„Ich habe gerade daran gedacht, wie verschissen unfähig ich bin, mir auch nur einen kurzen Augenblick die Illusion von Erfüllung vorzutäuschen und dass keine Chance auf Besserung besteht, weil ich auch morgen wieder als das gleiche beschränkte Arschloch aufwachen werde, das ich bin.“
In Robin Felders Debüt schlüpft der Leser in den Kopf des erfolgreichen Musikproduzenten Peter Weidner und erfährt, was er für seine Mitmenschen, die Musikbranche und sich selbst empfindet: tiefe Abscheu. Und obwohl der Buchtitel Programm ist und Felder seinem Leser nichts erspart, fesselt und fasziniert der Roman bis zu seinem krassen, schonungslosen Ende: „Unsympath“ ist ein literarischer Amoklauf. Zynisch und ätzend seziert der Autor Robin Felder – selbst erfolgreicher Musikproduzent – in seinem Debüt seine Mitmenschen, die Musikbranche und die Gefühlskälte seines Protagonisten, dessen Innen- und Außenperspektive er ebenso berührend und überzeugend wie distanziert und unzugänglich schildert.