Genre
Punkrock/Hardcore
Shows
270 Shows in 139 Städten / 6 Ländern
Zeitraum
09.07.2004 - 23.11.2018
Letzte Show
23.11.2018 - DE-Hagen, Kuz Pelmke
Nächste Show
nicht bekannt
Booking
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Ganz schön mutig, sich namensmässig so weit oben zu bedienen - aber das hat was. Aber auch musikalisch scheint mir recht klar zu sein, wo der Hammer hängt - nämlich in Giessen. Zwar sind die KAFKAS doch ´ne ganze Ecke hardcoriger, aber auch nie wirklich deutschpunkig. Nö, sie machen mit sehr schönen deutschen Texte rumpligen Punk, der zwar gelegentlich noch etwas Schliff vertragen könnte, aber die Richtung stimmt, die Ideen sind da - im Auge behalten und schon mal auf der Ox-CD antesten.
Die KAFKAS machen ihren Weg, und selten habe ich eine Band gesehen, die sich einfach so dahinterklemmt, ohne einfach nur blöd arschzukriechen. Das neue Album (müsste das dritte sein, oder?) macht da weiter, wo die mittlerweile ausverkaufte "Hirnfutter"-EP (ein paar Songs davon sind auch auf dem Longplayer) aufgehört hat. Das hier ist kraftvoller, deutschsprachiger Punkrock, der keine Mühen hat, die nervigen Deutschpunk-Klischees zu umgehen. Textlich geben die Jungs sich auch sichtlich Mühe und man merkt, dass sie sich ihre eigenen Gedanken machen. Für mich eine der besseren Germanenpunk-Kapellen, die bestimmt ihren Weg machen wird. Ich hoffe, ich kann die bald auch mal live sehen, ich bin ja schonmal extra nach Mülheim gefahren, habe aber die ganzen Knüppelvorbands nicht überstanden. Ach ja, die LP-Version kommt leider etwas später, und dieser Tage erscheint auch noch eine Split-CD mit den Frankfurter KILLRAYS.
Um den Plattentitel zu erfahren, musste ich extra im Netz nachschauen, da auf der mir überlassenen CD nix davon stand. Naja, sind ja auch erst die "Rough-Mix Aufnahmen". Im Info steht auch nichts, aber dieses scheint auch zur letzten Platte "Sklavenautomat" zu gehören. Die habe ich mir damals auch gekauft, aufgrund der Kritiken, die ich darüber gelesen hatte, genau diese liegen mit mehreren Artgenossen auch der neuen CD bei. Tja, leider war die "Sklavenautomat" eine der Platten, die mich vollends davon überzeugt hat, einen Scheiß auf die Meinung anderer zu geben, denn seit der Anschaffung zieht sie mehr Staub an als diverse CD-zum-Heft-Beilagen, die auch nicht gerade häufig rausgekramt werden. Aber nun zur neuen Platte: Musikalisch hat sich nicht viel geändert, melodisch, melancholisch, langweilig. Ehrlich, die Songs rauschen an mir vorbei, und selbst nach dem siebten Hören ist nichts hängengeblieben. Keine einprägsamen Melodien, Chorus klingt genauso lahm wie die Strophen. Plätscherplätscher. Zu den Texten kann ich nichts sagen, denn die liegen nicht dabei und im Texte raushören bin ich ganz schlecht. Ich vermute mal, dass sie ähnlich wie auf dem letzten Album sind. Engagiert nennen manche sowas, ich sage, dass sich da jemand Gedanken über sich und seine Umwelt macht. Machen nicht viele. Ist doch auch schon was. Nee, mir gehen solche Gutmenschentexte mit der dazugehörigen, niemandwehtuenden Musik so langsam auf den Sack. Vielleicht läßt sich beim endgültigen Mixen ja noch was daran ändern, aber ich glaube, dafür ist es schon zu spät. Tut mir leid.
Das neue, vierte Album der KAFKAS wurde ja bereits im letzten Ox besprochen, aber da es sich damals um eine unvollständige und noch nicht fertig gemasterte Vorab-Version handelte, bat mich Markus Gabi Kafka die endgültige Version des guten Stücks zu reviewen. Und weil ich so´n Netter bin tu ich das natürlich gerne... Ok, also ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs nicht so vom Hocker war. "Neues KAFKAS Album, schön, aber "Sklavenautomat" is besser", das in etwa war, was mir nach dem ersten Hören durch den Kopf ging. So isses dann aber doch nicht ganz, denn dieses Album entfaltet sich immer mehr, je öfter mensch es hört. Da kommen sehr sehr feine Melodien und Riffs mit Wiedererkennungswert zum Vorschein, und das gefällt! Textlich waren KAFKAS sowieso immer schon erste Klasse, wobei ich finde, dass sie gerade in Sachen Tierrechte viel direkter und mahnender zur Sache gehen als auf den drei Vorgänger-Alben. Aber auch unabhängig von diesem Thema, geht es auf "Privilegienthron" sehr politisch und gesellschaftskritisch zur Sache. So kennt mensch die KAFKAS, liebt oder hasst sie, dazwischen gibt´s wohl nicht viel... Ich liebe sie und ob "Sklavenautomat" jetzt besser ist, kann ich nicht sagen, da beide Alben eine Klasse für sich darstellen.
