Sometree

Tourdaten 2003 - 2010

Interviews

SOMETREE - Haben ihr Herz an die Musik verkauft

Gestatten: SOMETREE. Alex, Bernd, Sebastian und Björn aus Hannover sind schon seit Mitte der 90er zusammen als Band aktiv, haben mit „Moleskine“ Ende 2003 bereits ihr drittes Album veröffentlicht und im Herbst letzten Jahres eine ausgedehnte Deutschlandtour hinter sich gebracht. Die Band kommt sogar noch vor der Freundin, trotzdem wird ihnen leider immer noch nicht die verdiente Anerkennung und Aufmerksamkeit zuteil, die manche weniger begabten Kapelle in weitaus kürzerer Zeit bekommt. Das neue Werk sollte Abhilfe schaffen, wenn es denn noch Leute gibt, die gute und originelle Popmusik zu schätzen wissen. „Moleskine“ bietet wunderbare Klangwelten zwischen Stille und Lärm, hat im Vergleich zu den Vorgängern ein wenig an Komplexität gespart, und sollte allen Kategorisierwütigen ein für alle mal klarmachen, dass nicht alles Emo ist, was emotional ist. Gitarrist Sebastian stand dem Ox am Rande von SOMETREEs Deutschlandtour Rede und Antwort.„Moleskine“ ist der Name eines schön aufgemachten

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Ox Fanzine #54 als PDF

Reviews

Sold Heart To The One

Jaul, Jaulll!!! Oje, oje, hier haben wir es mit Emo zu tun, aber ganz groß geschrieben. Der Sänger der aus Deutschland stammenden SOMETREE schafft es tatsächlich noch enervierender zu klingen, als wir es von MINERAL gewohnt sind. Das hier ist echt schwer zu verdauen. Einerseits ist dies hier gut gemacht, das Quartett ist geübt aufeinander eingespielt, andererseits, andererseits kann einem diese riesengroße Portion Welt- und Herzschmerzode echt den Tag versauen! Oh Mann. Die Platte an einem Stück zu konsumieren stellt sich nach den ersten drei Stücken als arge, kaum zu bewältigende Aufgabe heraus. Wie kann ein Sänger alleine denn soviel Frust haben? Und warum muss er versuchen, ihn mit voller Wucht in die Songs zu packen, welche manchmal ganz gut rocken, andererseits aber in ihrer Vertracktheit einem die Socken ausziehen? Bevor ich jetzt aus verschiedenen Gründen anfange die Tastatur vollzuheulen, mache ich lieber aus und Schluß. P.S. Produziert wurde übrigens mal wieder im bluNoise-Studio von Kurt Ebelhäuser (SCUMBUCKET/BLACKMAIL).

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Ox Fanzine #42 als PDF

SOMETREE

Moleskine CD

Drei ganze Jahre hat es gedauert, bis es nach "Sold Heart To The One" mal wieder was von SOMETREE zu hören gibt. "Moleskine" kommt mit raffiniertem Booklet, bei dem man sich seinen persönlichen Bandliebling zum Covergirl machen kann, und in musikalischer Hinsicht leicht veränderter Form. Der Vierer ist nicht nur hierzulande sicherlich einzigartig, einen ähnlich schrägen und getragenen Sound habe ich sonst höchstens bei ONLY IF YOU CALL ME JONATHAN oder CHRISTIE FRONT DRIVE gehört, wobei die Songs auf dem Debüt noch vergleichsweise schwer zugänglich waren. Drei Jahre später ist das Ganze nicht eben leichte Kost, aber etwas griffiger. Dennoch, die mit Bedacht arrangierten, meistens leisen, hin und wieder aber auch sehr lauten und immer sehr emotionalen Songs sind sicherlich ein Highlight in der hiesigen Indieszene und haben, auch, wenn dieses Wort immer mal wieder bemüht wird, mit "Emo" kaum etwas zu tun. (45:23)

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Ox Fanzine #52 als PDF

SOMETREE

Iron 7"

Einige Songs aus der Session zum letzten Album haben SOMETREE auf dem englischen Label Art For Blind veröffentlicht. Im Vergleich zu den früher sehr ruhigen Sachen klingt man inzwischen erstaunlich rockig und nicht mehr ganz so brav. Sehr schön ist das Sleeve für die 7" geworden. Auf der A-Seite hört man "Iron", die Flipside ist für "Metaphysics" reserviert. Da schlägt das Sammlerherz höher und ich bin wirklich überrascht, wie man doch so an Power zugelegt hat. Leider nur zwei Lieder, aber dafür zwei sehr gute Titel. (07/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

