Genre
Indie/Alternative
Shows
139 Shows in 70 Städten / 3 Ländern
Zeitraum
07.11.2002 - 26.06.2022
Letzte Show
26.06.2022 - DE-Dresden, Beatpol
Nächste Show
nicht bekannt
Booking
Neben SHARON STONED und NOTWIST sind SLUT eine weitere wichtige Band im deutschen Indierock-Geschehen, was sie mit dieser EP eindrucksvoll unter Beweis stellen. Der Titelsong ist ein umwerfender Ohrwurm, dazu gibt es noch einen weiteren neuen Track, ein für einen Soundtrack geschriebenes Stück und den CONSOLE-Remix von Favourite Pool" (von ihrem Debüt).
Auf der Suche nach dem perfekten College-Rock-Album könnte man in Ingolstadt fündig werden. Dort macht nämlich nicht nur Audi mit lauten Motorengeräuschen auf sich aufmerksam, sondern auch das Quintett Slut, das mit PS-Geprotze aber kaum etwas am Hut haben dürfte. Das vom Notwist-Produzenten Mario Thaler in Weilheim aufgenommene zweite Album "Interference" besticht durch eine sehr atmosphärische Mischung aus Kraft und Zurückgezogenheit: In den zehn Stücken vermengen sich Lautstärke, verhaltene Ruhe, Melancholie und unterschwellige Aggression zu einem vielschichtigen Gesamtkunstwerk, das durch dezente elektronische Spielereien im Hintergrund und tolle Melodien abgerundet wird. Slut folgen bei der Präsentation ihrer Songs einem ausgeklügelten und ästhetischen Konzept, das musikalische Extreme weitgehend vermeidet, ohne dabei zu irgendeinem Zeitpunkt langweilig oder berechnend zu wirken. Kaum zu glauben, daß fünf so junge Burschen ein so reifes Werk abgeliefert haben, das das Prädikat "wertvoller Indi-Pop" völlig verdient.
Mit dem Weggang von Sticksister Records setzte für SLUT auch ein musikalischer Wandel ein, der sich auf dem dritten Album der Ingolstädter eindrucksvoll belegen lässt. Die Zeiten des von Gitarren dominierten Alternative-Rocks sind endgültig passé, was einerseits sehr schade ist, andererseits aber auch spannend und interessant ist. Die evolutionären Parallelen (weg von der Gitarre, hin zur Elektronik) zu THE NOTWIST drängen sich geradezu auf, auch wenn die Weilheimer ganz anders klingen. Auf LOOKBOOK setzt das bayerische Trio mehr als je zuvor auf eine Art von Synthie-Pop, die an die achtziger Jahre erinnert, ohne dabei hoffnungslos retro zu klingen. An der einen oder anderen Stelle würde man sich zwar schon eine krachige Gitarre wie in "No Time" wünschen, aber SLUT haben ihren eigenen Dickschädel, was sie irgendwie sympathisch macht. Fans, die auf den gitarrenbetonten Sound des Vorgängers "Interference" (1998) stehen, sollten allerdings vorher mal ausgiebig in die neue Scheibe reinhören, um keine böse Überraschung zu erleben. Unter dem Strich bleibt eine interessante, ziemlich relaxte und gelegentlich leicht düsterer Stunde Musik, die zeigt, dass Ingolstadt mehr als nur Audi und die grauenhaften BONFIRE zu bieten hat.
Die sind in den letzten Jahren so richtig durchgestartet, obwohl sie eigentlich nur einen recht gewöhnlichen Gitarrenpop produzieren. Richtig gut kenne ich nur ihre sehr schöne 96er-Platte, und bin dementsprechend erschüttert, mit was für einem Waschlappen-Sound SLUT inzwischen aufwarten. Sicherlich gibt es in diesem Bereich schlimmeres, aber so richtig brauchen tut diese Band wohl niemand, deren Klientel inzwischen überwiegend aus 16jährigen Bravo-Leserinnen zu bestehen scheint. Dafür spricht vor allem die GRAUENHAFTE Version des YAZOO-Klassikers "Only You" - darauf steht echt die Todesstrafe -, gefolgt von einer billigen NEW ORDER-Kopie.
