Tourdaten 2002 - 2018

Interviews

MONTESAS - Hullygully, transsilvanische Radaubrüder und die Weltherrschaft

Die MONTESAS sind die coolste Bands Deutschlands! Deutschlands? Hm, vielleicht sogar der Nordhalbkugel! Oder der ganzen Welt! Aber da will ich mich jetzt nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, wer weiß, was sich da noch so tummelt in fernen Tundren, Höhlen, Wellblechhütten und anderen Orten, an denen ich noch nicht war? Fakt ist aber, dass die Kasseler einfach fast alles, was eine exzellente Band ausmacht, in sich vereinen: Sie haben Stil, sie sehen gut aus, sie sind retro, ohne aufgesetzt zu sein, und eine leicht dandyhafte Überheblichkeit ist aufgrund musikalischer Genialität vollkommen berechtigt. Seit mittlerweile über sieben Jahren beglücken Marcel Bontempi (Gesang, Gitarre), Terry Inferno (Trommeln), die beiden Montesitas Ira und Nina sowie die 2006 neu eingestiegenen Michele Fabuloso (Orgel) und Judy Belafonte (Bass) Connaisseure guter Musik mit bereits drei Langspielplatten und diversen Singles auf denen sie ihren wilden Stilmix aus Rock'n'Roll, Beat, Rockabilly, Soul und

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Ox Fanzine #70 als PDF

MONTESAS - Destination Alpha Centauri

Muss man in Bezug auf diese Band wirklich noch allzu viele Worte verlieren? Ich hoffe nicht. Schließlich haben sich jene vier smarten Knaben aus Kassel während des ersten Jahrzehnts ihres Bestehens zum einen durch stets grandiose Live-Shows, zum anderen aber auch mittels eines ordentlichen Stapels äußerst exquisiter Tonträger einen Status erarbeitet, der sie wahrlich weit über unsere Landesgrenzen hinaus als eine der formidabelsten Retro-Rockabilly-meets-60s-Beat-Combos schlechthin ausweist! Dass sich die MONTESAS dabei nicht nur bei der Schmalzlocken- und Krawattenträgerfraktion höchster Sympathiewerte erfreuen, sondern auch unter einem großen Teil von Punkrockern wohl gelitten sind, ist, mal abgesehen von deren musikalischer Brillanz, gewiss auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei ihnen um ausgesprochen liebenswerte und auch angenehm unarrogante Zeitgenossen handelt. Hinsichtlich des Erscheinens von „Aloha From Alpha-Centauri“, der lang ersehnten ersten Schallplatte seit knapp

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Ox Fanzine #85 als PDF

Reviews

MONTESAS

Hipsville Teen Party CD

Was zur Hölle ist los mit Kassel? Ich war zwar erst einmal zur dokumenta in der nordhessischen Stadt, aber es wäre gelogen, würde ich behaupten, es hätte mir dort sonderlich gut gefallen. Mit den MONTESAS kommt aber nach ('schuldigung, gleichauf mit!) KING KHAN & HIS SHRINES gleich die nächste großartige Band aus der Stadt, die uns auch schon viel schlimmere Bands bescherte - ich sage nur: THE BATES! Nun, die MONTESAS, die ich erfreulicherweise auch schon live erleben durfte, sind äußerst stilsichere, noch halbwegs junge Menschen, die wie so viele der Meinung sind, dass die beste Musik in den Sechzigern gemacht wurde und jede weitere Modifikation der dort gelegten Schemata mehr oder weniger stark des Teufels ist. Also kein Risiko eingehen, bei den Wurzeln bleiben oder zu ihnen zurückkehren, und die Crowd bei jeder Show gehört dir, wird es dir danken mit ekstatischem Hüftschwingen, begeistertem Kieksen und Yeahyeahen in den Pausen. Nenn' es Beat, nenn' es Soul, nenn' es Surf, nenn' es Rock'n'Roll - die MONTESAS sind all das, und vor allem sind sie gut. Die Welt ist aber ja nun auch im Bereich der stylishen Retrobands nicht mehr immer nur Gold, sondern auch verdammt oft Blech, und da tut es um so mehr gut, es mit den MONTESAS zu tun zu haben: klar haben vier Jungs und zwei Mädels alle Standards drauf, doch wo so viele Kollegen oft nicht mehr sind als begnadete Plagiateure, schafft diese Sextett es, einen eigenen Stil zu entwickeln, eigene Hits zu schreiben, die in vielen Fällen aus der Feder von Gitarrist und Sänger Marcel Bontempi stammen. "Lie to me" ist so ein Song: klingt wie irgendwo schon mal gehört, aber doch ein Eigenbau, ein orgeldominierter, trauriger Song, der sofort ins Ohr (und Bein) geht. Da dann aber auch gleich 20 Songs auf der CD zu finden sind, darunter natürlich auch ein paar Covers (etwa das hinreißend dargebotene "Sunny"), wird's über die Dauer von knapp 50 Minuten kein Stück langweilig - und der DJ auf deiner nächsten Party kann erstmal eine längere Pause machen, da man die Scheibe hier problemlos durchlaufen lassen kann. Tip!

