Blood Or Whiskey—Tour 2001 - 2015, Tickets, Konzerte, Interviews

Sie spielen eine Mischung aus Punk und irischem Folk, und es wäre gelogen, würde man behaupten, diese Musikrichtung erfreue sich aktuell nicht einer gesteigerten Beliebtheit. Kann man verstehen, denn auch wenn ich kein expliziter Fan des Genres bin, so kann man doch nicht leugnen, dass Punk mit Fiedel und Flöte in Kombination mit reichlich Bier enormen Spaß bereitet, ganz gleich ob in der Kneipe, live oder von Platte. „Cashed Out On Culture“ (Punkcore) ist das neue Album von BLOOD OR WHISKEY, und im Gegensatz zu vielen Genrekollegen kommen die wirklich aus Irland. Beano (Bass/Vocals), Dugs (Guitar/Vocals) und Chris (Drums) beantworteten ein paar Fragen.Warum bitte „Blut ODER Whiskey“ und nicht „Blut UND Whiskey“?Beano: „Barney, der früher mal in der Band war, wurde von einer Straßengang bedroht, und die wollten seinen Schnaps. Also sagten sie ‚Blood or Whiskey?!‘. Sein Blut oder seine Flasche.“Habt ihr eine Erklärung, warum POGUES-beeinflusste Punkbands sich heute so großer Beliebtheit

gesamtes Interview lesen

Ox Fanzine #60 als PDF

Reviews

BLOOD OR WHISKEY

Blood Or Whiskey CD

Hey Mann, wann war ich das letzte Mal in einer irischen Pinte?! Keine Ahnung, aber hört man das irische Sextett BLOOD OR WHISKEY, verspürt man sofort Lust auf ein lauwarmes Guinness. Der Sänger scheint wohl in einer dieser Kneipen, in denen man keine Fenster kennt, so dass immer Rauchschwaden und Whiskeydampf die Stimmbänder belegen, zu wohnen?! Die Instrumentierung besteht aus Banjo, Tin Whistle, Acoustic Guitar, Bouzouki, Accordion, Bass and Drums. Das Songwriting ist sehr an die Traditionals irischer Musik angelehnt, dennoch fehlt es nicht an Anleihen von Bands wie THE POGUES oder THE CLASH, und genau diese Mischung mit auf den Punkt gebrachten Texten, die einfach nur das Leben, wie es ist, beschreiben, macht verständlich, dass diese Mucke subkulturübergreifend ist. BLOOD OR WHISKEY verzichten auf eine Hochglanzaufnahme und genau diese etwas dreckige Art verleiht den sechzehn Nummern auf dieser CD mit der vielfältigen Instrumentierung eine ganz besondere Atmosphäre, wie man sie nur in einem Irish Pub erfahren kann. Cheers, my friends!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #37 als PDF

BLOOD OR WHISKEY

To Time To Explain CD

Was ist denn das für eine Frage? Auf´s Maul oder was zu trinken? Warum nicht beides? Na gut, Whiskey, und davon verstehen die Iren bekanntlich was, wovon auch diese Platte beredt Zeugnis ablegt. Zur Instrumentierung zählen hier nicht nur die klassischen R´n´R-Instrumente, sondern auch Tin Whistle, Banjo und Bazouki, was, wie man pfeilschnell schließen kann, darauf hindeutet, dass hier nicht wirklich klassischer Punkrock geboten wird, sondern ein Bastard aus Foklore und eben Punkrock. Das haben die POGUES und die LEVELLERS schon vor Jahren entdeckt, macht aber nichts, denn BLOOD OR WHISKEY machen ihre Sache ganz gut. Wenn man also auf entsprechende Sauf- und Raufmucke steht, ist man hier doch sehr gut aufgehoben, wobei´s für meinen Geschmack manchmal doch etwas heftiger zur Sache gehen könnte. Im Vergleich zu dem, was uns hierzulande von einheimischen Formation als "Folk" oder gar "Folkpunk" verkauft wird aber sowieso Gold, und gerade der Frontmann mit seinem rauhen Organ gefällt.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #43 als PDF

BLOOD OR WHISKEY

Blood Or Whiskey CD

Eine sechsköpfige Band aus Irland, die sich - wie sollte es auch anders sein - voll und ganz dem Irish-Folk-Punk verschrieben hat. Generell klingt das nach rauschenden Volltrunkenheitsgelagen in der Tradition der POGUES oder auch der Finnen ELÄKELÄISET, deren Humppa-Sound durchaus Gemeinsamkeiten zum Irish-Folk aufweist. BLOOD OR WHISKEY haben aber mehr zu bieten als nur stumpfe Hintergrundmusik zum nächsten Vollrausch, denn zuerst einmal sind sie wesentlich tiefer im Punkrock verwurzelt als die obengenannten, zum anderen pendeln die 16 Songs in einem Spektrum zwischen purer Lebensfreude und Melancholie hin und her. Trotzdem sind sie dabei immer wesentlich partykompatibler als z .B. FILTHY THIEVING BASTARDS. Zieht man dann auch noch die aktuelle Burning Heart Neuentdeckung FLOGGING MOLLY als Referenz heran, muss man feststellen, dass BLOOD OR WHISKEY klar als Sieger vom Platz gehen. Denn während bei FLOGGING MOLLY sich das Gefiedel nach geraumer Zeit doch als eher störend und etwas nervtötend erweist, kann man diese Platte unbeschwert und mit dem größten Vergnügen von Vorne bis Hinten durchhören. Eine ausgesprochen sympathische Band und was würde ich nur darum geben, wenn ich jetzt mit den Jungs zusammen in irgendeinem irischen Pub feiern könnte. (39:44) (7/10)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #48 als PDF

