Wurde auch langsam mal Zeit. Zeitraffermusik, zu der als Video der Blitzbau einer Termitensiedlung oder das Entbeinen eines Kadavers durch Waldameisen ideal wäre. Psychotische Musik, die der Gitarre immer ein wenig hinterherzurennen scheint, ohne sie jemals einzuholen. Im Gegensatz zu PARTY DIKTATOR, die in dieselbe Kerbe gehauen haben, funktionieren TEN VOLT SHOCK auch auf Platte vorzüglich. TEN VOLT SHOCK sind CHUNG minus verzerrtem Gesang und ohne Elektronik. Wunderbares, stimmiges Coverartwork, das den Namen verdient. Weitere Dinge, die ich zu dieser Platte gerne sehen würde: Ausdruckstanz im vollen Rhythmus, frühe Chaplin-Filme und manipulierte Schneckenrennen. Wild!!! (08/10)

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Ox Fanzine #56 als PDF

TEN VOLT SHOCK

6 Null 3 LP/CD

Rund zwei Jahre nach dem titellosen Debüt ist jetzt das neue Album des Freiburger Trios erschienen, das schon damals den Liebhaber von AmRep- und Touch & Go-Releases der frühen Neunziger erfreute. Du sagst Post-Punk, ich sag' Noiserock, wir meinen dasselbe. Heiserer Gesang wird übersteuert und mehr verzweifelt als wütend herausgebellt, man hat sich auf einen fiebrigen, mahlenden Stakkato-Rhythmus geeinigt, und Bass und Gitarre wühlen sich mit einem sehr dichten, intensiven Sound voran, der allerdings, und das soll mein einziger Kritikpunkt sein, für meinen Geschmack etwas druckvoller sein dürfte. Positiv fällt einmal mehr auf, dass 10VS es auf begeisternde Weise schaffen, den einst von BIG BLACK, SONIC YOUTH und JESUS LIZARD geschaffenen und beispielsweise von GIRLS VS. BOYS weiterentwickelten Sound am Leben zu erhalten, ohne ihn unnötigerweise um modernen Schnickschnack (gar Screamo-Vocals!) zu erweitern. Ein Genuss, dieses Album. (8)

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Ox Fanzine #68 als PDF

TEN VOLT SHOCK

Vintage

Was machen eigentlich ... TEN VOLT SHOCK aus Freiburg? Diese 3-Song-Single allein wäre noch kein gültiger Noch-Existenz-Beweis, da es sich um bislang unveröffentlichte Aufnahmen von 2004 handelt, und das letzte Großformat datiert auch von 2006. Aber die Website verrät, dass sporadisch in 2008 Konzerte gespielt werden, also: Sie leben! Und spielen wohl immer noch jenen hektischen, noisigen Postcore, den alte Hasen mit Touch & Go assoziieren, obwohl da heute eigentlich keine Bands mehr veröffentlichen, die diesem geschätzten Soundstereotyp entsprechen. "Vintage" macht seinem (ihrem?) Namen also alte Ehre, Musik mit baldigem Anspruch aufs H-Kennzeichen, von Kennern verehrt und geschätzt. (8)

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Ox Fanzine #79 als PDF

TEN VOLT SHOCK

78 Hours

Letztes Jahr ein neues Album von CRAVING, dieses Jahr also die neue TEN VOLT SHOCK: Es spritzt fast Blut, so sehr freue ich mich, und nichts ist falsch, nein es wurde gar alles richtig richtig richtig gemacht.

Alles alles. Die Labelcoop von X-Mist, Salon Alter Hammer, Bakery Outlet Records und Screaming Mimi Records bringt also DAS Noiserock Album des noch jungen Jahres heraus. Von melancholischen Intermezzi und disharmonischen Läufen ist die Rede im Info, sicher richtig, dennoch hier noch ein Anglizismus obendrauf: Old-fashioned Noiserock.

Wie die Helden des Genres ihn spielen. Nur jünger, frischer, besser gar an vielen Stellen. In optimalen Sound gewandet und Abseits von Schwingungen und Strömungen erdacht und umgesetzt. Geil, geil, supergeil.

Noiserock ist zurück auf der Karte, wie es scheint. Und ich freue mich sehr darüber. Und höre aus diesem Grunde was? Richtig! TEN VOLT SHOCK, „People get settled“. Immer und immer wieder.

Bis mir alle glauben. Riesending!

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Ox Fanzine #89 als PDF

TEN VOLT SHOCK

Strasbourg

The world’s only partytaugliche Noiserock-Band is back. Drei Jahre sind seit „78 Hours“ ins Land gezogen, drei Jahre, in denen man ausgiebig die französische Nachbarschaft mit Live-Auftritten beglückt hat.

Folgerichtig ist der Titel des neuen Albums auch zu verstehen als Reminiszenz an die gute Zeit, die man dort verbracht hat. Mit gut gemeinter schlechter Laune geht „Strasbourg“ dann gleich in die vollen, der Stakkato Beat reißt die ersten drei Songs lang nicht ab, Gitarre und Bass tänzeln drum herum oder schneiden die Songs einfach in Scheibchen.

Das hat was vom Duracell-Häschen, wie die Band hier zu Werke geht. Mit dem vierten Song „Cursed“ folgt dann der absolute Höhepunkt, weil mal nicht marschiert, sondern vermöbelt wird. Krass, was diese Band aus Herren gesetzteren Alters noch für eine Energie an den Tag legt.

Nach der Abreibung geht es dann im gewohnten Tempo weiter und es reißt bis zum Schluss nicht ab. Und da wären wir schon beim einzigen Makel von „Strasbourg“. Der immer gleich hämmernde Beat nervt gegen Ende der Platte dann doch ein wenig.

Aber was soll das Gemecker, Noiserock muss schließlich weh tun. (Diese Band war auf der Ox-CD #109 zu hören.)