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Ox Fanzine #47 als PDF

MONTESAS

Midnight Beat CD

Neben den COOL JERKS aus Bremen sind die MONTESAS aus Kassel derzeit die wohl beste deutsche Beatband. Und umso größer war meine Freude, als nach langer (viel zu langer) Wartezeit deren neuestes Werk auf meinem Schreibtisch landete. Schnell das Plastik geöffnet (Vinyl soll erst im Dezember erscheinen), die CD eingeworfen ... und los geht's: 17 Stücke, die zwischen Beat, Twist, Shake und Garage pendeln, das alles so stilsicher und puristisch, da bleibt einem die Luft weg. Musikalisch legen die Jungs (ab und an wieder unterstützt durch die süßen MONTESITAS) im Vergleich zu ihrem Debüt "Hipsville Teenparty" noch einen drauf, zwar geht es im Ganzen etwas softer zur Sache, dafür aber auch noch abwechslungsreicher. Fakt ist nun mal, dass jeder der MONTESAS sein Instrument perfekt beherrscht, was Spielraum für wahrlich ausgefallene Stücke ergibt. Das Gesamtkunstwerk MONTESAS wird durch das geniale Coverartwork und das wunderschöne Booklet vervollständigt, für das sich Marcel Bontempi (Gitarre & Vox) verantwortlich fühlt. Ich kann nur jedem diese Scheibe ans Herz legen, für den Worte wie SLOP, SELMER, MARACAS, BEATLES, RAPIERS und THE KAISERS keine Schimpfworte sind. (9)

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Ox Fanzine #53 als PDF

MONTESAS

Rockers ... Shakers! LP

Das schwierige dritte Album der Kasseler Hully Gully-Maniacs. Ein Soundtrack zum gleichnamigen Film des rumänischen Regisseurs Stanislaus Starclub, der ein Tanz-Ensemble in Bestform zeigt. Die Rock'n'Roll-Welt der MONTESAS ist im Jahre 1961 eingefroren, BEATLES und anderes modernes Geheule haben nie statt gefunden, und die Welt ist bereit für die Montesamania. Es gibt eigentlich ziemlich wenig an diesem Album zu meckern, und wenn, dann höchstens darüber, dass Señor Bontempi diesmal nur zwei eigene Kompositionen ersonnen hat. Stört aber auch nicht wirklich, denn stattdessen spielen sie hier Lieblingsstomper und Floorshaker wie "Have love will travel" verdammt nah am Richard Berry-Original, oder etwa den Sitar-Shaker "Mathar" mit Jet Harris-Twang, oder Buddy Guys herrliches "I smell a rat, baby" mit wilder Rave-up-Mittelsektion, womit sie eigentlich endlich mal das völlig unpassende "Psychotic reaction" in ihrem Live-Set ersetzen sollten. Schade allerdings, dass die Montesitas nicht allzu viele Einsätze haben. Trotz allem macht dieses Album verdammt viel Spaß, und wenn euch mal nicht so richtig nach Tanzvergnügen ist, faltet einfach das liebevoll gestaltete Klappcover auseinander, schneidet die beiliegenden MONTESAS-Püppchen aus und spielt ein paar Runden das MONTESAS-Brettspiel. Das bringt Schwung in jede Fete. (9)

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Ox Fanzine #66 als PDF

MONTESAS

Girl, du machst mich so an! 7"

