1000 Robota—Tour 2008 - 2011, Tickets, Konzerte, Interviews

1000 Robota im Jahr 2022 sind, soviel sei verraten, immer noch Sebastian Muxfeldt, Jonas Hinnerkort und Anton Spielmann. Und was macht eine Band, die schon immer den Zeitgeist angeschrien hat, mit der hochfrequenten Gegenwart? Sie durch den Fleischwolf drehen und ihr die eigene Reflexion vorlegen, genauer: Ein neues Album. Es klingt gewaltig, intensiv und intim zugleich und strahlt eine utopisch finstere Wärme aus. 1000 Robota über das Artwork: Jede Platte ist physisch (per Hand) individuell von uns gestaltet worden. Kein Artwork sieht gleich aus. Durch Heißluft werden handelsübliche Supermarkttüten um die Albumhülle geschmolzen. Faktisch gibt es kein "grafisches Artwork", es ist physischer Natur und schafft sich seine ganz eigene Form, die zu immer wieder neuen, unberechenbaren Oberflächen, Kerben und Strukturen führt, zu einer zusammengeschmolzenen und übersehenen Welt. Wahrscheinlich unsere Welt.

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1000 ROBOTA - DU NICHT ER NICHT SIE NICHT | CD

Anfang 2008 erschien die EP der 1000 Robota: "Hamburg brennt". Das klang in etwa so: Klatsch! Watsch! Knall! Fünf stürmische, fies peitschende und fordernde Stücke mit scheinbar hastig drübergerufenen Texten - man war angenehm aufgewühlt und irritiert. Wer sind die denn? Der Titel des ersten Albums der 1000 Robota gibt, was das anbelangt, keine richtige Antwort. Aber "Du nicht er nicht sie nicht" ist aufgeputschte Beatmusik mit Rollbass, Knallschlagzeug, Fetzgitarre und Krawallgesang - vorgetragen von einem fast durchgehend 18-jährigen Trio aus Hamburg. Und das mit einer Wucht, die ihresgleichen sucht und zumindest hierzulande nicht findet. Hier will sich niemand beschweren, hier wird angeklagt, aufgerissen und eingefordert. So klingt Jugend! Die Engländer, schon immer schneller, haben 1000 Robota längst ins Herz geschlossen, in London gab das Trio bereits seine erste Show als Headliner.

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1000 ROBOTA - DU NICHT ER NICHT SIE NICHT(DELUXE EDTION) | 2 CD

"Du nicht er nicht sie nicht" ist aufgeputschte Beatmusik mit Rollbass, Knallschlagzeug, Fetzgitarre und Krawallgesang. Und das mit einer Wucht, die ihresgleichen sucht und zumindest hierzulande nicht findet. Hier will sich niemand beschweren, hier wird angeklagt, aufgerissen und eingefordert. So klingt Jugend! Die Engländer, schon immer schneller, haben 1000 Robota längst ins Herz geschlossen, in London gab das Trio bereits seine erste Show als Headliner.

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Reviews

1000 ROBOTA

Hamburg brennt

Tapete Records bringen nur so Fluffy-Zeux raus - das mich voll nervt. Echt. Aber 1000 ROBOTA sind gar nicht fluffy! Und die nerven auch nur ein bisschen, auf Dauer. Dennoch ein bemerkenswertes Debüt, auch wenn es nur für eine 5-Song-EP gereicht hat. So ein bisschen New Rave, ein bisschen Noise, ein bisschen Indie, das geht doch schonmal. Dann die Stimme, die mich Inhalte proklamierenderweise an MIT oder auch mal an SHITDISCO erinnert, was zu erklären vermag, warum der NME bereits zum Interview lud ... Neues heißes Eisen? Überschätztes Hamburg-Getue? Das wird die Zeit zeigen. Mir ein wenig zu wenig langzeitmotivierend. Ein wenig zu ungestüm. Ein wenig zu ... Ambitioniert vielleicht. Hochgradig nett und angenehm unangepasst. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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Ox Fanzine #78 als PDF

1000 ROBOTA

Du nicht er nicht sie nicht

Mit diesem Debüt haben 1000 ROBOTA aus Hamburg einen Soundtrack für unzählige Menschen im Alter von 17 bis 21 Jahren geschaffen, die momentan bundesweit in der Indie-Szene rumgeistern. Moral ist das Schimpfwort schlechthin, Zukunft ist ein Fremdwort und die Selbstzerstörung von Psyche und Körper wird zelebriert.