Fleischkonsum muss nicht sein. Ihr Leser und -innen dieses Heftes hört und lest das ohnehin oft genug, von Herren Hiller beispielsweise. Auch meine Wenigkeit hat das hie und da schon mal verlauten lassen, und tja die KAFKAS, ja die wissen das sowieso. Letztere sind es dann auch, die da seit bald zehn Jahren gerne mal Lieder drüber schreiben, über besagten Fleischkonsum, und das der halt nicht sein muss. Dann und wann werden diese Lieder dann auch auf CD gepresst, was nun aber schon länger nicht mehr passiert ist. Ja es ist tatsächlich schon drei Jahre her, dass der letzt KAFKA-Output namens "Privilegionthron" gegen die Schlachthausmauern dieser Welt geschleudert wurde. Und weil das dann wohl doch lange genug ist, gibt es hier jetzt diese kleine, aber feine 4-Track-EP. "Superrocker" genannt, bietet das neue Baby aus Fulda genau das, was man erwartet und auch hören will. Melodischer Punkrock, der auch wenn Vegetarier angeblich nicht tanzen können, durchaus in die Beine geht, und Dank des unverwechselbaren Gesangs von Oberfleischverweiger Markus "Gabi" Kafka ein weiteres Mal das Revier der KAFKAS gebührend markiert. Allerdings darf dann gegen Ende des Tonträgers auch ein Ausflug in Ska-Gefielde gewagt werden, wofür sich Mus und Julia von JAN FEAT. UDSSR mit ihrer Trompeten mit ins Studio gewagt haben. Und ja, das Gemüseschnitzel steht bei Familie Kafka nach wie vor nicht nur auf dem Speiseplan, sondern es lacht auch gerne von den Textblättern. Abgesehen davon wird Markus nicht gerne verlassen und hat so einiges an seinen Weggefährten auszusetzen. Ob er jetzt auch an mir was zu kritisieren hat, ist mir nicht bekannt, wird mir Herr Kafka aber sicher mitteilen, nachdem er das hier gelesen hat. Schon kann ich euch aber mitteilen, dass es an den vier Songs hier gar nix zu meckern gibt! (14:36) (08/10)
„Privilegienthron“, das letzte Album der KAFKAS ist bereits sieben Jahre alt, die EP „Superrocker“ immerhin vier. „Paula“, das neue Album, kommt Anfang 2009 und mit „LD 50“ bereits jetzt ein fünf Tracks starker, große Lust auf mehr machender Vorbote.
An sich bleibt alles beim Alten, die Songs eingängig, mitreißend. Allerdings sind die KAFKAS seit bereits 13 Jahren im Geschäft und mit den Jahren ändern sich nun einmal die Einflüsse, die stilistischen Möglichkeiten.
So finden sich hier zum Beispiel durchaus auch elektronische Elemente, insgesamt schlägt die Band den in deutschen Punkrock-Kreisen längst nicht mehr verpönten Weg in Richtung Indierock ein.
Nach der „LD 50“-EP wusste man, wohin die Reise auf dem lang erwarteten neuen KAFKAS-Album gehen würde: Alle Türen in Richtung Indie-Rock waren geöffnet, und dieser Weg wird nun konsequent weitergegangen.
Hier wird mit Keyboards gearbeitet, dort mit Elektronik, neue Einflüsse werden eingebaut, die Wurzeln nicht vergessen, der Punk nie verlassen, gerne mal im Ska vorbeigeschaut. Klar, hat sich viel getan, die Songs kommen cleaner daher, weniger ruppig.
Sein Gespür für Melodien und sitzende Refrains hat Markus „Gabi“ Kafka nicht verloren, ebenso wenig seinen Kampfgeist. Denn auch wenn „Die Götter versagen“ oder „Nur noch eine Raste“ für so manche Gänsehaut sorgen und das Gewand freundlicher wird, die Texte sind es oftmals nicht.
Die KAFKAS wissen, wer ihre Feinde sind, wen man da draußen in der Welt und drinnen in den Schlachthöfen und Tiertransporter-Cockpits nicht mag, nicht mögen muss, nicht mögen darf, und scheuen sich auch nicht, das offen zu legen, scheuen sich nicht, auf Angriff zu schalten.