Kaum zu glauben, zwei Jahre ist es schon her, dass der Fünfer aus Ingolstadt mit dem Song "Easy to love" einen richtigen ... ja, Hit gelandet hat. Jetzt also der Nachfolger, dessen Titel nicht programmatisch zu sehen ist, das schon mal vorweg. SLUT spielen mit Bands wie READYMADE, MILES oder BLACKMAIL zusammen in der ersten Liga des hiesigen Alternativerock, und wenn ich bösartig sein möchte, dann behaupte ich, dass ich mit verbundenen Augen nicht immer fehlerfrei die eine Band von der anderen unterscheiden könnte. Geradlinig arrangierte Songs mit schönen Melodiebögen und dem Hang zum Ohrwurm - auch diesmal werden die Trendradios wieder mit sinnentleerten Superlativen um sich werfen, genügend Kandidaten für einen neuen Sommerhit sind jedenfalls dabei. Und nur kauzige Untergrundpuristen wie ich werden sich daran stoßen. Alle anderen hören gute Popmusik. (37:17) (07/10)
In den fast zwanzig Jahren ihres Bestehens haben es SLUT auf sieben Alben, diverse EPs und einen guten Ruf gebracht. Entsprechend dick ist der Waschzettel der Plattenfirma, der auch noch „Line Notes“ von Juli Zeh gesponsort bekommt.
Passend zum anstehenden Bandjubiläum haben die Ingolstädter auf „A Lie Nation“ mit allen bisherigen Produzenten zusammengearbeitet. Herauskgekommen ist ein dennoch homogenes Album, das sich aus den letzten drei Jahrzehnten Indiepop bedient, das Ganze mit leicht elektronischem Einschlag.
„Broke my backbone“ gereicht BLOC PARTY zu Ehre, während das feine „Remote controlled“ mit seinem dominanten Bass JOY DIVISION in die Gegenwart holt. Auf „Silk road blues“ darf sogar nochmal die in den Neunzigern durch KULA-SHAKER gekillte Sitar ran.
In ihrem zwanzigsten Jahr wagen SLUT vieles und eigentlich geht das meiste davon in Ordnung. Die Songs sind variabel, die Musik eingängig. Deswegen nur am Rande etwas Gemecker: Insgesamt hätte ich mir mehr Zickigkeit beziehungsweise einige Ecken gewünscht.
„A Lie Nation“ plätschert dann doch ein wenig zu brav und zu unspektakulär aus den Boxen.
Der rote Faden auf den Platten von SLUT ist die charakteristische Stimme von Frontmann Christian Neuburger. Dank ihm erkennt man jeden Song der Oberbayern sofort. Zum Glück, denn ähnlich wie die Kollegen THE NOTWIST aus Weilheim haben die Ingolstädter ihren Sound stetig weiterentwickelt. Von der klassischen Indie-Gitarrenband zum Indietronic-Spektakel. Schon das letzte Album „Alienation“ bedeutete einen beeindruckenden Schritt nach vorne. Das war vor acht Jahren, nach der Tour war aber erst mal lange Funkstille. Vor vier Jahren dann die erste Kontaktaufnahme nach dem mehrjährigen Sabbatical. Kurz darauf haben Christian Neuburger und Gitarrist Rainer Schaller einen Trip nach Athen gemacht. Mit Gitarre, Bass und Synthie, alles, was ins Handgepäck passte. Eine Woche lang haben sich die beiden in einer leerstehenden Wohnung einquartiert und das Fundament für „Talks Of Paradise“ gelegt. Zusammen mit Produzent Fabian Isaak Langer (GIANT ROOKS, FABER) haben sie die Skizzen dann zusammengefügt. Veröffentlicht wird das neunte Studioalbum von SLUT über das bandeigene Label Lookbook. Elf Songs, in denen Gitarre und analoger Synthesizer um Aufmerksamkeit ringen. SLUT setzen dabei deutlicher als bisher auf Minimalismus. Weniger ist mehr. Die Songs wirken leichtfüßiger, schlanker und sommerlicher. Schön und geschmeidig.
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