Gwar—Tour 2005 - 2022, Tickets, Konzerte, Interviews

Die Metal-Aliens sind zurück. Mittlerweile wirkt der blut- und schleimkotzende Haufen fast so erschreckend wie Spritzguss-Matell-Figuren aus schlechten japanischen Sci-Fi-Filmen. Die Endzeit-Ritterburg aufgestellt und die Rollenspielfiguren eingesetzt. GWAR mögen für Fantasy- oder Science-Fiction-Fans vielleicht noch lustig sein. Das musikalische Metal-Skelett ist zwar stabil, klingt aber irgendwie altbacken und im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr von dieser Welt. Etwas Melancholie kommt in mir auf, denn musikalisch haben GWAR nach wie vor eine Gratwanderung zwischen VOIVOD und JUDAS PRIEST mit dem gewissen Extra an Eingängigkeit und Melodie trotz metallischer Rhythmuswechsel zu bieten. Schwermetallisch veredeltes, aber längst verkrustetes Kunstblut mit schlechtem Gerinnungsfaktor. (38:06) (6)

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Ox Fanzine #58 als PDF

GWAR

Live From Mt. Fuji CD

Mit "War Party" konnten unsere Lieblings-Aliens von GWAR endlich wieder qualitativ an frühere Alben anknüpfen. Die Fans der Chaoten-Truppe honorierten das mit gut besuchen Konzerten in aller Welt. Um diesem Umstand Ausdruck zu Verleihen, tun GWAR das einzig Richtige: Sie veröffentlichen das erste Live-Album ihrer langen Karriere. Und aller Unkenrufe der Musikjournalisten zum Trotz, beweist das Quintett, dass es in den letzten fünfzehn Jahren einige echte Kracher fabriziert hat. Los geht es mit dem immer wieder gern gehörten "Salaminizer", es folgen Stücke neueren Datums wie "Krosstika" und "Bring back the bomb", gefolgt von GWAR-Evergreens wie "Have you seen me?", "Ham on the bone" oder dem großartigen "Sick of you". Dass die vierzehn Stücke mit der Qualität einer Studioaufnahme aus den Boxen dröhnen und das Publikum klingt wie die Arena auf Schalke nach einem blau-weißen Tor, deutet allerdings darauf hin, dass es die Schocker-Truppe zur Aufnahme nicht wirklich nach Japan geschafft hat, oder arg am Pult nachgeschraubt hat. Warum man allerdings Gesangs-Monster Oderus lautstärkentechnisch trotzdem so in den Hintergrund verbannt hat, bleibt eine offene Frage. Ob nun Pseudo-Livealbum oder nicht, mit "Live From Mt. Fuji" haben GWAR trotzdem eine großartige Best-of-Compilation auf den Markt geworfen, die nur an zwei Dingen krankt: 1. den leisen Lead-Vocals und 2. dem Fehlen von "Vlad the Impaler" und "Maggots".

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Ox Fanzine #61 als PDF

GWAR

Live From Mt. Fuji CD

Die Blut und Schleim spuckenden Heavy Metal-Aliens erobern die Erde und hinterlassen den Erdbewohnern ein Livealbum. Schrecken können mich die Plastik-Action-Imitate längst nicht mehr, sind sie doch die illustren und obskuren Metal-Monster und haben sich so ihren einzigartigen Ruf erhalten, während das Genre Metal ja leider auch auf ein überfälliges Comeback wartet. GWAR - man liebt oder man hasst sie, wenn man diese Dinger überhaupt lieben kann. An sich kein Freund von Livealben hat mich ihre Live-Version von "War Party" überzeugt. So schön kann die Invasion der Außerirdischen sein. Freunde, willkommen auf der Erde. (61:36) (07/10)

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Ox Fanzine #61 als PDF

GWAR

Bloodbath And Beyond! DVD

Es dürfte kaum jemanden geben, der von den legendären Konzerten des Außerirdischenkonglomerats GWAR und dessen Welteroberungsplänen nicht zumindest gehört hat. Wer bisher noch keine Gelegenheit hatte, sich auf einer der zahlreichen Touren literweise künstliches Sperma und Blut über den Kopf gießen zu lassen, kann sich das Spektakel jetzt aus sicherer Distanz vor der heimischen Glotze anschauen. Die Restrospektive "Bloodbath And Beyond!" zeigt Material der letzten zwanzig Jahre, unter anderem allerhand krudes Zeug aus den Anfangstagen der Band, das bis dahin wohl nie veröffentlicht worden ist. Bild- und Soundqualität sind dabei freilich nicht immer vom Allerfeinsten, was an sich noch kein Beinbruch wäre. Allerdings sind die Ausschnitte einzelner Auftritte schlecht montiert, kaum eine Szene wird länger als ein paar Sekunden gezeigt, dann folgt scheinbar wahl- und zusammenhangslos die nächste. Die - zwar meist hanebüchene - Geschichte, die GWAR auf jedem Konzert erzählen, offenbart sich nicht. Dabei hätte der Querschnitt deutlich machen können, dass GWAR wirklich zu jeder Tour mit neuen Kostümen und neuer "Botschaft" aufgetreten sind und die Zuschauer niemals mit ollen Kamellen gelangweilt haben. Aber genau das tut die DVD, weil sich einfach nur ein abgeschlagener Kopf an den nächsten reiht. Da kann auch die recht witzige Moderation von Chef-Alien Oderus Urungus und dem schleimigen Sleazy P. Martini im Stile der MTV-Music-Awards nichts mehr retten. Schade, gerade bei einer Band, die so sehr von ihrer Bühnenshow lebt wie GWAR, ist eine DVD doch das passende Medium. Neben dem eineinhalbstündigen Hauptfilm gibt es noch drei sehenswerte Specials in Form von Oderus' Ausflug ins Porno-Business, einem Medley und einem musikalischen Auftritt mit Captain Pike aus dem "Star Trek"-Pilotfilm. (05/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

