Schön, wenn einem eine Band ihre CD noch persönlich zum Besprechen in die Hand drückt. Dann kommt meistens der Vermerk: "Und schreib etwas Anständiges über uns!" oder "Berichte nur Gutes über uns! Wir kennen dich ja jetzt!" Meistens habe ich dann schlaflose Nächte angesichts dieses Psycho-Terrors ... Bei den SURFITS war das anders. Sie haben mir ihre CD nach einem Konzert kommentarlos in die Hand gedrückt. Live war die Skapunk-Band aus dem hohen Norden sehr empfehlenswert, auch wenn noch etwas reifebedürftig im Songwriting und dem Bläsereinsatz. Auf ihrer Eigenproduktion "Sixteen Balls Game" sieht die Sache leider komplett anders aus. Das ist nämlich eine der richtig schlechten Aufnahmen von deutschen Skagruppen. Die Studioqualitäten bzw. Möglichkeiten konnten die Elmshorner nie wirklich nutzen. (22:00) (2/10)

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Ox Fanzine #51 als PDF

SURFITS

50:50

Ja, was haben wir denn da? Die deutschen THE MIGHTY MIGHTY BOSSTONES? Ach nee, das sind ja die SURFITS aus Elmshorn. Seit zwanzig Jahren schon treiben die Südostholsteiner ihr Unwesen auf den (nord-)deutschen Bühnen und werden wie ein guter Wein im Laufe der Zeit immer besser.

Ihr Ska-Punk klingt immer ausgefeilter, was nicht zuletzt daran liegt, dass immer zahlreichere Einflüsse den Weg in ihren Sound finden. Das kann dann alles von Pop über Surf bis Reggae und Soul sein.

Deiche reichen einem wohl schon vor der Nase, da braucht man keine Begrenzungen mehr in der Musik. DIE SURFITS müssen spätestens mit „50:50“ keine internationalen Vergleiche mehr scheuen.

Hier passt alles zusammen und zeigt eindrucksvoll, dass das Genre Ska-Punk seit den Neunziger Jahren nichts an seiner Faszination verloren haben muss. Denn auf das Songwriting und die Power kommt es an.

Und beides stimmt hier. Das lässt noch zahlreiche durchtanzte Nächte erwarten.

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Ox Fanzine #138 als PDF

SURFITS

Elect A Clown – Expect The Surfits

Seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert stehen THE SURFITS für Ska, Punk, Rock und Surf. Die sieben Elmshorner:innen beschrieben es selber als „Jamaican Ska meets California Power Punk meets Hawaiian Surf“. Treffender geht es nicht. Da muss man auch den ausgelutschten THE MIGHTY MIGHTY BOSSTONES-Vergleich nicht mehr heranziehen. Denn damit würden man der Band nicht gerecht werden, haben sie doch im Laufe der Jahre durch ihren individuellen Stilmix einen ganz eigenen Sound gefunden. Und klingt „Elect A Clown – Expect The Surfits“ wie der Soundtrack für einen wilden Tanzabend, so darf man nicht den Fehler machen und das Ganze als Party-Platte abtun. Denn dazu sind die Texte viel zu politisch und engagiert. Ein norddeutsches Statement zum derzeitigen politischen Geschehen. Fans der Band werden sich freuen, dass alte Live-Klassiker wie „4:20“ oder „Separation“ es nun auch endlich erstmals auf ein Album geschafft haben. Und das, wie die übrigen 13 Songs auch, härter und „punkiger“ als zuletzt. Denn THE SURFITS mögen vielleicht älter und reifer, aber ganz bestimmt nicht ruhiger geworden sein.