Bristles—Tour 2009 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Schweden war in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern eines der in Sachen Punk aktivsten europäischen Länder, die Bands orientierten sich stilistisch meist an England. So auch die BRISTLES aus Landskrona, die von 1982 bis 1985 aktiv waren (diese Bandphase ist auf der in Japan erschienenen Doppel-CD „No Future In The Past“ dokumentiert) und 2008 den Drang verspürten, wieder in Sachen Punkrock mitzumischen. Das tun die alten Herren sehr engangiert und wütend, was sie zuletzt mit dem Ende 2012 auf Heptown Records erschienenen Album „Bigger Than Punk“ dokumentierten. Sänger Puma beantwortete meine Fragen.Trotz eurer langen Geschichte kennen euch wahrscheinlich nicht viele Leute in Deutschland. Kannst du uns einen Überblick über die Anfänge geben, die Phase von 1982 bis 1985?Die BRISTLES wurden 1982 gegründet. Wir waren Punks der ersten Generation, die etwas die Orientierung verloren, als die erste Welle abebbte. Dann kamen EXPLOITEDs „Punks Not Dead“ und die Oi!-Bewegung und wir

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Ox Fanzine #106 als PDF

Reviews

BRISTLES

No Future In The Past

Wer bei den BRISTLES an die US-Band denkt, die auf Beer City veröffentlichte, liegt hier falsch: Schon Anfang der Achtziger gab es in Landskrona, Schweden eine Band mit diesem Namen, und MCR Records aus Kyoto, Japan hat sich darum bemüht, das gesamte Schaffen der Hardcore-Punks für die Nachwelt aufzubereiten.

Das Ergebnis ist dieses fast durchweg in schwarz-weiß gehaltene Klapp-Digipak nebst dickem Booklet, in dem sich zwar alle Texte (Man singt fast immer englisch, nicht schwedisch!) finden, jedoch keinerlei Bandhistory oder Linernotes - wirklich schade! Immerhin besteht die Möglichkeit, die Band selbst zu ihrer History zu befragen, denn im Sommer 2008 wurden in Schweden wieder vier Konzerte gespielt.

Das Material, das bis zur Auflösung 1985 entstand, war jedenfalls so reichlich, dass es zwei CDs und eine DVD brauchte, um alles unterzubringen, und es umfasst "almost all of their material", wie das Label schreibt.

Die erste 7" "Don't Give Up", die 7"-EP "Boys Will Be Boys", die Songs des "Ban The Punk Shops"-Tapes (jaja, damals waren MCs noch richtige Releases), diverse Compilation-Tracks, frühe Aufnahmen aus dem Proberaum, die letzten Sessions von 1985 und weitere unveröffentlichte Lieder.

Macht 49 Songs in sehr guter bis eher wackliger Qualität, musikalisch zwischen schnarrendem Britpunk, eher nach US-Bands jener Zeit klingenden Nummern und zwischendurch auch mal Dub/Reggae-angehauchte Songs à la SUBHUMANS/CITIZEN FISH.

Auf der DVD finden sich dann noch zwei Konzertmitschnitte von 1983. Eine wirklich lohnenswerte Sache für Fans schwedischen Punkrocks, speziell wenn man weiß, zu was für Preisen die Original-Releases gehandelt werden.

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Ox Fanzine #80 als PDF

BRISTLES

Reflections Of The Bourgeois Society

Auch in Schweden reformieren sich Bands, das ist nicht nur den Amis oder den Briten vorbehalten und im Falle von THE BRISTLES auch alles andere als Altherren-Punkrock. Hier regiert Anarchopunk in Reinform.

Elf ziemliche roughe Songs mit Titeln wie „Weapons of mass destruction“, „Porn, drugs, arms (Genocide)“, „Out of work“, „Brainwashing“. Alles andere als optimistisch ist der Ausblick in die Zukunft bei den vier Schweden.

Die Texte drehen sich um die Finanzkrise und den anhaltenden Klassenkampf. Wie sieht es damit eigentlich in Schweden aus? Dass aus Schweden fast nie schlechte Musik kommt, ist nun mal Fakt und THE BRISTLES bilden da keine Ausnahme.

Live entfacht die Band sicher im örtlichen JUZ oder AJZ ein Inferno. Ich werde mir die Band auf der nächsten Tour durch Europa definitiv ansehen. Die Band schließt mit „Say no to racism, fascism, sexism, homophobia and capitalism.

Another world is possible. Solidarity!“ Dem schließe ich mich gerne an. Die CD kommt im schönen Digipak und das Booklet ist voll mit Texten, Fotos und Flyern, sehr schön aufgemacht.

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Ox Fanzine #90 als PDF

BRISTLES

Bigger Than Punk

Nichts Neues an der schwedischen Streetpunk-Front. Politisch und wütend geht es zu und der Sound erinnert mich noch immer volle Kanne an ’82-Punk im Stil von G.B.H. Über die Jahre habe ich nicht alles an Veröffentlichungen der Schweden in den Fingern gehabt, aber das, was ich kenne, knallt immer noch rein und ist auf keinen Fall staubig oder altmodisch.

„In the closet“ ist mein Lieblingssong auf der Scheibe. In einer Zeit wie der heutigen sollte eigentlich eine größere Offenheit in der Gesellschaft herrschen, was sexuelle Orientierung betrifft.

Mir ist es doch völlig egal, ob Männer sich in Frauen verlieben oder gleichgeschlechtliche geliebt wird, alles unwichtig. Hauptsache, jeder ist glücklich und kann lieben, wen er oder sie möchte.

Der Song ist cool und sticht aus den anderen guten Songs noch raus.

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Ox Fanzine #105 als PDF

BRISTLES

Last Days Of Capitalism

Die Punx aus Landskrona sind wieder da und beschwören die letzten Tage des Kapitalismus. Wie auf allen Releases zuvor (die Band gibt es mit Unterbrechungen seit Anfang der Achtziger) gibt es kompromisslosen politischen Hardcore-Punk ohne Handbremse.

Die Platte wirkt wie aus einem Guss, Texte, Musik und Artwork basieren auf einem gemeinsamen Konzept. Was ich einfach klasse finde, denn bei den zwölf neuen Tracks ist kein Ausfall zu verzeichnen und „Last Days Of Capitalism“ klingt auch nicht altbacken oder ideenlos, was sich ältere Bands öfter mal vorwerfen lassen müssen.

Die Texte sind großartig und wer politisch kompromisslosen Hardcore/Crust mag, der hat die BRISTLES sowieso im Plattenregal stehen. Highlight ist der fünfte Track :„Sweden, where god only comes to shit“.

Großartiger Song! Zwischen den Stücken gibt es immer wieder Überleitungen und Intros, hier stimmt alles. Zusätzlich gibt es neun Bonustracks komplett in Schwedisch gehalten. 45 Minuten Spielzeit, läuft Schleife hier.