Dennoch hat Markus, wie er auch im Interview in der #85 erzählt, gelernt, über Gefühle zu schreiben und zu singen, weshalb es auch so manches Liebeslied auf „Paula“ schafft. „Aber antikapitalistisch, das war doch klar“, wie es in „Wenn ich mal ein Tattoo habe“ so treffend heißt.
Alles in allem schon jetzt mein Album 2010.
Über Veränderung singt Markus „Gabi“ Kafka bereits in der ersten Zeile des ersten Songs dieser nagelneuen EP hier. Denn klar, Markus ist sicherlich seinen Idealen und Ideen treu geblieben, hat seinen Kampfgeist nicht verloren, dennoch existiert diese Band schon eine ganze Weile und so hat sich seit straighten Punk-alben wie „Sklavenautomat“ oder „Privilegienthron“ musikalisch einiges getan.
Auf dem letzten Album „Paula“ hat sich dies bereits abgezeichnet und nun gibt es eben auch auf „Lebenslang“ jede Menge Sprechgesang und Elektronikeinsatz, reichlich Pop-Appeal und ja, auch ein wenig Schlagerschmalz.
Die Melodien bleiben großartig, die Gitarren schrammeln eingängig dahin, Markus’ Gesang hat Wiedererkennungswert und die Texte sind gut wie immer. Wer die musikalische Entwicklung der BROILERS scheiße fand, wird auch hier was zu meckern haben, wer sich von starren Punks-Schemen trennen kann, sollte auch den KAFKAS 2014 und Hammersongs wie „Ich tanze nackt“ oder „Kannst du sie hören?“ eine Chance geben.
Es knattert und knarzt, fiepst und piepst. Die Gitarren werden leiser, teilweise gar abgedreht, die Drums kommen vom Computer und der Rest der Musik zum Teil auch. Die KAFKAS führen auf ihrem sechsten Album fort, was sich auf der „Lebenslang“-EP und dem Vorgängeralbum „Paula“ angekündigt hat, der melodische Punkrock früher Tage ist verschwunden und teils tanzbarem, teils melancholischem Elektro-Pop gewichen.
Ein Song wie das auch auf der EP schon enthaltene „Ich tanze nackt in meinem Zimmer“ beispielsweise könnte durchaus gut auf den Tanzflächen dieser Welt funktionieren, mit seinen Beats und dem eingängigen Refrain.
„Kein Meer“ hingegen berührt, ein Liebeslied, das den besungenen Menschen – eine Partnerin, ein Kind, ein guter Freund? – über alles andere stellt, selbst über das Meer. In „Wo ist Marx“ beweist KAFKAS-Frontmann Markus, dass er auch rappen kann, erzählt von im Alltagstrott festgefahrenen Menschen, deren letztes Ziel es ist aufzubegehren.
„Lass uns durchdrehen“ ist den unreflektierten, immer gut drauf seienden Party-People dieses Planeten gewidmet, während in „Weil sie kein Herz haben“ das abzuschlachtende Tier von seinen letzten Stunden erzählt.
„St. Helena“ ist für Fans der frühen KAFKAS – wie auch ich einer bin – vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber ein durchaus gelungenes Album.
Ist das noch Punk oder kann das weg? Diese Frage haben KAFKAS längst für sich beantwortet. Erlaubt ist, was Spaß macht und nicht was die Punkrock-Polizei befiehlt. Gestartet ist das Trio aus Fulda Mitte der Neunziger mit melodischem Hochgeschwindigkeits-Deutschpunk, galten sogar als deutsche Antwort auf PROPAGANDHI. Im Laufe der Jahre hat sich der Sound der Hessen massiv verändert. Auf dem neuen Album „Ringo“ liefern KAFKAS 13 Songs zwischen Punk, Elektropop und NDW. Viele Synthies, Bubblegum-Feeling und poppige Sounds. Ein bisschen wie Peter Licht, der Mann vom Sonnendeck. Irgendjemand hat die Band mal treffsicher als die MÜNCHNER FREIHEIT des Punkrock bezeichnet. Dazu gibt es Texte über Individualität, Zweisamkeit oder die Komfortzone der Menschheit. Die erste Single „Gutes Gefühl“ kam schon vor drei Jahren heraus. Seitdem wurden häppchenweise Songs nachgereicht. Die Gründe für den langen Anlauf von „Ringo“ sind vielfältig. Vielleicht gehört dazu, dass Bandkopf Markus nebenbei in seinem Studio noch eine private Wildvogelhilfe betreibt. Da werden hilflose Piepmätze aufgepäppelt, bis sie wieder allein klarkommen. Das nenne ich mal gelebten Tierrechtsaktivismus. „Ringo“ ist übrigens das erste Album, das KAFKAS in Zusammenarbeit mit einer großen Plattenfirma veröffentlichen und nicht ausschließlich über ihr eigenes Label Domcore.
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