Wut ist ebenfalls ein großes Thema und wird in diesen zehn Songs auf "Du nicht er nicht sie nicht" musikalisch und inhaltlich kurz und knapp umgesetzt. Man fühlt sich in jeglicher Hinsicht nicht verstanden, und erwachsen zu werden ist die größte Angst und Verantwortung das Feindbild überhaupt.

Die Stücke wühlen auf und ihre Kürze unterstreicht den Gesamteindruck. Woher diese Missbilligung kommt, lässt sich bei diesen Jungspunden, aus meist gesicherten Verhältnissen kommend, schwer erklären.

Doch aufgesetzte Attitüden würden anders klingen. Musikalisch könnten 1000 ROBOTA als die deutsche Version von SHITDISCO durchgehen oder sich mit VON SPAR in einen Topf werfen lassen - aber Schubladendenken ist hier nicht notwendig.

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Ox Fanzine #80 als PDF

1000 ROBOTA

Ufo

Jung, direkt, roh. Die Musik von 1000 ROBOTA packt auch Menschen, die mit deutscher Indie/Pop-Musik nur peripher etwas anfangen können. Woran das liegt? Anton, Jonas und Sebastian sind gerade mal 20 und wollen alles, und das sofort. Ungestümes D.I.Y.-Gitarrengeschrammel trifft auf smarte Texte.

„Du redest, du redest, du redest, und keiner versteht es“, singen 1000 ROBOTA und machen damit klar, was sie nicht sein wollen: eine weitere kopflastige Indie-Band, bei der man eigentlich keine Ahnung hat, wovon die Texte handeln.

Bei 1000 ROBOTA versteht man intuitiv, worum es geht. Zwischen Hamburger Schule, Krautock und NDW pendelt man und ist ab und zu PALAIS SCHAUMBURG sogar näher als TOCOTRONIC. Wer dringend neuen, frischen Stoff im Stile von KETTCAR, TOMTE und eben TOCOTRONIC braucht, wird hier sicher gut bedient.

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Ox Fanzine #91 als PDF

1000 ROBOTA

3/3

Vor zehn Jahren waren 1000 ROBOTA der wirklich heiße Scheiß. Alle haben sich um sie gerissen, die damals gängigen Musikmedien fanden sie super, sogar Stefan Raab wollte irgendwas von ihnen. Wenn Popkultur aus Deutschland, dann so, schien das allgemeine Credo. Alle hatten Bock, die Band selber allerdings nur so bedingt. Ihr kam der ganze Budenzauber (oder Hype) recht fremd vor, man machte spaßeshalber mit, wollte sich aber nie vor irgendeinen Karren spannen lassen, an dessen Heckscheibe der Kleber „Deutsche Pop-Poeten“ oder irgendwas mit Indie oder Krautrock (weil das ja das Einzige ist, das mit deutschsprachiger innovativer Popmusik assoziierbar ist, Achtung Ironie) pappte. Nach zwei Alben waren sie es dann leid, alle Mitglieder haben sich erst mal anderweitig orientiert, ausprobiert, herumgetrieben. Kluger Move von drei jungen Typen, sie hätten sich auch im Deutschpop-Netzwerk von einer belanglosen Kollabo zur nächsten treiben lassen. Nun kommt also, nach zehn unwirklich lang erscheinenden Jahren ein neues Album. Punk ist hier als Haltung zu finden, neue Wege zu gehen, die nicht immer laut sein müssen, nicht als konventionelles Punkrock-Einerlei. Einen ähnlichen Weg, nur mit anderen Mitteln haben DIE GOLDENEN ZITRONEN irgendwann mal eingeschlagen und wir erinnern uns: Sie ließen viele verstörte Alt-Fans zurück. Das könnte bei 1000 ROBOTA auch so sein, denn einzuordnen ist diese Platte mit ihren teils doch sehr sphärischen Klängen (bester Song übrigens: „Blume Rucksack“) und recht abstrakten Lyrics nur bedingt in herkömmliche Schemata. So was muss man erst einmal schaffen. Von daher: Große Kunst und dafür großer Respekt.