mit Mitgliedern von den DELAGADOS, MOGWAI und BELLE & SEBASTIAN, quasi ein Stelldichein einer speziellen schottischen Musikszene. Eventuell auch der Grund für den kraftvollen Sound von "A Brighter Beat", die untrendige, sympathisch altmodische und dementsprechend zeitlose Gitarrenmusik englischer Prägung mit Sinn für eingängige Melodien enthält, was mir wesentlich besser gefällt als das, was Middleton mit ARAB STRAP so fabriziert hat. (8)

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Ox Fanzine #70 als PDF

MALCOLM MIDDLETON

Sleight Of Heart

Nachdem Malcolm Middleton letztes Jahr kurz nach der Auflösung seiner alten Band ARAB STRAP sein drittes Solo-Album eingespielt hatte, folgt in kurzem Abstand bereits sein viertes, wo Middleton aber leider die Fehler der Vergangenheit wiederholt, genauer gesagt, die seiner ersten beiden Platten. Denn im Gegensatz zum hervorragenden, für Middletons Verhältnisse beängstigend rockigen "A Brighter Beat" gibt es hier überwiegend LoFi-Pop-Miniaturen, spärlich instrumentiert und ähnlich fragmentarisch wie viele ARAB STRAP-Kompositionen. Denn Middleton hatte die Direktheit von "A Brighter Beat" wohl selbst etwas Angst gemacht und wollte hier einen Gang zurückschalten, was ihm leider auch gelungen ist. "Sleight Of Heart" ist dabei noch nicht mal eine schlechte Platte geworden, aber in der Überzahl sind dummerweise einschläfernde Midtemponummern, die zwar das songwriterische Talent Middletons zeigen, aber denen oft auch der richtige Pepp fehlt. Den gibt es erst reichlich spät bei der siebten Nummer "Marguerita red" mit ihrem charmanten Country-Einschlag, die aber etwas kurz geraten ist. Auch nicht schlecht und direkt doppelt so lang ist die Ballade "Love comes in waves", die sich gegen Ende sehr schön steigert und nicht so wohnzimmermäßig daherkommt, danach ist dann aber auch schon wieder Schluss. Da ziehe ich Herrn Middleton doch nach wie vor jemanden wie etwa Darren Hayman vor, der einen deutlich weniger trübseligen Eindruck macht. Zumal es Middleton sogar gelingt, Madonnas "Stay" und Jackson C. Franks "Just like anything" jeglicher charakteristischer Elemente zu berauben, das muss ihm erst mal jemand nachmachen. (6)