Switchblade—Tour 2004 - 2009, Tickets, Konzerte, Interviews

Sechs Songs in 47 Minuten - da weiß man schon, dass kaum knappe Hardcoregranaten oder Pop-Punk zu erwarten sind. In der Tat sind die Schweden SWITCHBLADE mit ihrem neuen Album, das wie immer keinen Titel hat (hatten die beiden Vorgänger-Alben sowie die Singles auch nicht) alles andere als eine fröhliche Veranstaltung, sondern würden sich stattdessen, wären sie aus der Bay Area, gut im Programm von Neurot Recordings machen: meist instrumentaler, erstaunlich dynamischer, nun, Noiserock zwischen brachialem Lärm, Stonerrock, Klangexperimenten und Soundscapes, der in sechs Stücken zwischen fünf und zwölf Minuten bei aller Monotonie doch eine erstaunliche Spannung aufbaut. Musik von epischer Breite, die auf unnötiges Geklimper und nervige Verkopftheit verzichtet, aber doch alles andere als schlicht ist. "For fans of: ISIS, MOGWAI, NEUROSIS, JOY DIVISION, MELVINS" schreibt das Label, und ich denke, es hat dafür den Segen der Band. (46:56) (8)

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Ox Fanzine #53 als PDF

SWITCHBLADE

s/t CD

SWITCHBLADE sind ein schwedisches Trio, welches seinen Ursprung vor knapp zehn Jahren als chaotische Hardcore-Band fand. Doch von den Anfangstagen entwickelte man sich schnell weg: Typische Songschemata ließ man Stück für Stück hinter sich, Besetzungswechsel sorgten für stilistisches Neuland. Das vierte, abermals selbstbetitelte Album gipfelt im (vorläufigen) Höhepunkt der eigenwilligen Karriere: Nur zwei Tracks lassen sich auf dem schlicht jedoch stilvoll gestalteten Werk finden. Beide bringen es zusammen auf eine dreiviertel Stunde und statt einem Titel tragen sie nur ihre exakte Spielzeit als Namen. SWITCHBLADE spielen 2006 eine Post-Sludge-Core-Variation, die ihren besonderen Reiz aus der Kombination extremer Langsamkeit mit überlegter Schlichtheit zieht. Jedem Riff wird Zeit gegeben, sich zu entfalten, sich im Raum auszubreiten. Die rudimentären aber sehr präsenten Drums kulminieren mit den äußerst sparsam eingesetzten Vocals in einem (trotz - oder wegen - der sparsamen Zutaten) atmosphärisch dichten, finsteren Soundtrip. Nur ganz zum Ende gibt es noch ein letztes, lärmendes Aufbäumen. Irgendwie passend, dass dabei Gastsänger nicht nur aus den Reihen einer nordischen Blackmetal-Band (WATAIN) stammen, sondern mit den klaren, beinahe gesprochenen Vocals von Mattias Friberg (LOGH) ein alter Bekannter am Start ist. Dabei gibt es sogar noch eine zweite Referenz in Richtung der famosen Postrocker: Die atmosphärische Produktion stammt nämlich von Mathias Oldén, der neben LOGH noch die Mission Hall Studios betreibt. SWITCHBLADE klingen grob auf einen Nenner gebracht wie die spartanische Abspaltung ihrer Tourpartner von CULT OF LUNA, einer Zeitlupenversion von BREACH oder eben der verzweifelten Düsteradaption von LOGH. Eine spannende Entdeckung für Freunde avantgardistischer Töne. (43:22 ) (07/10)

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Ox Fanzine #64 als PDF

SWITCHBLADE

s/t (2009)

Album Nr. 5 der Slow Motion-Schweden, die weiterhin keine Albumtitel vergeben, so dass man diese mittels Hinzufügen der Jahreszahl auseinander hält. Ebenso nüchtern die Betitelung der Kompositionen: „[Part I]“, „[Part II]“ und „[Part III]“ lauten diese, laufen über 12 beziehungsweise 18 Minuten und reihen sich auch in dieser Hinsicht in die Band-Tradition ein.

Passend dazu das düstere S/W-Artwork des Booklets, auf dem Cover ein dreiarmiger Kerzenleuchter, darunter mit schwarzem Lack der Bandname aufgedruckt – sehr stilvoll. SWITCHBLADE schaffen es erneut, ihre Kompositionen als durchgehenden niederfrequenten Doom-Drone zu gestalten, mit wuchtigem, sehr präsentem Schlagzeugspiel und sparsamen, fauchenden Vocals im Hintergrund.