BLOOD OR WHISKEY

s/t CD

Da haben wir also den Salat. Nach den DROPKICK MURPHYS und REAL MCKENZIES war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann es die ersten Working-Class-Helden versuchen würden, eine fast reine Irish-Folk-Band ins Leben zu rufen. BLOOD OR WHISKEY, immerhin tatsächlich aus Irland stammend, haben dieses nun versucht. Auf diesem selbstbetitelten Debüt-Album aus dem Jahre 1996 klingt das Ergebnis daher wie eine Mischung aus den DUBLINERS und den POGUES, wobei vor allem der Gesang eher an die 4-SKINS erinnert. Und genau das macht BLOOD OR WHISKEY ein wenig zu prollig. Dort wo Flöten und Banjos nett vor sich hinträllern und Lust auf ein kaltes Guinness machen, fängt das Gegröle des Sängers schnell an zu nerven. Irgendwie will diese Oi!-Stimme nicht wirklich zum Rest der Musik passen. Freunden traditioneller irischer Folk-Musik dürften daher schnell Abstand von BLOOD OR WHISKEY nehmen, Anhänger von irisch geprägtem Sauf-Punk sollten aber dringend ein Ohr riskieren 5/10

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #49 als PDF

BLOOD OR WHISKEY

Cashed Out On Culture CD

Was ist denn hier passiert? Rauhbein-Sänger Barney Murrey ist nicht mehr mit von der Partie. Zum x-ten Mal höre ich mir ihr drittes Album an. Durch diesen Verlust haben BLOOD OR WHISKEY Federn lassen müssen. Wie glatt und schwammig sich das jetzt alles anhört. Die Produktion verschluckt Solostimmen. Sehr komisch das Ganze. Haben sich BLOOD OR WHISKEY bisher nicht nur durch ihren sichtbaren, sondern vor allem durch den hörbaren Punkeinfluss von Neo-Hippie-Folks abgesondert, ist das jetzt nur noch in den extrem streetpunkigen Songs klar bemerkbar, von denen es Whiskey im Blut sei Dank immer noch eine gute Handvoll von gibt. Sehr cool, wenn sich die Band in 80er CLASH- oder SLF-Gefilde bewegt, wie es etwa bei "Poxy pub" oder "Impaired vision" der Fall ist. Deshalb hoffe ich, dass BLOOD OR WHISKEY verstärkt mehr Folkroots in letztgenannten Arrangements verwenden. BLOOD OR WHISKEY sind zurück, wenn auch anders und im ersten Moment gewöhnungsbedürftig. Solange aber Punksongs wie "Doors of hope", "Glory o'", "Deadwood & the cash deceiver" oder "They say no!" mit dabei sind, sind sie meiner Meinung nach definitiv auf der richtigen Seite. (44:22) (07/10)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #59 als PDF

BLOOD OR WHISKEY

Tell The Truth And Shame The Devil

Wer schon länger im Celtic-Folk-Punk-Genre räubert, weiß um den rauhen Charme der trinkfreudigen Iren. Wer meint, BLOOD OR WHISKEY ergäben nur einen weiteren POGUES-Klon im seelenlosen Wohlfühlsound, der irrt gewaltig.

„Blut oder Whiskey“ kennen kein Schonprogramm und machen auf ihrem vierten Album konsequenterweise genau da weiter, wo der Vorgänger „Cashed Out In Culture“ (Ox #59) aufhörte: sympathischen, rumpeligen und kurzweiligen Punk-Folk mit Pfeffer und genau in der richtigen Tonlage, um nie auch nur ansatzweise in belanglosen Bierzeltsound abzugleiten.

Der eigene Anspruch, meinetwegen auch die eigene Liga „DUBLINERS meets CLASH“, findet bei BOW auch inhaltlich Widerhall; Songs wie „Emigrant“, „Cannibal economy“, „Dirty aul war“ und „Gernika“ sind ein deutlicher Fingerzeig gen Joe und Co.

Celtic-Punk geht neben hymnisch und partyesk auch kritisch und bissig! Mit „Gone and forgotten“ haben die Iren einen superben Smash-Hit an Bord, der fetzigen 2Tone-Ska-Punk mit hymnischen Shanty-Vibes auf famose Weise kombiniert.

Wer hat’s erfunden? Die(se) Iren. Elf gelungene Stücke einer engagierten Band, die beides kann: Party und Revolution!