Im Juli noch auf Tour und jetzt gibt es endlich ihr neuestes Album auf Vinyl: Mother Tongue sind keine gewöhnliche Band. Die vier aus Los Angeles sind allesamt Ausnahmetalente an ihren Instrumenten, und mindestens drei von ihnen sind außerdem mehr als passable Sänger und Songwriter mit eigenem Charakter. Über Mother Tongue als Band sagt das aber noch reichlich wenig aus. Man sollte bei dieser Band ohnehin die Musik sprechen lassen. Mother Tongue bündeln ihre Energien, denn sie sind Getriebene, müssen augenscheinlich immer wieder gegen innere und äußere Dämonen ankämpfen. Regelmäßig suchen sie das Gemeinsame in ihren unterschiedlichen Einflüssen und Vorlieben, denn sie haben ein "Monster to feed". Eine Aufgabe, bei der jeder für sich auf verlorenem Posten stünde. Nur zusammen können sich Mother Tongue wirklich befreien. "Together released" darf da als programmatischer Titel verstanden werden. In einem weniger als drei Minuten langen Befreiungsschlag entfesselt die Band ein psychedelisches Feuerwerk der Extraklasse.

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Interviews

MOTHER TONGUE - Liebenswerte Post-Hippies am Rande der Nicht-Realität

Sie haben uns jedes Jahr ein Album versprochen, und bisher halten sie Wort. „Ghost Note“, das dritte Album, erschien nur kurz nach „Streetlight“, dem viel umjubelten Comeback der Band, die einst als das kommende große Ding gefeiert wurde und dann acht Jahre in der Versenkung verschwunden ist. Es ist viel passiert, es gibt viel zu erzählen. Schön jedenfalls, dass sie endgültig wieder da ist, die Band, die sowieso schon anders ist als alle anderen, und dabei von Jahr zu Jahr auch noch immer besser wird. Jungs, als ich euch vor ein paar Monaten live gesehen habe, habt ihr euch für die lange Pause entschuldigt, und versprochen, von nun an jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen. Werdet ihr das einhalten?Davo: Wir tun alles dafür. Es ist aber sehr schwer, ein Album zu machen, und ich rede nicht davon, Songs zu schreiben. Es ist schwer, das Geld dafür aufzutreiben, die Zeit aufzubringen. Das ist eine große Herausforderung für uns. Wenn wir ein Album aufnehmen, dann müssen wir uns beinahe auf

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Ox Fanzine #53 als PDF

Reviews

MOTHER TONGUE

Streetlight CD

Unglauliche acht Jahre ist es her, dass MOTHER TONGUEs selbstbetiteltes Debüt erschien, und für viele der alten Fans war die Aussicht auf ein neues Album wohl eine der erquicklichsten Nachrichten des Jahres. Hier ist es also. Und was hat sich verändert? Nicht viel, denn viele der Songs stammen tatsächlich noch aus der Zeit kurz vor dem Split. Um so besser, sag ich! MOTHER TONGUE haben ihn noch immer, den Blues, und so sind die elf Songs auf "Streetlight" geprägt vom Frust und der Enttäuschung eines entbehrungsreichen Lebens. Bekommt die Musik des Vierers angesichts der immer noch aktuellen Flut an Stoner-Veröffentlichungen zwar möglicherweise einen ganz anderen Stellenwert, als sie ihn vor acht Jahren hatte, so hebt sie sich nun dennoch äußerst wohltuend und schillernd heraus, weil sie im Gegensatz zu manch dilettantischem Geschredder unglaublich gut gemacht ist, und außerdem so unglaublich viel mehr Facetten aufweist. Aber wozu Schubladen aufreißen?, MOTHER TONGUE sind ein eigener Schrank! Die Band war kürzlich schon auf den hiesigen Bühnen zu bewundern, und Bassist David Gould versprach bei diesem Anlaß vollmundig, ab jetzt und ad infinitum jährlich ein Album herausbringen zu wollen. Ich nehme ihn beim Wort und kann schon jetzt eine gewisse Vorfreude nicht leugnen.

