Legendary Pink Dots—Tour 2002 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews

Sie waren schon immer unberechenbar, die aus London stammenden und dann in Amsterdam ansässigen LEGENDARY PINK DOTS aka Edward Ka-Spel und Phil "Silver Man" Knight. 1980 gegründet, waren sie in jenem Jahrzehnt Lieblinge des experimentierfreudigeren Teils der Wave/Goth-Szene, aber schon immer zu smart, um sich auf ein Genre, einen Stil festzulegen und mäanderten zwischen Pop-Melodien und komplexer Psychedelic, zwischen elektronischen Sounds und akustischen. Mit ihrem neuen Album "Your Children ..." überraschen sie auf ihre alten Tage noch einmal, fügen ihrer beeindruckenden, eigentlich unüberschaubaren Diskographie ein Spätwerk hinzu, das erstaunlich eingängig ist, seine Einflüsse offensichtlich aus Krautrock-Verehrung und PINK FLOYD-Ehrerbietung zieht. Eine vielschichtige, komplexe Platte - wie geschaffen, um es einer neuen Generation zu ermöglichen, eine faszinierende Band quasi von hinten her zu entdecken. (62.50) (08/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

LEGENDARY PINK DOTS

Plutonium Blonde

Die von Edward Ka-Spel und Phil Knight Anfang der 80er ursprünglich in London gegründeten LEGENDARY PINK DOTS machen schon eine halbe Ewigkeit Musik, wenn man knapp 30 Jahre als solche bezeichnen will.

Seitdem entstanden unzählige Platten, die alle etwas gemeinsam haben, die Unmöglichkeit zu benennen, wie die LEGENDARY PINK DOTS nun eigentlich klingen. Ich habe sie immer als Teil der damaligen New Wave-Szene wahrgenommen, nur befanden sich LPD stilistisch immer auf der falschen Straßenseite und waren mehr als Phänomen denn als Band für den Hausgebrauch interessant.

Konventioneller oder eingängiger sind sie seitdem wahrhaftig nicht geworden, das merkt man schon beim ersten Track ihres neuen Albums, passenderweise „Torchsong“ betitelt, ein monotones, brutal zerkratztes Stück Musik, das an frühe Industrialbands erinnert.

Danach folgt eine minimalistische, deutlich entspanntere Synthiepopnummer mit allerdings auch recht düsterer Stimmung, die gegen Ende immer disharmonischer wird. Bei „A world with no mirrors“ gibt Edward Ka-Spel dann den verträumten Folkbarden mit Akustikgitarre und Flöte, zumindest zu Beginn, denn an dem grundsätzlichen immer ins Apokalyptische umkippenden Sounddesign der LPD hat sich über die Jahre nichts geändert.

Diese stilistische Zerrissenheit ist letztendlich nur etwas für wirklich abenteuerlustige Musikfans, die damit zurecht kommen, dass Ka-Spels musikalisches Genie nun mal in der permanenten Selbstmontage der eigenen Songs liegt, die man als Psychedelic-Pop oder was auch immer bezeichnen kann.

Wirklich gerecht wird man dieser Band damit nicht, die mir gerade mit ihrer Richtungslosigkeit eher Kopfschmerzen als wirklichen Hörgenuss bereitet.

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Ox Fanzine #81 als PDF

LEGENDARY PINK DOTS

Seconds Late For The Brighton Line

1980 gründeten sich THE LEGENDARY PINK DOTS in London, und dreißig Jahre später ist die Band immer noch aktiv und hat just mit „Seconds Late For The Brighton Line“ ihr, wenn ich richtig gezählt habe, 27.

Studioalbum veröffentlicht, neben denen es noch unzählige Singles, Live- und Compilation-Alben gibt. Der (Alp-)Traum eines jeden Plattensammlers also, und das „Rückwärtskaufen“ ist finanziell wie zeitlich ein exorbitanter Aufwand, sollte man erst mit diesem Release auf Edward Ka-Spel und seine eigenwillige, einzigartige Formation aufmerksam werden.

„Seconds Late For The Brighton Line“ deckt einmal mehr ein breites Spektrum ab, das von Krautrock und minimalen elektronischen Sounds über Psychedelic bis zu Industrial-Artigem reicht. In den Achtzigern kaufte solche Platten der aufgeschlossene Hörer von Bands wie FOETUS, SONIC YOUTH, COCTEAU TWINS und EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, und auch wenn es sicher schwer ist, sich erst so spät ins komplexe Schaffen eines Künstlers einzuklinken: Es lohnt sich.

Erstaunlich, dass diese Band nicht längst zum Pop-Kultur-Hype wurde, sie hätte alles, was es dafür braucht, aber vielleicht sind Ka-Spel und Co. dann doch wieder eine Idee zu sperrig für jenes Klientel.

Mit „normalen“ Rock- und Pop-Songschemata ist hier nämlich nichts.