REDSKA—Tour 2008 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Das dritte Album der seit über zehn Jahren aktiven italienischen Ska-Punk-Band, die immer (süd-)amerikanischer klingt. Sie bleiben ihrem Konzept treu, kreuzen gekonnt (Street-)Punk mit Reggae, Ragga oder Rocksteady.

Textlich gibt es erneut einen Rundumschlag gegen Faschismus, Rassismus, Sexismus, Kapitalismus, Religion und und und ... Ansonsten hat man sich einige Gäste ins Studio geholt, um gemeinsam den Zusammenhalt der Szene zu zelebrieren, was aber keine großartige musikalische Abwechslung bringt, sieht man mal ab von THE CLASHs „White riot“ mit Micky von NO RELAX, nicht zuletzt weil die Interpretation des 77er-Punk-Klassikers durchaus witzig ist.

Mit „Vivo-steady“ verabschiedet man sich nach gut 45 Minuten Vollgas mit einer angenehmen Rocksteady-Nummer. Der Rest bleibt extrem tanzbar und (meist) Pogo-geeignet. So sind REDSKA wegen ihrer Partytauglichkeit und politischen Einstellung gern gesehene Gäste auf jeder Antifa-Veranstaltung, und da die Konservativen und Rechtsextremen in Europa zusehend wieder Land gewinnen, sind die Italiener entsprechend viel unterwegs.

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Ox Fanzine #102 als PDF

REDSKA

Bella Ciao

Wann wird wohl „Bella ciao“, das italienische Widerstandslied gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg, an Aktualität verlieren? Die italienischen Skapunks haben die Hymne auf ihre Weise neu interpretiert und garnieren sie mit zwei weiteren bislang unveröffentlichten Stücken.

Während „Bella ciao“ vor Tempo und rhythmischen Spielereien nur so strotzt, ist „Simile“ typisch REDSKA mit schnellem Offbeat und punkigen Gitarren, und „La resistenza“ ist mal eine richtig rockende Hymne.

Diese EP gefällt mir durch die abwechslungsreiche Auswahl der Stücke außerordentlich gut.

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REDSKA

The Mighty Live

Die Italiener sind zweifellos eine großartige Live-Band, aber muss man dann gleich eine Live-Platte machen, die zudem auch noch eine Art Best-Of ihres bislang 13-jährigen Schaffens darstellen soll? Die Atmosphäre vom diesjährigen Mighty Sounds Festival im tschechischen Tabor sowie Produktion und musikalisches Handwerk gehen vollkommen in Ordnung.

Affig hingegen dieses doofe Animieren des Publikums. Das mag bei Rock und Metal okay sein, bei allem, das sich Punk schimpft, finde ich das ziemlich unangebracht. Live-Mitschnitte auf Tonträger festzuhalten, ist für mich lediglich ein Kaufargument, wenn die Band dafür bekannt ist, interessante variationsreiche Interpretationen ihrer Songs auf die Bühne zu bringen.

Das aber gelingt den wenigsten. Wünschen würde ich mir das bei den Dubpunks RUTS DC oder beim amerikanischen Polit-Rapper Oddisee mit dieser großartigen Backing-Band. Ansonsten aber erübrigen sich Live-Aufnahmen selbst als Bonusmaterial.

Apropos, obendrauf gibt es noch die drei Songs der gelungenen und 2013 veröffentlichten 7“-EP „Bella Ciao“. Echte REDSKA-Fans werden Gefallen an „The Mighty Live“ haben, ich finde so eine Platte allerdings ziemlich überflüssig.