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Ox Fanzine #47 als PDF

MOTHER TONGUE

Ghost Notes CD

Nun, bisher haben MOTHER TONGUE ihr Versprechen eingehalten, in Zukunft jedes Jahr ein neues Album herauszubringen. Wir erinnern uns, dieses Versprechen wurde gegeben, nachdem es vom ersten bis zum zweiten Album acht Jahre gebraucht hat. Hier nun wieder ein Album voller Schweiß und dem Geruch des Großstadtdschungels, voller Blues und Soul, voller Schmerz und Hoffnung. Bemerkenswert ist, dass die Band noch immer auf Material zurückgreift, das vor ihrem Split im Jahr 1996 geschrieben wurde, womit Fans schon wissen, dass sie beim Kauf dieses dritten Albums nichts falsch machen können. Für Bandverhältnisse ein solides Werk, im Gesamtkontext allerdings ein absolut herausragendes. MOTHER TONGUE sind eine ganz große Rockband, eine mit extrem hohem Gänsehautfaktor, und wer einmal große Rockmusik erleben will, der muß dieses Album kaufen und ein Konzert besuchen. (45:49) (9/10)

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Ox Fanzine #51 als PDF

MOTHER TONGUE

s/t CD

Endlich ist es wieder erhältlich, zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung, nachdem es jahrelang in den Archiven der Firma Sony verstaubte. Das überwältigende, gnadenlos unterproduzierte, aber gerade deshalb so unglaublich faszinierende Debütalbum des Quartetts aus Los Angeles. Noch mit Geoff Haba an den Drums, der irgendwann aus der Band komplimentiert wurde, und dem einige weitere glücklose Schlagzeuger folgen sollten. Dieses Album hätte MOTHER TONGUE groß gemacht, aber dann kam alles anders, und erst acht Jahre später bekam die Band die Aufmerksamkeit, die sie schon immer verdiente. Deshalb ist es ein denkwürdiges Album von einer denkwürdigen Band, das nun, da es wieder zu haben ist, in jede gut sortierte Rockplatten-Sammlung gehört. Fakt. Und zum Schluß werde ich noch einmal parteiisch, denn mit dieser, der Nois-O-lution-Variante, entscheidet man sich für die coolere Version. Erstaunlich nämlich, dass Sony zu eben jenem Zeitpunkt, als Nois-O-lution die Wiederveröffentlichung plante, das vergriffene Album in einer "Nice Price"-Version wieder auf den Markt gebracht hat, und sich für die Konkurrenzveröffentlichung einen Mindestverkaufspreis zusichern ließ. Diese sogenannte "Fan Edition Deluxe" hat im Vergleich zur Erstauflage ein fett aufgemachtes Booklet mit Statements der Bandmitglieder und ein paar Bonus-Livetracks, die ein wenig die Stimmung vermitteln, die bei Konzerten von MOTHER TONGUE entsteht. Schön, dass es wieder da ist. (77:00)

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Ox Fanzine #54 als PDF

MOTHER TONGUE

Streetlight / Ghost Note

MOTHER TONGUE sind zurück. Eine Band, die seit ihrer Gründung 1990 eine Achterbahn der Gefühle erlebt hat wie keine andere. Von der Plattenindustrie auf Händen getragen, mit dem selbstbetitelten Debütalbum nichts verkauft, zerstritten, nach dem Millennium zwei Alben in Deutschland veröffentlicht, wieder verschwunden, ein Album in Eigenregie aufgenommen und über die eigene Homepage vermarktet.

Davon haben nicht mal die Fans was mitbekommen. Jetzt spielen die Jungs aus Los Angeles plötzlich eine Tour durch Europa und weil es noch keine neuen Songs gibt, kommen die beiden Alben „Streetlight“ und „Ghost Note“ mit wunderschönem Artwork als Doppelalbum mit vier Bonustracks neu heraus.

Das macht Hoffnung auf mehr. Vielleicht ein neues Album? Aber auch das Wiederhören macht Spaß, denn die wankelmütigen Kalifornier wechseln ständig von zerbrechlich zu mächtig, von kohlrabenschwarz zu beschwingt.

Blues, der so mächtig groovet wie kein anderer.