SOMETREE

Bending The Willow CD

Beschauliche Stille, ein Störgeräusch - dann Spannung, Atmosphäre. Nach einer Minute ist man beruhigt, weil man das bekommt, was man von SOMETREE gewohnt ist, was so typisch ist für den Vierer, der sich im Laufe der Jahre seine ganz eigene Klangwelt geschaffen hat. Diese besteht aus Bass und Gitarren, die Wände malen, einem Schlagzeug, das Teppiche auslegt, und dem Gesang, der zurückhaltend kleine Details zum Inventar des Hauses SOMETREE hinzufügt. Die Songs sind nur scheinbar träge, in Wirklichkeit brodelt es tückisch unter der Oberfläche, und manchmal bricht es mit Urgewalt hervor, wie etwa beim Titelsong, nur um sich sofort wieder auf die Lauer zu legen. Ob laut oder leise, immer geschieht alles ganz selbstverständlich. Man sieht den konzentrierten Blick der Musiker beim Spielen vor seinem geistigen Auge, hört das Brummen von Verstärkern, Räuspern oder das Knarren von Holzdielen vor dem geistigen Ohr. Atmosphäre eben. Oben schrieb ich, man bekomme, was man gewohnt sei. Das stimmt nicht ganz. "Bending The Willow" ist besser als alles, was SOMETREE je gemacht haben. Die Bläser kannten wir schon, das Klavier noch nicht, jedenfalls nicht in dieser Form. Ansonsten ist von allem, was man kannte, ein wenig mehr da: mehr Dichte, mehr Brodeln, mehr Enthusiasmus. Da stellt sich auf einmal nicht mehr die Frage, warum die Band drei Jahre gebraucht hat, um einen Nachfolger zu "Moleskine" fertig zu stellen. Und vielleicht hat ja auch der Umzug ins große Berlin etwas zum kreativen Wachstum beigetragen - beziehungsweise umgekehrt, denn nach Berlin, wo es vergeudete Schaffenskraft im Überfluss gibt, dahin zieht man wohl nur, wenn man gefestigt und sich seiner Sache sicher ist. Ich gebe zu: Manches in dieser Rezension ist arg dick aufgetragen, aber das passiert mir auch nur bei Alben wie diesen. Was poetisch mitreißend daherkommt, das soll auch so beschrieben werden. Und deshalb werde ich auch weiterhin bei Konzerten vorne stehen, die Faust vor Wonne in die Luft reißen und "Ja, ja, ja" gegen die Lärmwand brüllen. Vor allen Dingen aber werde ich hoffen, dass sich die Vier niemals streiten und getrennte Wege gehen, damit sie immer das tun, was sie hier tun. (51:42) (9)

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Ox Fanzine #66 als PDF

SOMETREE

Hands And Arrows MCD

Kurz nach dem großartigen Album "Bending The Willow" und als Begleitung zur Tour werfen SOMETREE nun eine EP auf den Markt, dessen Inhalt hauptsächlich aus dem Titelsong besteht. Gleich viermal gibt's den Song zu hören, das heißt einmal im Original und in drei Remixen, einmal als Piano-, zweimal als elektronische Version. Spätestens beim zweiten Remix stelle ich mir die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Der Sound mag ein anderer sein, die Melodie ist dennoch immer dieselbe, deshalb werde ich des Hörens doch recht schnell müde. Viel mehr Sinn machen da schon die beiden unveröffentlichten Tracks namens "Metaphysics" und "Iron", die von der Qualität her alles andere als zweite Wahl sind, und das Video zu "Hands and arrows" als Gimmick. Ich finde, man hätte sich mindestens eine der Wiederholungen sparen können und dafür vielleicht noch irgendein Demo mit draufpacken können, da würde sich für mich der Kauf eher lohnen. (25:15) (6)

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Ox Fanzine #68 als PDF

SOMETREE

Yonder

SOMETREE haben sich schon immer gern etwas Zeit gelassen für ein neues Album, aber diesmal überrascht das schon ein bisschen. Da hatte die Band mit dem Vorgänger „Bending The Willows“ langsam, aber sicher die Kritiker in den Griff gekriegt, da folgte der groß angekündigte gemeinsame Umzug von Hannover nach Berlin, weil dort die Möglichkeiten für eine Band besser seien – und dann drei Jahre Stille.

Wie man hört, haben SOMETREE die Zeit vor allem für eines genutzt:Eine Pause. Kompletter Neustart. Dann erst wieder Proberaum und Aufnahmestudio. Nun, was mag in dieser Zeit passiert sein? Die Band hat offenbar nicht alles Frühere über den Haufen geworfen, sondern im Gegenteil den Samen, den sie zehn Jahre lang gepflanzt hat, weiter keimen lassen und aus dem Alten einen neuen Typ entstehen lassen.

Konnte man zuletzt trotz aller Sperrigkeit beinahe schon von Popmusik sprechen, haben SOMETREE ihren Sound und ihre Arrangements nun wieder verschleiert und zugekleistert, mit Bläsern, Streichern und Strukturen jenseits der Begriffe „Strophe“ und „Refrain“.

Erst nach mehrmaligem Hören lösen sich die mutmaßlichen Klangcollagen auf und offenbaren den zarten Pop-Kern, den sich das Quartett so lange erarbeitet hat. SOMETREE stricken hier weiter an ihrer Einzigartigkeit.

Wie viele Hörer die Band damit auf Anhieb mit auf die Reise nimmt, bleibt abzuwarten.