Shoegazer-Post-Metal, der sicher live dazu führt, dass schon mal die Hälfte der Anwesenden mit geschlossenen Augen dasteht. Beeindruckend und mächtig, unglaubliche präzise gespielt.

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Ox Fanzine #86 als PDF

SWITCHBLADE

[2012]

Seit über zehn Jahren schon zelebrieren und perfektionieren die aus Schweden stammenden SWITCHBLADE einen immer wieder als bedrohlich und bedrückend empfundenen instrumentalen Sound, haben aber dennoch nie in Sachen Bekanntheit zu den Großen des Genres wie NEUROSIS oder ISIS aufschließen können.

Gerecht ist das nicht, denn ihr düsterer, wuchtiger, breitwandiger, epischer Post-Core/Metal mit Einflüssen von Doom über Prog bis Industrial, irgendwo zwischen Soundscapes, Noise und Riff-Verehrung.

„[2012]“ ist ein Klangerlebnis für einsame Stunden, für das sich das Duo Johan Folkesson (Gitarre, Amps)/Tim Bertilsson (Drums) partiell Verstärkung geholt hat: Per Wiberg steuert beeindruckende Hammond-Klänge bei, The Cuckoo, David Johansson und Lord Seth ihre Stimme.

Unterteilt sind die drei Hauptwerke des Album in drei respektive vier eigentliche Stücke, die allerdings nicht direkt ansteuerbar sind. Dies verstärkt den Eindruck eines monolithischen, fiktiven Soundtracks, der tatsächlich gut zu Ridley Scotts „Prometheus“ gepasst hätte.

Dabei sind SWITCHBLADE zugänglicher und wirken weit weniger konzeptioneller als manch andere Formation auf Denovali, sind im Grunde eine erstaunlich „normal“ funktionierede Rockband. Mir gefällt das.

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Ox Fanzine #104 als PDF

SWITCHBLADE

s/t [2003]

Die aus Schweden kommende Band hat es sich in frühen Tagen nicht leicht gemacht: Titel mochte man nicht, also gab es auch keinen ... mit der Folge, dass bis heute dem Nicht-Titel „s/t“ (für „self-titled“) eine in eckigen Klammern gesetzte Jahreszahl folgt.

Dieses Album erschien damals auf Trust Noone Recordings, die 1998 gegründete Band ist bis heute aktiv (zuletzt erschien 2012 ein neuer Longplayer), und zum zehnjährigen Release-Jubiläum gibt es deshalb eine Neuauflage,.

ohne Bonustracks. Erstaunlich ist, dass sich die Band seit damals zwar vom „typischen“ instrumental Post-Rock etwa entfernt hat, sie aber bereits in Höchstform spielte. Wer das Frühwerk bislang nicht kennt, wer NEUROSIS, RED SPAROWES, ISIS und Co.

verehrt, der sollte sich diese Neuauflage nicht entgehen lassen.

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Ox Fanzine #108 als PDF

SWITCHBLADE

[2016]

2000 erschien das erste Album der Schweden auf Trust No One, seitdem alle paar Jahre ein neues, und nachdem die ersten vier Longplayer alle bewusst titellos waren, fügte sich die im Kern aus Drummer Tim Bertilsson und Gitarrist Johan Folkesson bestehende Formation ins Unvermeidliche und macht ihre Werke seitdem mittels der in eckige Klammen gesetzten Jahreszahl auch archivarisch unterscheidbar.

„[2016]“ ist das siebte Album, auf drei eigene Stücke folgt das ATOMIC ROOSTER-Cover „Death walks behind you“, Per Wiberg leiht der Band seine Fingerfertigkeit an Hammond-Orgel und Piano, David Johansson seine Stimme.

SWITCHBLADE waren und sind eine soundmächtige Band, deren vielfältige Kompositionen zwar im Kontext von epischem Postcore/Metal stattfinden, aber weit über einengende Genrekonventionen hinausgehen.

Gleichzeitig, und das weiß ich zu schätzen, ist hier nichts verkopft und verkünstelt, ein mächtiges Riff hier und da wirkt Wunder, ein Track wie „The cresset“ ist phasenweise auch einfach mal „nur“ ein groovender Rocksong – was auch für das mächtige, mitreißende „Death walks behind you“ gilt.