Die MONTESAS erweisen mit ihrer neuen 2-Song-7" optisch wie musikalisch dem naiven deutschsprachigen Beat-Pop der Sechziger die Ehre: "Girl, du machst mich so an!" mit hier und da gewissen Ähnlichkeiten zu "You really got me". Auf der B-Seite "So wunderschön", eine weitere Ode an die Frauen, und die Aufmachung der via Soundflat veröffentlichten Scheibe ist wirklich grandios: Klappcover, coole Fotos, ein Lexikon in Sachen Halbstarken-Sprache - und ein original MONTESAS-Kamm ("Nylon farbecht, Made in Germany") liegt auch noch bei! Ich sag's ja immer: Hauptsache, die Haare liegen. (08/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

MONTESAS

Aloha From Alpha Centauri

Eigentlich war diese Veröffentlichung ja schon für den Spätsommer letzten Jahres als Überbrückung der Wartezeit bis zum Erscheinen des langersehnten und auch hoffentlich bald folgenden neuen Longplayers der vier smarten Hully-Gully-Jünger aus Kassel geplant, aber aufgrund einer gewissen Verplantheit seitens des Labels hat das feine Scheiblein nun also noch bis in den tiefen Dezember auf sich warten lassen.

Doch was länge währt, wird meistens gut, und in diesem Falle sogar sehr, sehr gut: Space-Surf ist hier angesagt, wie sich alleine schon anhand der hervorragend trashigen Covergestaltung unschwer erkennen lässt, und so gibt es zunächst fünf superatmosphärische Instrumentals auf die Lauscher, die von Michele Fabulosos welmeisterlichem Orgelspiel unablässig nach vorne getrieben, mit wunderbar halligen Gitarrenklängen perfekt akzentuiert und durch obskure DDR-Science-Fiction-Filmsamples ausgesprochen elegant miteinander verbunden werden.

Sehr gekonnt auch die Version des alten KRAFTWERK-Hits „Das Model“, die sogar mit leichtem Offbeat um die Ecke gebogen kommt. Perfekt abgerundet wird dieses Hörvergnügen schließlich mit einem Cover von Bo Diddleys „Rocketship“, bei der Monsieur Bontempi dann doch noch einmal seine Crooner-Qualitäten unter Beweis stellen darf, und auch die brillant abgedrehten Linernotes eines gewissen Dr.

Prof. Werner von Wallensteins vom Institut für Raketenantrieb, Gudensberg sollten nicht unter den Tisch gekehrt werden. Mal wieder ein absolut entzückendes Gesamtkunstwerk aus dem Hause MONTESAS – ich bin und bleibe Fan!

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Ox Fanzine #88 als PDF

MONTESAS

Wrong Side Of Town

Die schlechte Nachricht zuerst: Das Coverartwork der neuen MONTESAS-LP taugt nicht zur geschmackvollen Wanddeko. Die unmotiviert zusammengestümperte Collage ist unglaublich hässlich, unstylish und sagt absolut überhaupt nichts darüber aus, welch wundervolle Klänge in das vierte Langspielvinyl der Kassler BEATCOMBO gepresst sind.

„Wrong Side ...“ setzt nahtlos da an, wo „Rockers, Shakers“ aufhörte. Nennt es Beat, Twist, Shimmy oder auch Shake, Madison, Mashed Potatoe oder einfach Rhythm’n’Blues, Soul, Rock’n’Roll.

Die Marcel, Terry und ihre Kumpane spielen all das derart furios und mit innigster Überzeugung von dem, was sie tun, dass es eine wahre Freude ist. Die MONTESITAS helfen, wo sie können, und die Hully Gully-Jugend darf Freudenfeste mit dieser Scheibe feiern.

Glanzlicht der Platte ist sicherlich das herrlich schwermütige „Diamond ring“, welches sich auch richtig Zeit nimmt für Sperenzchen wie ein ausuferndes Vibrafonsolo und sehr gut gefallen mir auch die beiden Versionen von „Wrong side“, zum einen die MONTESITAS-Nummer am Ende auf Seite A und als allerletzter der eigene Antwort-Song, die „Boy version“.

Schöner hätte ich gefunden, wenn die Platte auch soundmäßig ein Guss gewesen wäre, also nicht in verschiedenen Studios oder bei diversen Gigs zusammengeschnitten worden wäre. Darunter leidet die Konsistenz, aber egal, es ist eine gewohnt tolle Platte einer fantastischen Band.