GWAR

Beyond Hell CD

Und wieder GWAR. Diejenigen, die sowieso nie etwas für die Band übrig hatten und deren Sound ohnehin nur als Live-Show-Untermalung sahen, können diese Kritik getrost überspringen, alle anderen dagegen werden sich sicherlich auf ein neues Lebenszeichen der Monster-Truppe freuen. Gerade weil GWAR vor zwei Jahren mit "War Party" bewiesen haben, dass sie endlich wieder Eier zwischen den Beinen haben und einige stattliche Hits auf jenem Longplayer unterbringen konnten. Doch leider scheinen die Außerirdischen von einer geheimnisvollen Krankheit befallen zu sein, die es ihnen unmöglich macht, ein Level auf Dauer zu halten. Anders sind die vielen Ausfälle im Katalog der Band kaum zu erklären. Jedenfalls reiht sich "Beyond Hell" in den Reigen jener Alben ein, die man vernachlässigen kann, wenn man essentielle Teile wie "Scumdogs Of The Universe", "America Must Be Destroyed", "This Toilet Earth" und "War Party" sein eigen nennt. Die aktuelle CD überzeugt allenfalls durch das Können der Musiker, vom Songwriting kann dagegen fast keine Rede sein. Natürlich klingt auch Sänger Oderus Urungus weiterhin unverkennbar, trotzdem bleibt einfach kein Stück im Ohr hängen. Metal-Riffs, die wahllos aneinander gehängt wurden, machen eben noch keinen guten Song. Aggressiv ist das Ganze natürlich trotzdem, aber eben auch nicht mehr. Weiterhin hat Producer Devin Townsend (ja, genau der von STRAPPING YOUNG LAD) scheinbar vergessen, den Bass in den Mix einzufügen, so dass der Sound zwar differenziert, aber nicht übermäßig fett klingt. GWAR-Slaves werden "Beyond Hell" ohnehin kaufen und sicher finden sich ein paar Freaks, die das Album lieben werden, weil es so schön technisch und hart ist. Ich bleibe jedoch dabei: Verglichen mit alten Klassikern der Band, muss man "Beyond Hell" schon fast einen Ausfall nennen. (5)

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Ox Fanzine #68 als PDF

GWAR

Battle Maximus

Seit ihrer Gründung 1985 definieren sich GWAR mehr durch ihre Live-Shows, denn durch ihre Musik, auch wenn letztere nie wirklich schlecht war. Wenn jedoch auf der Bühne literweise künstliches Sperma, Eiter und noch mehr Kunstblut verspritzt, der Papst zu einem blutigen Puzzle zerhackt, oder Michael Jacksons Gehirn von einem Außerirdischen gefressen wird, dann kann man schon mal das Eigentliche, nämlich die Musik komplett aus den Augen beziehungsweise den Ohren verlieren.

Dass eben jene aber auch durchaus ihre Qualitäten hat, das zeigt das neue Album „Battle Maximus“, die erste Platte nach dem tragischen Tod des langjährigen Gitarristen Cory Smoot alias Flattus Maximus, dessen „Bruder“ Pustulus Maximus nun die Gitarre schwingt.

Irgendwo zwischen Punk, Thrash Metal, Hardcore und der Sesamstraße angesiedelt versucht sich die Band 13 Songs lang (zzgl. zwei Bonustracks) die Herzen der Fans zu erspielen, welche allerdings dennoch in Gedanken wohl schon dem nächsten Konzert von Oderus Urungus, Balsac the Jaws of Death und Co.

entgegenfiebern werden. Freunde des derben Humors und von straighten, griffigen Songs ohne technischen Firlefanz kommen jedoch voll auf ihre Kosten.

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Ox Fanzine #111 als PDF

GWAR

The New Dark Ages

Die durchgeknallten Comic-Metaller GWAR haben mit „The New Dark Ages“ ein neues Album am Start, laut Wikipedia vermutlich das 18., aber das lässt sich kaum mit Sicherheit sagen. Auf diesem nehmen die „Aliens“ vom Planeten Scumdog die Menschheit mit viel Humor, Ironie und Sarkasmus aufs Korn und machen damit deutlich, was sie von uns halten. Musikalisch gibt es den gewohnten, ziemlich wilden Stilmix aus thrashigen Gitarren, Punk- und auch klassischen Metal-Elementen, die wie immer handwerklich äußerst beachtlich geliefert werden. Klingt der eine Song noch wie eine Verneigung vor Bands wie DEATH ANGEL, ballert das nächste Stück in IRON MAIDEN-Manier auf die Hörerschaft ein, um später von einem typischen Eighties-Hair-Metal-Track abgelöst zu werden, der wiederum in einen Song mündet, den so oder zumindest so ähnlich auch eine Band wie TROUBLE hätte schreiben können. Da kommt die Hörerschaft schon mal schnell durcheinander, was aber zu vernachlässigen ist, da es bei GWAR seit jeher um das Show-Element geht. Ohne die Optik funktioniert die Band nicht mal halb so gut, weshalb es zu „The New Dark Ages“ auch einen passenden Comic gibt und mit Sicherheit auch schon die Tanks mit „Körperflüssigkeiten“ für die anstehenden Shows bereitstehen. Unterhaltsam ist das Album aber trotzdem.