Like A Stuntman—Tour 2006 - 2012, Tickets, Konzerte, Interviews

Bei Like A Stuntman handelt es sich zwar um eine deutsche Band, aber um eine der ganz wenigen, die bei einem englischen Label debütierten. Das war 2005. Vier Jahre später haben die vier Musiker ihr zweites Album fertiggestellt. "Original Bedouin Culture" ist eine sehr gelungene Mischung aus dem psychedelischen Spirit und dem Sound der späten 60er-Jahre (Beach Boys, Silver Apples, Os Mutantes), einem lakonischen Humor à la Sebadoh und Pavement und dem Weird Folk der Fleet Foxes. Man könnte meinen, Like A Stuntman kombinierten einfach das Beste aus den letzten 40 Jahren alternativer Popmusik. Dafür ist das Ganze aber zu leidenschaftlich und selbstvergessen. Verhuschte Gesänge begeben sich ins Duett mit warmen Synthesizerflächen, akustische wie elektrische Gitarren verkünden ihre Meinungen und sirren über die feinsinnig zusammengesetzten Songs. Like A Stuntman klingen wie ein sorgfältiger, aber von keiner unnötigen Hast getriebener Konkursverwalter, der den Frühjahrsputz nach fünfzig Jahren Rockmusik überwacht. Eine fantastische Platte!

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LIKE A STUNTMAN - ORIGINAL BEDOUIN CULTURE | LP

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LIKE A STUNTMAN - YOY | CD

Like A Stuntman gründeten sich 2001 in Frankfurt am Main. Bald danach zieht es eine Hälfte des Quartetts nach Hamburg. Das erste Album erscheint 2005 beim Label Highpoint Lowlife in England. 2009 dann, hochgelobt, "Original Bedouin Culture" auf Bureau B. "YOY" (oder "Why, Oh Why?") ist ihre dritte Platte. In elf Jahren. Manche sagen: erst! Sie sagen: schon! Denn sie lassen sich nicht treiben, zufrieden geben sie sich zuletzt: Sie nehmen sich die Zeit, die es braucht, ein Album rund zu machen. So halten die Weite, der Mittlere Westen, die Küste und die Wüste Einzug in ihre Klangwelt. Sie wissen um die Schönheit der Oberfläche; so kommt das Schillern in ihre Musik. Darunter ein listiges Rascheln, ein Schwingen, das Lied mit Lied verbindet. Töne schweben hinter dem Wasser, der Gesang schnappt über. Disharmonische Harmonien. "Eine Art Weird Folk plus Elektronika" (laut.de). Für Fans von Animal Collective, Four Tet, TV On The Radio. Die LP enthält einen Download-Code.

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LIKE A STUNTMAN - YOY | LP

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Reviews

LIKE A STUNTMAN

Stan Places 12"/MCD

Live spielten LIKE A STUNTMAN zuletzt mit XIU XIU, wo sie wunderbar ins Programm gepasst haben, kurz bevor sie zu einer kurzen Tour nach England aufgebrochen sind. Die Band, die zu gleichen Teilen aus Darmstadt und Hamburg stammt und bereits mit einem Song auf dem THE FALL-Tribut-Album vertreten war, veröffentlicht diese EP gleichzeitig auch in England (Highpoint Lowlife), nachdem das letztjährige Album nur in englischsprachigen Ländern erschien und erst jetzt auch deutschsprachigem Publikum zugänglich gemacht wird. Dezent (spärlich?) aufgemacht, präsentieren LIKE A STUNTMAN hinter der schönen Verpackung (ein Vogel, ein Kabel und auf der Rückseite die Überreste eines Frühstücks, das alles auf strahlend weißem Hintergrund) sechs zurückhaltende, wunderhübsche ruhige Indiepopsongs. Ich erinnere mich, dass das live etwas mehr Wucht hatte, das Kindliche, BEAT HAPPENING-hafte ist aber auch auf der Konserve erhalten. Immer hilft da elektronisches Gefiepse, leicht ins NOTWIST-Gefilde spielende, dass bei mehrmaligem Hören immer noch was zu entdecken bleibt. Dazu eine Stimme, der der zuckersüße Pop und das Englische so gut stehen, dass ich die Herkunft nicht erkennen würde, wenn ich es nicht besser wüsste. (07/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

LIKE A STUNTMAN

Original Bedouin Culture

Oha, da wird gleich ganz hoch gegriffen: Der Waschzettel spricht vom Album des Jahres und die lobende Worte leihenden Schneider TM und Rasmus BIERBEBEN Engler übertreffen sich in Lodhudelei. Das macht vorsichtig.

Und richtig: Wenn etwas aus „Original Bedouin Culture“ heraussticht, dann ist das die Kontextaffinität, die Bezüge mit denen LIKE A STUNTMAN umgehen. Die Sounds und Strukturen verweisen in alle Himmelsrichtungen der Poplandschaft (Sixties-Pop, Post-Punk, Krautrock, allerhand Elektronisches usw.) und ab und an fühlt man sich an die erste Platte von MERCURY REV erinnert – die Songs verwaisen hier allerdings im Niemandsland.

Das ist Musik, die über weite Strecken mehr über den Kopf geht als über den Bauch, und wenn es so gar nicht zwischen beidem wandern will und so ein halbgarer psychedelischer Quatsch dabei herauskommt, bin ich raus.

Weird-Folk-Freunde mit großer Plattensammlung werden daran ihre helle Freude haben.